Anne in Four Winds (Folge 17-20)

  • Das ist sie also: Die letzte Buchvertonung der „Anne“-Reihe. Die 17. Folge startet gleich voll durch mit der Hochzeit von Anne Shirley und Gilbert Blythe. Anschließend steht ein Umzug vor der Tür: Gilbert übernimmt die Arztpraxis seines Onkels in Four Winds. Fortan ist Shirley die Frau von Dr. Blythe und darf ihr „Traumhaus“ mit einem wundervollen Garten einrichten. Das Haus liegt abgeschieden und hat einen Bach - wie es sich Anne immer in ihren Träumen vorgestellt hat. Nachbarn gibt es daher nicht viele. Mit den wenigen freundet sie sich allerdings sehr schnell an.
    Wie für die Hörspielserie üblich funktioniert die Freundschaft nicht mit allen von Anfang an so, wie Anne sich das vorstellt. Ihre Freundschaft mit Leslie Moore, die ihren kranken Gatten versorgen muss, gestaltet sich zunächst schwierig. Erst als Leslie sich neu verliebt, es eine überraschende Wendung mit ihrem Gemahl gibt und Anne und Gilbert Blythe etwas absolut schreckliches zustößt, wird die Freundschaft von beiden Seiten herzlich und zuletzt alles gut - auch für Leslie.
    Während der vier Hörspiele bringt Anne zwei Kinder zur Welt. Die letzte Folge endet mit dem geplanten Umzug in ein größeres Haus, nachdem ein sehr guter Freund und Nachbar verstorben ist.
    Es ist geradezu traurig zu wissen, dass diese vier Folgen die letzten der Hörspielserie sind. Es ist aber gut, sprichwörtlich dann aufzuhören, wenn es am schönsten ist. Denn genau das ist der Fall:
    Ein seichtes Ende, das versucht, den Abschied nicht allzu schmerzlich zu machen. Der Tod ist daher ein zentrales Thema. Ebenso wie in jedem Roman sind es die vielen Erinnerungen und Veränderungen die den Hörer sentimental werden lassen. Die herzzerreißenden Einzelschicksale schaffen es immer wieder einen schwer mitzunehmen. Umso erfreulicher ist es jedes Mal wieder zu hören, wie Gutes geschieht.


    Meine Highlight dieser Staffel:

    • Annes Telefonat mit Dianne: „Telefon in Evelyn - wie unromantisch.“
    • Cornelia Bryant und Captain Jim Boyd - zwei unglaublich tolle Charaktere.
    • Die Katastrophe von Anne und Gilbert.
    • Annes und Gilberts Auseinandersetzung um lebenswertes Leben.
    • Der Wandel der Zeit und die tollen Sprecher.


    Die Sprecher kann man im Grunde nur aufzählen. Sie alle sind absolut hervorragend und passen noch besser zu ihren Rollen. Es ist immer wieder schön zu hören, wenn altbekannte Charaktere Anne besuchen. Dora und Davy Keith sind älter geworden und mit ihnen auch die Sprecher. Es ist großartig, wenn sich die Stimmen der Sprecher passend zu den Rollen verändern.
    Ein großes Lob möchte ich Lutz Mackensy aussprechen, der den Erzählerpart so hervorragend übernimmt. Seine Stimme schafft es immer wieder mich in meine Kindheit zurückzubringen, in der ich die ersten 21 Fünf Freunde Hörspiele hörte. Er transportiert immer etwas unbeschwertes und zeitloses mit seiner Stimme.


    Fazit
    Ein würdiges Ende der wohl schönsten Familienhörspielserie, welche ca. zehn Jahre die Entwicklung eines Charakters begleitet.