Weltpremiere: Mann bei vollem Bewusstsein am Gehirn operiert

  • In einer mutmaßlichen Weltpremiere hat sich ein Australier bei vollem Bewusstsein einer lebensrettenden Gehirnoperation unterzogen und dabei mit den Ärzten und Krankenschwestern gesprochen.


    Der pensionierte Busfahrer und Urgroßvater John James sagte am Montag auf einer Pressekonferenz in Canberra, es sei für ihn eine merkwürdige Erfahrung gewesen, das Chirurgenteam sprechen zu hören, während er mit einem 1,5 Zentimeter tiefen Loch im Schädel auf dem Operationstisch lag.


    Er sei aber die ganze Zeit über zuversichtlich gewesen, dass der Eingriff zur Entfernung einer erweiterten Arterie, die zu platzen drohte, gut verlaufen würde. Der inzwischen 78-Jährige hatte sich der Operation bereits im April unterzogen.


    Ursprünglich war James wegen Sehproblemen zum Arzt gegangen. Schwächeanfälle und Ultraschalltests wiesen auf die potenziell tödliche Arterienerweiterung (Aneurysma) hin. Da er bei dem Eingriff zu erblinden drohte, entschlossen sich die Ärzte vom Krankenhaus in Canberra, ihn in wachem Zustand zu operieren, um jeden Schritt kontrollieren zu können. Das Operationsteam bat James während des Eingriffs, Wörter und Zahlen von Schautafeln abzulesen, um sicherzugehen, dass das Sehvermögen nicht beeinträchtigt wurde.


    Das Team übte die Operation zuvor mit Hilfe einer speziellen Software, auf der das Gehirn des heute 78-jährigen dreidimensional dargestellt war. Während des Eingriffs wurde Teamleiter Vini Khurana ein 3-D-Bild des Gehirns auf eine Seite seines Okulars projiziert.


    Auf der anderen Seite konnte er eine "Nahaufnahme" des Gehirns durch ein Mikroskop sehen. Die bei der Operation verwendete Spitzentechnologie, bei der auch eine Ulraschallsonde zum Einsatz kam, bezeichnete Neurochirurg Khurana als "ziemlich außergewöhnlich" - etwa so, wie wenn "GPS-Daten während des Fahrens in die Sonnenbrille injiziert" würden. Operationen dieser Art seien ihm in der Fachliteratur noch nie begegnet.


    Der Patient konnte das Krankenhaus schon zwei Tage nach dem Eingriff wieder verlassen. Er habe sich nur eine Stunde lang hinsetzen müssen, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung war, berichtete James. Danach sei er "wieder zur Normalität zurückgekehrt." Seitdem fühlt er sich nach eigenen Angaben ausgezeichnet.


    quelle: dpa


    :respekt:

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst

  • Sehe ich genauso, nahezu alle OPs an Gehirnbereichen für Sprache, Wahrnehmung und Bewegung werden im Wachzustand gemacht, um jederzeit Beeinträchtigungen feststellen zu können.


    Vielleicht war es für die Australier eine Premiere, ich tippe auf die Verfahrenstechnik als eigentliche Weltpremiere...


    Gruß
    spacie

    spacie

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    Duff is best !
    :prost:
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