Berlin - Das Flimmern bei Fernsehgeräten gehört der Vergangenheit an.
Zwar bei weitem noch nicht in jeder Wohnstube, aber auf jeden Fall auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin.
In den Hallen unterm Funkturm dominieren flache Bildschirme, die gestochen scharfe, brillante Bilder zeigen. Auf vielen prangt das Logo "HD ready". Das Kürzel steht für hoch auflösendes Fernsehen und ist das Zauberwort der Branche.
Doch der Teufel steckt im Detail. Wer diese hoch auflösenden Bilder mit zwei Millionen Punkten empfangen will, benötigt in der Regel einen dieser schicken, aber immer noch teuren Flachbildfernseher, die das Logo "HD ready" tragen. Bisher senden aber nur der Pay-TV-Anbieter Premiere sowie die Privatsender Pro 7 und Sat.1 HD-Signale. "Bis zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking werden auch die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF folgen", sagt Dieter Sauter vom Münchner Institut für Rundfunktechnik.
Damit nicht genug. Um HD-Signale anzeigen zu können, muss ein TV-Gerät nicht nur mit einem entsprechend hoch auflösenden Bildschirm ausgestattet sein. Zusätzlich ist ein HD-Empfänger, eine so genannte HD-Set-Top-Box, notwendig. Einige Hersteller wie Loewe zeigen auf der IFA bereits TV-Geräte mit integriertem HD-Empfänger.
Zudem zeigen "HD ready"-Fernseher zwar HDTV-Aufnahmen mit einem brillanten Bild, nicht unbedingt aber das herkömmliche Fernsehen im Pal-Format mit seinen 720 mal 540 Bildpunkten.
Das Pal-Fernsehen war nie dafür gedacht, auf metergroßen Displays dargestellt zu werden, heißt es in einer gemeinsamen Informationsbroschüre mehrerer Branchenverbände. "Das Bild wirkt grob und pixelig." Fast jeder moderne Fernseher ist mit Bildverbesserungstechnologien ausgestattet. Sie gleichen diese Schwäche aus, indem sie zu den vorhandenen Bildpunkten neue hinzufügen. Je mehr Pixel (Punkte) der TV-Bildschirm hat, desto schwieriger wird diese Rechenaufgabe. "Deshalb sieht normales Fernsehen auf Schirmen mit weniger Bildpunkten oft besser aus als auf hochauflösenden Displays", erläutern die Experten.
Bei HDTV-Programmen ist es genau anders herum. Weil mit viel mehr Punkten gesendet wird, sollte auch der Bildschirm möglichst viele Pixel haben. Wer zu Hause beim Aufstellen des neuen TV-Geräts mit Flachbildschirm keine herbe Enttäuschung erfahren will, sollte sich vorher unbedingt genauestens nach den Vorteilen und den Grenzen erkundigen, rät Sauter.
Die Stiftung Warentest und Verbraucherverbände geben hier Auskunft. Aber auch der direkte Vergleich beim Fachhändler hilft. Es sollten allerdings beim jeweiligen Sehtest TV-Sendungen laufen, Zeichentrickfilme eignen sich nicht zum Vergleich. Die sehen auf jedem Fernsehschirm gut aus.
Bei neuartigen Fernsehern müssten Bildschirm und Elektronik perfekt zusammenspielen, heißt es in der Informationsbroschüre. Nur dann liefere der Fernseher ein brillantes Bild. Zwar lösten die Flachbildschirme allmählich die herkömmlichen Röhrengeräte ab. Aber wenn der Preis im Mittelpunkt stehe, seien Röhren-TV-Geräte die erste Wahl: "Keine andere Technologie bietet heute mehr Bildqualität für das gleiche Geld." (ddp)
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Quelle: digitalfernsehen.de