Mehr Schwänzer als Kluge?
Die Mode des Schuleschwänzens hat nun auch die Schweiz erfasst. Und das in so grossem Ausmass, dass Forscher jetzt Alarm schlagen!
Das Schuleschwänzen sei ein ernstes Problem geworden, heisst es in einem Bericht des Nationalfonds. Tatsächlich drückt sich jeder zweite Schüler gelegentlich vor der Schule.
Und: Die Hälfte der Drückeberger gehört einer Risikogruppe an – sie besuchen oft Kleinklassen oder die Grundschule, weisen schlechte Noten und wegen hohen Klassenwiederholungsraten die höchste Überalterung auf. Ihre Delinquenzbereitschaft ist besonders hoch.
Im internationalen Vergleich liegt diese Zahl über dem Durchschnitt. Und: Jeder dritte Schweizer Schüler ist im letzten halben Jahr vor der Befragung mindestens einmal der Schule unentschuldigt fern geblieben. Fast fünf Prozent gaben an, in sechs Monates mehr als fünf Mal einen halben Tag balu gemacht zu haben.
Damit gibt es in der Schweiz viel mehr massive Schulschwänzer als hoch begabte Schüler.
Das Schwänzen sei dabei gar kein individuelles Problem, heisst es in der Studie weiter. Oft seien Schulqualiät und Schüler-Lehrer-Verhältnis der grund, dass die Jungen auf die Schule «keinen Bock» hätten.
Um gegen die «Null-Bock-auf-Schule»-Haltung bei den Jungen anzukommen, brauche es «Schulen und Lehrpersonen, die hinsehen und nicht wegsehen». Gleiches gilt aber auch für die Eltern. Denn der Bericht hält fest, dass die Schulschwänzer den Eltern meist Kranksein vorspielten und deswegen die meisten Eltern bereit seien, eine Entschuldigung zu schreiben.