Dan Brown - Diabolus

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    Genre: Krimi
    Label: Lübbe Audio
    Laufzeit: . ca. 445 Min
    Erscheinungsjahr: 2005


    Preis: Euro 19,90
    ISBN: 3-7857-1477-7


    Inhalt:
    "Die kryptographische Abteilung des US-Geheimdienstes NSA verfügt über einen geheimen Super-Computer, der in der Lage ist, innerhalb kürzester Zeit jeden Code (und somit jede verschlüsselte Botschaft) zu knacken. Der Rechner kommt zum Einsatz, wenn Terroristen, Drogenhändler und andere Kriminelle ihre Pläne mittels codierter Texte verschleiern und die Sicherheit der USA auf dem Spiel steht. In der Vergangenheit konnten die Kryptographen täglich hunderte von Codes knacken – bis zu dem Tage, als Diabolus zum Einsatz kommt: Ein mysteriöses Programm, das den Super-Rechner offenbar überfordert. Der Entwickler des Programms droht, Diabolus der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Würde dieses Programm zum Verschlüsselungs-Standard werden, wäre der erfolgreichen Verbrechensbekämpfung der NSA über Nacht die Basis entzogen. Die Mitarbeiter des Geheimdienstes setzen alle Hebel in Bewegung, das drohende Desaster zu verhindern ..."


    Quelle:


    Kritik:
    Das Hörbuch unterhält gut. Keine Frage. In Teilen (der Anfang und das Ende ziehen sich gewaltig) kurzweilig und spannend wird eine Geschichte rund um Computersabotage im ganz großen Stil präsentiert.
    Dan Brown greift hierbei erneut auf viele (bekannte) Klischees und insbesondere auf die seinen Werken so eigene Verwirrungstatktik zurück.


    Wer gut oder böse ist, wer was warum mit welchen Zielen zu erreichen versucht, wer letztlich alle Fäden in der Hand hat, all das bleibt lange ungewiss, wird dann sukzessive dem Zuhörer durch die Handlung erklärt und zum guten Schluss ad absurdum geführt.


    Für die ausgerufenen Fans seiner Bücher und Hörbücher ist diese Dramaturgie und Handlungsführung sicher ein Garant für perfekte Unterhaltung. Für den Newbie in Sachen des brownschen Entertainments wirkt dies - eine Affinität zu spannenden Krimigeschichten vorausgesetzt - in den meisten Fällen durchaus süchtig machend - man mag bis zum Ende der Geschichte gar nicht mehr vom Buch oder Hörbuch lassen.


    Hat man das Prinzip seiner Geschichten allerdings einmal durchschaut, werden die Stories vorhersehbar und verlieren damit einen Großteil ihrer Spannung, ihres "thrills" und ihres Glanzes. Zumindest für Jemanden, der ein wenig Abwechslung mag. Immer wieder dem gleichen Schema folgend reduziert sich das Neue einer Brown Geschichte nämlich durchaus nur auf Marginalien. Gut, der Inhalt und das Szenario ist jeweilig verschieden, aber die Dramaturgie, die der Geschichte zu Grunde liegende erlebnis- und bedeutungstragende Struktur wiederholt sich.


    Und das so offenkundig, dass man bei dieser Story bereits nach der Hälfte den wahren Täter entlarven kann... Schade!


    Aber nicht nur das nervt. Wenn Brown in dieser Geschichte von einem Großrechner erzählt, der sich aufgrund eines Virenbefalls (hardwaretechnisch) nicht mehr abschalten lässt, wenn Brown darüber hinaus von einer Datenbank spricht, die sich aufgrund eines die Firewall sukzessive ausschaltenden Wurms einer UNABWENDBAREN Gefahr des Hackerangriffes ausgesetzt sieht, wirkt das hinter der Fassade des wissenschaftlich fundierten Thrillers zu Tage kommende "Fachwissen" einfach nur grotesk.


    Wer sich so offenkundig auf "dünnes Eis" begibt, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, der Roman sei halbherzig recherchiert und beziehe seine Existenzberechtigung wohl weniger aus dem Spaß des Autors an guter Unterhaltung der Leserschaft, sondern vielmehr daraus, als pure Cashcow zu dienen.


    Wie dem auch sei.


    Erhebliche formale Schwächen zeichnen "Diabolus" aus. Dennoch habe ich mich auch diesmal wieder gut unterhalten gefühlt. Das Faszinosum der brownschen Unterhaltung leitet sich aus dem gekonnten Zusammenspiel von verwirrend in Szene gesetzter Geheimniskrämerei, viel Action und einer glücklich endenden Liebesgeschichte aus. Ein Prinzip, das beim Lesen, respektive Hören wohl den Verstand auszuschalten vermag.


    Keine Frage, Buch und Hörbuch werden wieder Verkaufsrenner und erneut auf der Bestenliste ganz weit oben zu finden sein. (Huch, ich lese gerade, das sind sie schon). Das trotz offenkundiger Mängel.


    Aber der Hype um Dan Brown bröckelt. Mit jeder Geschichte ein wenig mehr. Zumindest ist dies mein Eindruck nach Lesen von Meteor und Hören von Diabolus.


    Irgendwann werde ich wohl Browns "Werke" wie jetzt schon "Grishams" einfach nicht mehr hören wollen. Mal schauen, wann es soweit ist.


    Nachsatz:
    Ich habe michgerade belehren lassen, dass Diabolus vor den anderen erfolgreichen Büchern Browns geschrieben und im Original veröffentlicht wurde. Damit werden die Geschichten in der Tat qualitativ besser, folgen aber immer noch dem gleichen Strickmuster.


    Vor allen Dingen bestärkt mich dieser Umstand in der Annahme, dass Diabolus zumindest in Deutschland insbesondere nachgeschoben wurde, um mit dem Namen Brown einen schnellen Euro zu verdienen ;-)


    Die Originalrezi gibt es hier:
    http://www.hoerspiel-rezension…content.php&contentid=951

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