Grusel Kabinett 1 - Carmilla, der Vampir

  • Hallo zusammen, hier meine Meinung:


    Inhalt:
    In einem alten dunklen Schloss in der Steiermark lebt die 15 jährige Laura mit ihrem Vater und den Damen Perrodon und de Lafontaine. Fernab von jedem Weltlichen vermisst das Kind nichts, als die Liebe und Zuneigung der früh verstorbenen Mutter.


    Wie erstaunt ist Laura, als sie eines Nachts aus tiefem Schlaf erwacht und in ihrem Schlafzimmer eine junge Frau vorfindet. Eine wunderschöne Erscheinung, die sich ihr zärtlich und liebevoll nähert. Laura ist unsicher, ob sie träumt oder nicht. Schlaftrunken kuschelt sich das junge Mädchen an die Vertrauen einflössende Frau … und schläft wieder ein. Plötzlich ... ein stechender Schmerz in der Brust… wie von feinen Nadeln. Laura wacht auf. Die junge Frau ist verschwunden. War auch der Schmerz nur ein Traum? Laura schaut an sich herab und entdeckt zwei kleine blutige Wunden...


    Drei Jahre später. Der nächtliche Vorfall ist schon lange vergessen. Doch das Ereignis rückt schnell wieder ins Gedächtnis. Als nämlich eines Abends unweit des Schlosses eine Kutsche verunglückt und eine junge Frau bewusstlos ins Schloss verbracht wird, erkennt Laura in ihr genau jenes Mädchen wieder, das bereits drei Jahre zuvor nächtens in ihr Schlafzimmer eingedrungen war.


    Die junge Dame wird wieder gesund gepflegt. Schnell schließen Laura und das sich Carmilla nennende Mädchen Freundschaft. Alles scheint in Ordnung. Doch der 3 Jahre zurückliegende Vorfall bleibt nicht das einzige Mysterium. Mit Verbleiben von Carmilla im Schloss häufen sich merkwürdige Ereignisse. Erst taucht ein 200 Jahre altes Bild auf, das ein genaues Portrait Carmillas darstellt, dann wird nahe des Schlosses eine Geistererscheinung gesichtet, kurz darauf grassiert in der Umgebung des Gemäuers eine unbekannte, todbringende Krankheit...


    Die Gerüchte berichten von einem Vampir, der die Gegend unsicher machen soll. Abgerglaube? Der Schlossherr glaubt nicht an übernatürliche Erscheinungen und tut die Sache als Humbug ab. Doch dann wird auch Laura, seine Tochter krank. Und man findet in ihrem Hals 2 nadelgroße Einstiche...


    Kritik:
    Carmilla ist die quasi Vorgängergeschichte zu Bram Stokers Dracula. Titania Medien hat sich des aus der Feder von J.S. Le Fanu stammenden literarischen Stoffes angenommen und daraus ein 78 minütiges Hörspiel gezaubert.
    Die Zielgruppe hierbei ist klar definiert: Der gruselig-morbide Geschichten liebende Hörspielfan mit einer besonderen Affinität zu einem sich sukzessive entwickelnden Plot.


    Carmilla bedient in diesem Sinne nicht den actionverwöhnten, fliegende Szenenwechsel erwartenden Horrorhörspielfan. Schockelemente werden nicht inflationär aneinander gereiht, billige Splatterszenen fehlen gänzlich. Die Geschichte entwickelt sich langsam, fast bedächtig. Oberflächlich gehört könnte man dies als Langatmigkeit abtun. Doch dieser Eindruck täuscht. Wer sich beim Hören nicht so sehr von dem Wunsch nach Fastfood Horror leiten lässt und auch nur ansatzweise einen Faible für düstere Vampirgeschichten hat, wird von diesem Hörspiel gut unterhalten. Die Produktion schafft es, es über die gesamte Länge hinweg die Spannung zu steigern.


    Die aufgebaute Atmosphäre erinnert dabei nicht nur wegen der von Manuel Rösler (wieder einmal) brillant komponierten Musik an das unter dem Titel „Tanz der Vampire“ firmierende Filmmeisterwerk von Roman Polanski. War es dort der schwule Vampir Herbert, der eindeutig zweideutig dem Gehilfen des Vampirjägers Ambrosius nachstellte, so ist es im Hörspiel die abgrundtief böse Carmilla, die sich klar in Abhängigkeit homoerotischer Anwandlungen ihre Opfer sucht. Äußerst gelungen hierbei die Sprecherleistung. Daniela Hoffmann als Hauptprotagonistin zieht alle Register ihres Könnens und stellt das falsche Weib Carmilla so verführerisch dar, dass man versucht ist, sich zumindest eine Autogrammkarte der Guten zu besorgen ;-)


    Fazit:
    Trotz langer Erzählparts und gerade wegen der sich langsam entwickelnden Story eine Empfehlung!

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  • Ich muß sagen, daß mir die Horror- und Splattereffekte gestohlen bleiben können. So wie sich die Geschichte hier entwickelt, das gefällt mir - und zwar tausendmal besser als die billigen Effekte. Ich bezeichne mich als Nicht-Horror- und Gruselfan, aber bei Titanias neuer Reihe bin auch ich begeistert!