Original von der Seite: www.jkrowling.com
Ich konnte die in der Umfrage gewählte Frage nicht früher beantworten, weil ich erst Anstalten treffen musste, meine Familie an einen geheimen Ort zu bringen. Es braucht schließlich Zeit, gefälschte Pässe und Einwegtickets nach Bolivien zu besorgen, sowie rund um die Uhr bewaffnete Leibwächter einzustellen.
Warum ich derart verzweifelte Maßnahmen ergreife? Weil ich zu meiner eigenen Sicherheit verschwinden muss, sobald ihr diese Antwort gelesen habt.
Bevor ich euch Rede und Antwort stehe (ihr ratet schon, was kommt, oder?), werde ich vorab einen schwachen Versuch zu meiner Verteidigung unternehmen. Erstens habt ihr alle so hochkomplizierte Theorien über Mark Evans aufgestellt, dass ich dachte, ihr würdet bestimmt gern die Wahrheit über ihn hören. Zweitens habe ich wirklich versucht, eure Hoffnungen und Erwartungen zu dämpfen, indem ich die entscheidenden Worte „wenn überhaupt“ hinzufügte. Drittens... ach, es gibt gar kein drittens. Reine Verzögerungstaktik.
(Atmet tief durch)
Mark Evans ist... ein Niemand – in demselben Sinne, wie auch Mr. Prentice, Madam Marsh und Gordon aus Dudleys Gang Niemande sind, einfach nur Hintergrundfiguren, die zwar Namen brauchen, aber ansonsten nur ihre kleinen Statistenrollen spielen.
(Überprüft, dass Neil den Hund hat impfen lassen und dass Jessica ihren Gameboy eingepackt hat, und fährt fort)
Ich weiß ja, ich bin selber schuld. Sirius Black, Mrs. Figg und Mundungus Fletcher wurden alle irgendwann beiläufig erwähnt, lange bevor sie als voll entwickelte Charaktere den Schauplatz betraten; dadurch seid ihr jetzt alle viel zu schlau geworden, nicht nur für euch selbst, sondern auch für mich. Nachdem ihr mich darauf aufmerksam gemacht hattet, wurde mir erst klar, dass Mark Evans in der Tat wie einer dieser Charaktere aussieht – „schaut, hier ist er, spaziert nur zufällig vorüber, keine große Sache, sicher habt ihr ihn kaum bemerkt“ – und dann plötzlich, mitten in Buch sieben, heißt es: „Haha! Ja, Mark Evans ist zurück, ihr Torfnasen, und er ist der Schlüssel zu allem! Er ist der Halbblutprinz, Harrys Großtante, der Erbe von Gryffindor, er lebt auf der Säule von Storgé und besitzt den Mystischen Kessel von Nackledirk!“ (Wäre doch ein prima Titel für Buch sieben, muss ich mir merken).
Warum dann – WARUM – (höre ich euch schreien) – habe ich ihm ausgerechnet den Nachnamen „Evans“ gegeben? Ihr könnt mir glauben, das bedauere ich inzwischen selbst am allermeisten. „Evans“ ist eben ein häufiger Name, und ich habe nicht weiter darüber nachgedacht; ich hatte noch nicht einmal vor, damit eine falsche Spur zu legen. Ich hätte ihn genauso gut „Smith“ oder „Jones“ nennen können (oder „Black“ oder „Thomas“ oder „Brown“ – auch diese Namen hätten mich allesamt in Verlegenheit gebracht).
Was kann ich noch vorbringen? Viele eurer Theorien klangen sehr plausibel. Wenn ihr wüsstet, wie oft ich in der FAQ-Umfrage nachgeschaut habe, in der Hoffnung, dass eine der anderen Fragen in Führung gehen möge ...
Tja, das ist alles. Das Auto wartet vor der Tür, mit falschen Nummernschildern, und ich muss mir jetzt den Spitzbart ankleben.
Lebt wohl.
gruss,
johnny
Klasse! 
