Machtprobe in Birma

  • "Wir sind bereit zu sterben"


    In Birma haben Militär und Polizei an zahlreichen Klöstern der Stadt Rangun Stellung bezogen. Offenbar will die Militärführung auf diesem Weg neue Proteste von Mönchen gegen die Militärregierung des Landes zu unterbinden. Hunderte Sicherheitskräfte positionierten sich laut Augenzeugen an der Sule-Pagode. Dort hatten bereits vor 20 Jahren Proteste stattgefunden. Auch in den vergangenen Tagen war die Gegend einer der zentralen Orte der Demonstrationen. Viele Polizisten und Soldaten sollen erst in der Nacht mit Lastwagen ins Zentrum der Hafenstadt gebracht worden sein.


    Zum Marschieren entschlossen


    Ungeachtet der angespannten Lage zeigten sich die Mönche, die die Proteste anführen, entschlossen, auch heute gegen die Junta auf die Straße zu gehen. "Die meisten Mönche wollen marschieren", sagte ein buddhistischer Mönch in Rangun. "Wir sind auch bereit zu sterben."


    Weitere Verhaftung


    Angeblich hoben die Militärs am Morgen die nächtliche Ausgangssperre für Rangun und die Stadt Mandalay auf. Allerdings bleiben beide Städte unter der Kontrolle der regionalen Militärchefs. Nach wie vor gilt das Versammlungsverbot, über das die Bevölkerung per Lautsprecherwagen unterrichtet wurde. Nach Angaben von Mitarbeitern wurde das Krankenhaus in Rangun angewiesen, sich auf die Aufnahme von Patienten vorzubereiten.


    Wie die BBC berichtete, wurden in der Nacht zwei prominente Regierungskritiker festgenommen. Dabei handele es sich um Win Naing, einen 70 Jahre alten Veteranen der Demokratiebewegung, und den in Birma beliebten Schauspieler Zaganar, der als Zeichen der Solidarität am Wochenende ein Essen für die protestierende Mönche arrangiert habe. Zuvor war bereits von der Festnahme des prominenten Oppositionellen, Za Ga Na, berichtet worden. Er hatte am Montag in der Öffentlichkeit dazu aufgerufen, die Anti-Regierungsproteste der Mönche zu unterstützen. Die unter Hausarrest stehende Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi soll bereits am Sonntag ins Gefängnis gebracht worden sein.


    Gestern hatten erneut zehntausende Menschen den Drohungen des Regimes getrotzt und abermals für bessere Lebensbedingungen demonstriert.


    Auf der UN-Vollversammlung in New York warnten zahlreiche Staats- und Regierungschefs die Militärregierung vor einem Schlag gegen die Demonstranten. US-Präsident George W. Bush kündigte härtere Sanktionen gegen die Junta an. Bundeskanzlerin Merkel und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon appellierten eindringlich an die Militärführung, gegenüber den Demonstranten auf jede Art von Gewalt zu verzichten.


    Stand: 26.09.2007 07:06 Uhr
    Quelle: tagesschau.de


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    Ich befürchte das das wieder eine Katastrophe werden wird. :(

  • Ich hoffe das nicht - und der große Bruder China wird dem Militär da hoffentlich nachdrücklich auf die Finger klopfen. So mit Olympia vor der Tür können die Nachbarn sich kein Massaker in einem verbündetetn Nachbarland leisten. Nur ob die Generäle in Birma das auch so sehen? Ich hoffe ja sehr, dass sich da langsam was ändert. Als Kind wollte ich immer nach Birma - hatte alte Postkarten von da und fand das toll.
    Vielleicht wird das ja doch nochmal was - eines Tages.

  • Zitat

    Original von leocat
    Nur ob die Generäle in Birma das auch so sehen? Ich hoffe ja sehr, dass sich da langsam was ändert.


    Genau daher hab ich Bedenken, die haben die letzten 20 Jahre (oder mehr) schon alles ignoriert und werden es weiterhin machen, das "Personal" ist ja auch immernoch das alte.



    Es geht ja schon los ......


    Soldaten prügeln auf Mönche in Birma ein

  • Die Situation in Birma verschärft sich anscheinend dramatisch: Offenbar haben Soldaten in Rangun das Feuer auf demonstrierende Mönche und andere Bürger eröffnet. Einsatzkräfte hätten zunächst Warnschüsse in die Luft abgegeben, dann aber auch auf Demonstranten geschossen, sagte der Diplomat Emmanuel Mouriez in Rangun dem französischen Radiosender RTL. Es sei unklar, ob es Tote gebe, "aber man kann sicher sein, dass Blut geflossen ist". Die Soldaten hätten zudem Menschen zusammengeschlagen und viele andere mit Militärlastwagen weggebracht. Mitarbeiter eines Krankenhauses in Rangun hatten zuvor mitgeteilt, sie seien angewiesen worden, sich auf die Aufnahme von Patienten vorzubereiten.


    Quelle: tagesschau.de