Zum ersten Mal regiert eine Frau die Bundesrepublik Deutschland. Angela Merkel wurde im Berliner Reichstagsgebäude in geheimer Wahl zur Bundeskanzlerin gewählt.
Von Oliver Das Gupta
Die CDU-Vorsitzende erhielt 397 von 612 abgegebenen Stimmen. 202 Parlamentarier votierten gegen Merkel, 12 enthielten sich. Eine Stimme war ungültig. Die Kanzlermehrheit lag bei 308 der 614 Stimmen, zwei Abgeordnete wählten nicht.
Nach ihrer Wahl unterbrach Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) die Sitzung. Anschließend fährt die neu gewählte Kanzlerin zum Schloss Charlottenburg, dem derzeitigen Amtssitz von Bundespräsident Köhler.
Das Staatsoberhaupt wird die 51-Jährige zur Regierungschefin ernennen.
Nach der Ernennung fährt Merkel zurück zum Reichstag, wo die Parlamentssitzung um 14.00 Uhr fortgesetzt werden soll. Der Bundestagspräsident wird Angela Merkel den Amtseid abnehmen.
Danach wird die Sitzung erneut unterbrochen, die Bundeskanzlerin fährt wieder zum Bundespräsidenten - diesmal in Begleitung der designierten Bundesminister.
Im Bundespräsidialamt ernennt Horst Köhler die ihm von Merkel vorgeschlagenen Minister. Im Anschluss wird das "Familienfoto" der neuen Bundesregierung und des Staatsoberhauptes aufgenommen.
Danach verlagert sich das Geschehen abermals in den Bundestag. Dort werden die Bundesminister einzeln vereidigt.
Am Abend wird der inzwischen zum Altkanzler gewordene Merkel-Vorgänger Gerhard Schröder (SPD) die neue Amtsinhaberin im Bundeskanzleramt begrüßen zur förmlichen Amtsübergabe.
Anschließend geht es an die Arbeit: Das neue Bundeskabinett kommt zu seiner ersten Sitzung zusammen. Dabei soll auch offiziell bekannt werden, mit welchen Personen die noch offenen Posten der Staatssekretäre und parlamentarischen Staatssekretäre besetzt werden.
