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GEO+: ZUM HÖREN UND LESEN - VLAD III.
Dracula: Der Fürst des Schreckens
Harte Gesichtszüge, eine Adlernase und weit aufgerissene Augen soll Vlad III. gehabt haben. Schon als Kind wird er Dracula genannt, "kleiner Drache2. Jahrhunderte nach seiner blutigen Herrschaft wird der irische Schriftsteller Bram Stoker dem vielleicht berühmtesten Ungeheuer der Literaturgeschichte diesen Namen leihen: Graf Dracula, der Vampir aus den Karpaten (Holzschnitt, 1491)
Harte Gesichtszüge, eine Adlernase und weit aufgerissene Augen soll Vlad III. gehabt haben. Schon als Kind wird er Dracula genannt, "kleiner Drache2. Jahrhunderte nach seiner blutigen Herrschaft wird der irische Schriftsteller Bram Stoker dem vielleicht berühmtesten Ungeheuer der Literaturgeschichte diesen Namen leihen: Graf Dracula, der Vampir aus den Karpaten (Holzschnitt, 1491)
von Jörg-Uwe Albig
29.03.2024
Er lässt die Hirne seiner Gegner an Flusskrebse verfüttern, Schwangeren die Ungeborenen aus dem Bauch schneiden und vor allem, ungezählte Male, Menschen auf Pfähle spießen: Vlad III., genannt Dracula, im 15. Jahrhundert Herrscher über die Walachei, gilt als Inbegriff des grausamen Tyrannen. Sein Sadismus scheint so willkürlich wie grenzenlos – und dient doch auch zur Sicherung seiner Macht. Erst recht, als er um 1460 einen schier übermächtigen Gegner herausfordert: das Großreich der Osmanen
Dracula: Der Fürst des Schreckens
Das Ende der Geschichten, die man sich von ihm erzählt, ist fast immer gleich: Zuletzt werden Menschen auf Pfähle gespießt. Manchmal, so heißt es, nimmt der Fürst seine Mahlzeiten im Angesicht der Gepfählten ein, plaudert mit ihnen, trinkt auf ihre Gesundheit. Manchmal findet er vorher noch Zeit für einen zynischen Spruch. Manchmal lässt er die Opfer kochen oder braten, zwingt ihre Leidensgenossen, von ihnen zu essen: Mütter ihre Kinder, Männer die Brust ihrer Frauen.
Wie auch immer: Adelige wie Bettler, Bauern wie Kaufleute, Botschafter fremder Mächte oder Untertanen, die auf eine Frage die falsche Antwort geben – alle enden sie schließlich auf dem Pfahl.
Es ist keine zimperliche Zeit, in der Vlad III. Dracula, der Mann mit der grimmigen Miene, der Adlernase, den geblähten Nasenflügeln und den aufgerissenen, graublauen Augen, derartige Erzählungen inspiriert. Die Renaissance bringt Gewaltherrscher hervor wie den englischen Frauenmörder Heinrich VIII. oder Ferdinand I. von Neapel, der seine Gegner nicht nur umgebracht, sondern auch mumifiziert und in Originalkleidung seinen Gästen präsentiert haben soll.
Das Pfählen, bald untrennbar mit Vlads Namen verbunden, ist eine jahrtausendealte Praxis. Doch wohl keiner nutzt die grausame Methode so hemmungslos wie er. Mitunter, so heißt es, lässt er seine Opfer aufspießen, speist und plaudert, während die angespitzten Pflöcke langsam in die Körper der Elenden dringen (kolorierter Holzschnitt, 1499)
Das Pfählen, bald untrennbar mit Vlads Namen verbunden, ist eine jahrtausendealte Praxis. Doch wohl keiner nutzt die grausame Methode so hemmungslos wie er. Mitunter, so heißt es, lässt er seine Opfer aufspießen, speist und plaudert, während die angespitzten Pflöcke langsam in die Körper der Elenden dringen (kolorierter Holzschnitt, 1499)
© Granger Collection/Alamy
Auch das Pfählen ist nicht Draculas Erfindung. Schon die jahrtausendealten Gesetzbücher des babylonischen Herrschers Hammurabi sehen die Strafe für Gattenmörderinnen vor.
Weiter geht es leider nicht kostenlos, allerdings kann man 30 Tage kostenlos testen.
Quelle und auch der Link zur Audioversion: https://www.geo.de/wissen/weltges…s-34454992.html