GC siegt Forfait 3:0!
47 (!) Tage lassen sich die Richter Zeit. Gestern gibts dicke Post für den FCZ und GC: Je ein Einzahlungsschein über 50 000 Fr
Der Petarden-Wurf des später von der Polizei überführten FCZ-Anhängers Dragan G.* in den Sektor der GC-Fans kommt den FCZ nicht nur finanziell teuer zu stehen. Neben der Busse gibts eine 0:3-Forfait-Niederlage gegen GC. Urs Fischers Team rutscht auf Rang 9 ab. GC überholt und ist neu Achter. Zudem muss der FCZ im nächsten Derby die Fan-Kurven schliessen – so gehen nochmals geschätzte 150 000 Franken flöten.
Canepa überrascht
Ex-FCZ-Spieler Daniele Moro, der als Präsident der Disziplinarkommission das Urteil fällte: «An diesem Urteil sind unbestrittenermassen die Fans des FC Zürich schuld, für deren Verhalten der Klub einstehen muss.»
Nachdem GC-Fans während des Derbys vom 2. Oktober gestohlene FCZ-Fahnen verbrannt hatten, drehte in der FCZ-Fankurve Dragan G. durch. Er marschierte unbehelligt durchs Stadion, warf eine Petarde in den GC-Sektor. Schiri Kever brach das Spiel ab.
Dafür muss jetzt vor allem der FCZ die Zeche bezahlen. Präsident Ancillo Canepa: «Das Urteil überrascht mich. Der FCZ wurde gleich dreifach bestraft. Wir müssen nun alles im Detail studieren, ehe wir über das weitere Vorgehen entscheiden.»
FCZ-Sportchef Fredy Bickel sagt: «Für mich ist es ein absolutes Fehlurteil. Es zieht mir den Boden unter den Füssen weg. Dieser Entscheid hat zur Folge, dass sich ein Heimteam nicht mehr für die Sicherheit im eigenen Stadion sorgen muss. Mit einem Forfait bestraft man den Sport!»
Das sieht man bei GC natürlich anders. Ciri Sforzas Team war im Spiel zum Teil krass überlegen, führte beim Abbruch in der 78. Minute 2:1. FCZ-Trainer Urs Fischer warf seinen Spielern damals sogar Arbeitsverweigerung vor …
Sforza gestern: «Die Leistung im Derby hat mich damals bis zur 78. Minute sehr stolz gemacht. Darum finde ich das Urteil aus sportlicher Sicht absolut richtig.»
FCZ hat Recht auf Rekurs
GC-Präsident Roland Leutwiler: «Dieses Urteil ist konsequent. Die Disziplinarkommission hat den bewussten Angriff auf Leib und Leben durch einen gezielten Petardenwurf stärker gewichtet als eine Provokation. Jede andere Interpretation der Ereignisse hätte mich sehr überrascht. Die Busse werden wir noch genauer analysieren müssen. Auf jeden Fall werden wir aus den Vorkommnissen unsere Lehren ziehen.»
Der FCZ hat das Recht auf Rekurs. Wie stehen die Chancen? Kommissionspräsident Moro: «Das kann ich nicht beurteilen.»