Hochbegabte Kinder

  • Hochbegabte Kinder haben es nicht automatisch einfacher. Im Gegenteil: Weil die nötige Förderung oft fehlt, können sie dem Schulunterricht manchmal wenig abgewinnen und werden schlimmstenfalls zu Schulversagern.


    Nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) in Berlin sind zwei bis drei Prozent aller Menschen hochbegabt: Nach gängiger Definition gilt das für einen IQ von 130 aufwärts. Kinder mit einem Intelligenzquotienten von 120 oder mehr werden als hochintelligent bezeichnet.


    Häufig wird das gar nicht bemerkt: "Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Hochbegabung bei 80 Prozent der Kinder nicht erkannt wird", sagt Jutta Billhardt, Vorsitzende von Hochbegabtenförderung e.V., einem Verein mit Sitz in Bochum.


    "Auch Lehrer merken das nicht immer", ergänzt Aline Zetsche von der Beratungsstelle des Vereins in Dreieich bei Frankfurt. "Sie sehen oft nur das störende Verhalten." Tatsächlich ist es nicht immer ganz einfach, hochbegabte Kinder zu erkennen: Sie fallen eher selten durch exzellente Schulleistungen und häufiger durch Unkonzentriertheit auf.


    "Oft sind sie einfach unterfordert und haben ein Arbeitsblatt in zwei Minuten fertig, für das andere eine Viertelstunde brauchen", so Zetsche. Die Folge ist mangelnde Motivation: "Solche unterforderten Schüler nehmen dann nicht mehr aktiv am Unterricht teil. Sie verweigern sich Aufgaben, die sie als zu einfach empfinden." Vor allem in der Grundschule ist es dann eine Möglichkeit, eine Klasse zu überspringen, um den Lernanreiz zu erhöhen.


    "Wichtig ist aber auch der Kontakt zu anderen gleich begabten und möglichst auch gleichaltrigen Schülern", sagt Zetsche - und Stoff, mit dem die Lust am Lernen befriedigt wird. Hochbegabtenförderung e.V. setzt sich deshalb insbesondere für Kurse ein, die genau dafür gedacht sind: Gedächtnistraining, Chemie, Geologie, Astronomie oder Schach können die Themen sein, aber auch Sprachen wie Japanisch und Chinesisch - nach dem Motto "Es darf ruhig etwas schwieriger sein".


    "Die Kurse geben Studenten oder Doktoranden", erzählt Aline Zetsche. "Wir haben aber auch einen Piloten, der Luftfahrt unterrichtet, und einen Informatiker, der Computerkurse macht." Die Lernangebote, die den Schulunterricht ergänzen sollen, gibt es für alle Altersstufen: "In Dreieich haben wir auch einen Vorschulkurs." Und in den Kursen für Elektrotechnik lernen schon Achtjährige, mit dem Lötkolben umzugehen - auch wenn sie motorisch anfangs noch eher ungeschickt sind, was typisch für Hochbegabte ist.


    Die Psychologische Praxis Hagen Seibt & Christa Rüssmann-Stöhr in Bochum hat eine "Checkliste" mit Hinweisen auf Hochbegabung erarbeitet. Hochbegabte sind anders, nicht nur mit Blick auf ihre intellektuellen Fähigkeiten. Sie unterscheiden sich oft auch in ihrem Sozialverhalten, wie die Psychologen beobachtet haben: Hochbegabte Kinder sind häufig eigenwillig und individualistisch, akzeptieren keine Meinungen von Autoritäten und zeichnen sich durch hohe Sensibilität gegenüber Ungerechtigkeit aus. Sie setzten sich mit Themen wie Recht und Unrecht, Gut und Böse schon früh auseinander und haben keine Probleme, sich gegen die Meinung der Mehrheit zu stellen.


    Hinweise auf Hochbegabung
    Es gibt keine einzelnen Merkmale, die Hochbegabung belegen. Aber wenn mehrere davon zusammen auftreten, spricht einiges dafür, dass es so sein könnte. Sicherheit gibt nur ein Intelligenztest, der erst bei Kindern ungefähr ab dem Grundschulalter als aussagekräftig gilt. Folgende Kriterien können nach Angaben der Psychologischen Praxis Hagen Seibt & Christa Rüssmann-Stöhr in Bochum Hinweise geben:


    Wenn das Kind leicht und schnell lernt
    Wenn es früh rechnen kann
    Wenn es sich vor Schulbeginn Lesen und Schreiben beibringt
    Wenn es Kombinationsspiele bevorzugt
    Wenn sein Wortschatz für sein Alter ungewöhnlich groß ist
    Wenn es sich Fakten schnell merken kann
    Wenn es mit logischem Denken verblüfft
    Wenn es Ursache-Wirkung-Beziehungen sehr schnell durchschaut
    Wenn es sehr neugierig ist
    Wenn es Ausdauer zeigt und sich sehr intensiv konzentrieren kann
    Wenn es sich bei Routineaufgaben schnell langweilt
    Wenn es nach Perfektion strebt
    Wenn es sich früh für Erwachsenenthemen wie Politik interessiert
    Wenn es sich häufig für schwächere Mitschüler einsetzt
    Wenn es bevorzugt mit älteren Kindern spielt
    Wenn es wenige Freunde hat, vor allem kaum unter Gleichaltrigen
    Wenn es sensibler ist als andere Kinder
    Wenn es einen ungewöhnlichen Sinn für Humor hat


    quelle: dpa


    kennt ihr auch hochbegabte kinder und wenn ja wie sind eure erfahrungen mit denen?


    mein ältester neffe ist so einer. hochbegabt und super anstrengend.
    hat mich mit 3 jahren schon gefragt ob die arche noah im bilderbuch nicht
    eigentlich 14 anstatt 7 fenster haben müsste, da es ja 2 schiffsseiten gibt. :eek:
    konnte die grundrechenarten +-*/ schon mit 5 und liesst jetzt mit 7
    flüssig schon schwierige texte.
    ist am liebsten mit echten rabauken zusammen und hat nix als unsinn im kopf und ist eine plage für die lehrer.
    zum glück soll er nun auf eine hochbegabtenschule gehen wo man sein
    talent fördern will.


    naja, einfach hat er insgesamt nicht.

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst

    Einmal editiert, zuletzt von jcy ()

  • Zitat

    Original von Grille
    hochbegabt :lol: kommt darauf an bei was :D :lach:


    du kleines schweinchen! :rofl:

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst

  • Zitat

    Original von Ska the Witch


    Jaaa, meinen Sohn! :]


    ist das nur deine meinung oder auch die der lehrer und ist er auf einer hochbegabten schule? wenn schon, dann mit einer geschichte bitte! :harhar:

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst

  • Die Meinung der Lehrerin nicht unbedingt ... die Meinung seines Arztes schon! :D
    Er hat mit knapp 5 einen IQ-Test für 6jährige (für jüngere Kinder gibt es keinen) gemacht und da mit 128 abgeschnitten.
    Zu dem Zeitpunkt war seine Konzentrationsfähigkeit nicht besonders, da er ADS hat, und noch nicht medikamentiert war.
    Heutzutage dürfte der Test also noch eine Ecke besser ausfallen.
    Er liest Zeitung, guckt Nachrichten, ist an sehr vielen Dingen interessiert etc.
    In der Schule ist er gut, aber nicht überragend (Zeugnis: Englisch 2, Deutsch 3, Mathe 2, Sachunterricht 2) ... aber es langweilt ihn auch häufig, was da so gemacht wird, weil ist ja für Babies ... und Hausaufgaben sind eh Blödsinn, weil er kann das ja ... obwohl er schon mit 5 eingeschult worden ist.
    Im Moment kämpfe ich darum, dass er nach den Sommerferien aufs Gymnasium gehen darf ... seine Lehrerin hackt nämlich immer auf seinem "mangelnden" Sozialverhalten rum und hat ihm deshalb nur eine Empfehlung für die Sekundarschule gegeben! :rolleyes:
    Nur weil er besser alleine arbeiten kann, als in der Gruppe, und an Musik, Kunst und Handarbeiten kein Interesse zeigt!! :blabla:

  • Zitat

    Nur weil er besser alleine arbeiten kann, als in der Gruppe, und an Musik, Kunst und Handarbeiten kein Interesse zeigt!! Blablabla


    Dann wär ich auch nicht auf Gymnasium gekommen.

  • Zitat

    Original von Ska the Witch
    Grade weil ich trotz einem IQ von 128-130 nix auf die Reihe kriege, passe ich gut auf, dass es meinem Sohn nicht genauso geht!


    du redest einen käse dich hat sie doch damit gar nicht gemeint :confused: wieso fühlst du dich den gleich angesprochen? sie kennt einige eltern hat sie gesagt sie hat nicht gesagt das sie dich kennt woiher denn auch? :nö:


    und ausserdem finde ich den ganzen iq scheise so etwas von doof wie wenn das viel aussagen würde. angeben würde ich damit schon gar nicht. ich habe auch schon mal einen test mitgemacht und was bringt es mir? nichts deswegen bekommt man noch lange keine gute stelle

  • Zitat

    Original von Ska the Witch


    Im Moment kämpfe ich darum, dass er nach den Sommerferien aufs Gymnasium gehen darf ... seine Lehrerin hackt nämlich immer auf seinem "mangelnden" Sozialverhalten rum und hat ihm deshalb nur eine Empfehlung für die Sekundarschule gegeben! :rolleyes:
    Nur weil er besser alleine arbeiten kann, als in der Gruppe, und an Musik, Kunst und Handarbeiten kein Interesse zeigt!! :blabla:


    Mal vom IQ abgesehen: ich glaub, es hackt :balla: auf der Sekundarschule lernt mal also besseres Sozialverhalten als auf dem Gymnasium. :confused:


    Das kann mir keiner erzählen! Ich hatte auch keine Empfehlung fürs Gym - aber das war erst in der 6. Klasse (Ende der DDR-Zeit).
    Nach der 4. hatte ich auch nur 1en und 2en auf dem Zeugnis - von Sport mal abgesehen - und hätte nach heutigen Maßstäben sofort aufs Gym gewechselt). In der 6. hatte ich halt auch mehrere 3en und wenige 4en (Russisch + Sport) - was ja auf keinen Fall "gymnasialtauglich" war. :rolleyes:
    Aber meine Eltern haben - zu Recht - drauf bestanden. In der Realschule (es gab/gibt (?) nur Realschulen und Gymnasien in Sachsen Anhalt) wäre ich mit Pauken und Trompeten untergegangen - nicht nur weil ich mich gelangweilt hätte. Ich war z.B. in Mathe immer dann besonders schlecht (nach Notenmaßstäben), wenn ich keine Lust hatte und das schon konnte. Am Gymnasium hat das zumindest eine Lehrerin erkannt und mir immer zusätzliche Sonderaufgaben gegeben. Wie wäre das erst bei der im Niveau weit drunter liegenden Realschule geworden? Mal abgesehen davon, dass da natürlich auch die ganzen "Problemkinder" hingingen - Hauptschulen gibt's ja nicht. Und gegen solche "Rabauken" durchsetzen konnte ich mich nie. Ich war schon immer ein beliebtes Mobbning-Opfer. Auch am Gymnasium - wer Shakespeare statt Teenager-Romane liest und in die Oper statt in die Disko geht, hat halt zu leiden... Aber am der Realschule wäre ich wahrscheinlich verprügelt worden. Ich bin meinen Eltern heute noch dankbar, dass die sich gegen die Empfehlung durchgesetzt haben.


    Ich kenne meinen IQ nicht - aber in den kursierenden Internet-Tests liege ich immer über 130. Wenn man auch darauf nichts geben kann, wie ich finde. Ohne psychologische bzw. wissenschaftliche persönliche Begleitung des Probanden ist das viel zu unzuverlässig. Und mit Lebenstüchtigkeit hat - wie Ska schon richtig bemerkte - ein hoher IQ absolut nichts zu tun. Im Gegenteil - er ist oft hinderlich, weil sich so jemand nämlich viel mehr Probleme wahrnimmt und sich mit vielen Dingen beschäftigt, was im Grunde gar nicht nötig wäre. Es fällt intelligenten Leuten nämlich zunehmend schwer, sich auf eine Sache zu konzentrieren und sie werden oft leichter abgelenkt. Leute mit niedrigerem IQ machen sich einfach weniger Sorgen, sind demzufolge besser drauf und somit auch leistungsfähiger.

  • jetzt kommts mir aber gleich hoch :rolleyes: boah sind hier einige leute eingebildet ich packs ja nicht. bei euch sind wohl alle leute wo nicht auf dem gymnasium waren blöd! da lache ich ja nur :lol. so ein käse.


    ich war auf der hauptschule na und? bin ich deshalb doofer als ihr? ich kenne zig leute die auch nur hauptschule haben und die euch alle in die tasche stecken würden. solche argumente sind einfach nur blöd wo ihr anbringt. was habt ihr eigentlich aus eurem so tollen IQ gemacht? wenn ihr so gescheit seit dann müsst iohr ja alle irgendwo eine gehobene stellung haben und kohle ohne ende verdienen.

  • Hast du nicht richtig gelesen, grille?
    Ich habe genau das Gegenteil behauptet. Leute mit "durchschnittlicher Intelligenz" sind oft wesentlich bessere Mitmenschen, sozial verträglicher und leistungsfähigere Arbeiter.
    Wir reden hier von hochintelligenten leuten, die im "normalen Leben" oft Schwierigkeiten haben.
    Was ich zur Realschule schrieb, spiegelt lediglich die situation dort wieder, wo ich hätte hingehen müssen. Da wurden ziegelsteine auf den Direktor geworfen! Leute , die eben etwas "anders" sind - wie ich z.B., wenn ich ins Theater gehe statt saufen - wären dort gemobbt worden ohne Ende. Erzähl mir nicht, dass ihr keinen in eurer Klasse hattet, auf dem immer rumgehackt wurde. Das gibt's überall - ob nun Gym oder Hauptschule. Nur dass es an Haupt- und Realschulen auch körperlich mehr zur Sache geht und das Sozialverhalten vieler dort (ich sage vieler, nicht aller!) mehr als zu wünschen übrig lässt.
    Ein guter Realschulabschluss ist was wert - und gute Lehrer können auch an der Realschule mehr vermitteln, als mancher am Gymnasium lernt. Zumindest lernt man dort lebenstaugliche Dinge. Was hilft mir eine Kurvendiskussion, wenn ich nichtmal einen Nagel in die Wand kriege...
    In Zeiten, wo man nichtmal mit einem 2komma3 Abi eine Lehrstelle bekommt (siehe Terrorkind - und die will nur ne Banklehre - nichts außergewöhnliches also) sollte vor allem mal die Wirtschaft ihre Ansprüche an ihre Azubis bzw. ihre Trainees überdenken.
    Du hast ein Riesenglück gehabt, grille, dass du ne Ausbildungsstelle bekommen hast. Mit Hauptschulabschluss bekommt man hier oben z.B. GAR NICHTS - höchstens Postausträger. Von einer Abgangsklasse bekommen durchschnittlich 2 (!) eine Lehrstelle - und das durch Beziehungen. Die anderen werden in ein "berufsvorbereitendes Jahr" gesteckt - und dann bekommt man mit Glück und Beziehungen 'ne Ausbildung. Das liegt nicht etwa an dem Niveau der Hauptschulen sondern an den übersteigerten Erwartungen der Betriebe. Die größten Trottel machen Abitur, weil die reichen Eltern Nachhilfelehrer im Dutzend beschäftigen können - und die Kinder sind oft dümmer als die, die sich eine gute mittlere Reife selbst erarbeitet haben. Ich habe ja selbst als Nachhilfelehrer gearbeitet, ich weiß, wovon ich rede...
    Allerdings muss man hinzufügen, dass oft auch Bewerbern mit Schulabschluss (egal welchem) Grundkompetenzen - wie Benehmen, Auftreten und Freundlichkeit - fehlen. Die lernt man nunmal nicht in der Schule.
    Vielen Hauptschülern fehlt es keineswegs an Intelligenz oder Tatkraft - oft sind es die sozialen Verhältnisse, die sie in diese Schulform "zwingen". Was auch einhergehen KANN mit mangelndem Sozialverhalten infolge geringen Selbstbewusstseins.
    Wenn ich schon zu hören kriege, dass ich als Hauptschüler ein Versager bin und sowieso nie nen job bekomme, dann nehme ich diese Rolle an und verhalte mcih dem entsprechend.
    Das war vor 25 Jahren noch ganz anders -sehe ich ja an tolotus. der hat auch "nur" nen Hauptschulabschluss, hat nach gerade 2 Bewerbungen nen Ausbildungsvertrag gehabt, und ist heute in der höchsten Gehaltstufe, die er in seinem Job kriegen kann (nicht das das viel wäre, aber auf jeden Fall mehr als ich). Und dumm ist er ja wohl keineswegs - sonst hätte ich ihn nie und nimmer geheiratet :D
    Du bist auch nicht dumm grille - wenn du dich hier angegriffen fühlst, dann nur, weil du denkst, mit weniger Schulabschluss, weniger wert zu sein. DAS IST BLÖDSINN! Den Wert eines Menschen misst man nicht an Schulnoten oder IQ-Werten. Sondern daran, wie er sich verhält und anderen gegenüber auftritt.
    Mein IQ - wie auch immer er sein mag - hilft mir im Leben nicht weiter - habe ich oben deutlich geschrieben. Im Berufsleben zählt Intelligenz (was in dem Fall "logisches Denken + Abstraktionsfähigkeit + schnelle/gute Merkfähigkeit & Auffassungsgabe" bedeutet) nämlich gar nichts - da zählt vor allem: Anpassung, Gehorsam und zuletzt Fleiß. Zumindest erstere Talente kann ich für mich nicht beanspruchen. Darum werde ich nie eine Top-Position innehaben. Es sei denn, ich bau mir selber was auf - wozu wieder die finanziellen Mittel und die Risikofreudikeit fehlen.