Inhalt
Eine Hausarbeit mit dem Thema "Serienmörder" führt Lia in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie zu dem gefährlichen Killer Rasputin. Kurz darauf wird ihre beste Freundin Maike das dritte Opfer eines Serienmörders, der seit einigen Tagen ganz Köln in Atem hält. Die Polizei und Lias Vater, ein angesehener Profiler des BKA, kommen bei ihren Ermittlungen nicht weiter. Als Rasputin dann auch noch die Flucht aus der Psychiatrie gelingt, spitzt sich die Lage zu. An Heiligabend kommt es im Hause der Familie Weigelt zur tödlichen Entscheidung.
Kritik
Ein neues Hörspiellabel erblickt das Licht der Hörspielwelt: "Das 5te Gebot", und es stellt sich mit seinem Erstlingswerk "Herzlos" vor.
Die Protagonisten - ein Dreiergespann bestehend aus einer Psychologiestudenten, einem Hacker und einem Kommissar - haben es in der ersten Episode alles andere als leicht. Ein wahrlich "herzloser" Killer hält Köln in Atem und das Trio kann beweisen, ob es der Herausforderung gewachsen ist oder nicht.
Die Geschichte wurde recht spannend umgesetzt wobei der Plot ein wenig konstanter hätte sein können. Die Story wirkt durch mehrere Szenensprünge, welche musikalsch nur selten untermalt werden, zum Teil "zerhackt". Der Hörer hat nicht viel Zeit, die gehörten Szenen umzusetzten und zu verinnerlichen. Vielleicht wären etwas längere Musiksequenzen zwischen den Szenen ratsam, denn die Musik, die Labelmitgründer Robert Herrmann komponiert hat, ist wirklich sehr hörenswert.
Mit gut 33 Minuten ist das Hörspiel recht kurz, die Geschichte jedoch abgeschlossen. Der letzte Satz lässt jedoch erkennen, dass es eine Fortsetzung geben wird.
Die Labelgründer Markus Topf und Robert Herrmann greifen auf eine Crew zurück, die alles andere als laienhaft ist. Ein grosser Teil der Sprecher haben Erfahrungen im Bereich Radio, Theater und Fernsehen sammeln können, welches sich eindeutig sehr positiv auf das Hörspiel auswirkt.
Besonders erwähnenswert sind hierbei Christorf Maaß, der den Kommissar Rohde spricht und Kerstin Linnartz, die mit ihrer Stimme der Hauptfigur "Lia Weigelt" Leben einhaucht. Hervorragend ist der markante Unterton des Kommissars. Eine Stimme, von der man hoffentlich noch einiges hören wird.
Den anderen Sprechern lauscht man ebenso gerne zu. Die Stimme von Lias Vater (Matthias van der Berg) klingt ein wenig zu jung. Authentischer wäre hier eine älter klingene Stimme gewesen. Sehr gut ist die Stimme des Psychopathen "Rasputin" (gesprochen von Torsten Knippertz). Der Wahnsinn, welcher hier in Form von genialer Bedachtheit dem Hörer zugetragen wird, überzeugt sehr.
Die Geräusche und der Sound lenken das Gehörte in die richtige Richtung. Zwar werden ein Genickbruch und das Zersplittern eines Stuhles (in meinen Ohren) zu unrealistisch umgesetzt aber ansonsten gibt es hier nicht viel zu kritisieren.
Der Blick auf das Cover ist sehr interessant. Hier wurde schlicht und präzise der Grundgedanke des Hörspiels umgesetzt. Der Titel ist ebenfalls gut gewählt.
Fazit
Mit dem Hörspiel "Herzlos" startet das Label "Das 5te Gebot" nicht nur eine neue Krimireihe mit leichten Horrorfragmenten, sondern auch ihr Erstlingswerk. "Herzlos" läd zu einer kurzweiligen Unterhaltung ein und wirkt, trotz einiger verbesserungswürdigen Kleinigkeiten, recht professionell. Mit Spannung darf man die Umsetzung des zweiten Teils erwarten.
Länge: 00:33:20"
Buch: Markus Topf
Produzent: Markus Topf / Robert Herrmann
Regie: Markus Topf
Technik: Acoustic Mediadesign
Musik: Robert Herrmann
Coverdesign: Axel Steinhanses
Weitere Infos gibt es HIER