Krieg der Welten Teil 1 von H.G. Wells Hörspielkritik

  • Krieg der Welten Teil 1 von H.G. Wells Hörspielkritik

    JUNE 18, 2018 BY KARSTEN KLOS


    Krieg der Welten Teil 1 von H.G. Wells


    Nach dem Besuch der Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 wollte Zeitungsreporter Simon eigentlich nur nach Hause zu seiner Ehefrau um ihr seine neue Errungenschaft (ein Fahrrad mit Luftreifen) zu präsentieren. Bevor es aber dazu kommen kann, wird er von Professor Ogilvy aufgehalten, der ihm eine bedeutende Entdeckung zeigen möchte, die Simon in der Zeitung veröffentlichen soll. Ogilvy hat zufällig entdeckt, dass auf dem Mars seltsame Dinge vor sich gehen und immer um 0:00 Uhr nachts eine seltsame Ausprägung die Oberfläche verändert.

    Eigentlich nichts beunruhigendes, da es immer mal wieder passieren kann, dass ein Meteor auf die Oberfläche des Mars einschlägt und dadurch für Unruhen sorgt. Als dann aber einige Tage später ein seltsames Flugobjekt auf einem Feld in der Nähe von Simons Wohnort einschlägt, kommen nicht nur diesem Zweifel, ob es sich dabei wirklich um Meteoriten gehandelt hat. Ogilvy ist natürlich einer der ersten am Einschlagspunkt und möchte mehr über das seltsame Flugobjekt herausfinden, von dem man im Moment nur einen Zylinder sehen kann. Da es im Moment aber noch glühend heiß ist und beim ersten Öffnen eine riesige Dampfwolke entweicht, geht er davon aus, dass die Piloten dieser seltsamen Kapsel bei Eintritt in die Atmosphäre ums Leben gekommen sind.

    Während Simon, dank der Umformulierungen seines Verlegers, einen mehr als reißerischen Artikel über Marsmenschen schreibt, versucht Ogilvy weitere Untersuchungen an dem Flugobjekt vorzunehmen. Plötzlich öffnet sich die Kapsel und ein seltsames Lebewesen verlässt das Raumschiff. Ogilvy versucht mit einer weißen Flagge Kontakt aufzunehmen, wird aber bei diesem Versuch von den Lichtstrahlen der Außerirdischen getötet. Anstatt friedlich in Kontakt mit den Menschen zu treten beginnen die Marsianer mit einer verheerenden Tötungswelle, bei der nur Simon überlebt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, da dies erst das erste Raumschiff war, dem noch viele weitere folgen werden.

    Man musste ein wenig auf die Fortsetzung der H.G. Wells Reihe warten, aber dieses Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. „Krieg der Welten“ ist keine unbekannte Geschichte und ist den meisten entweder durch den Film mit Tom Cruise oder die Geschichte der Lesung von Orson Welles bekannt. Nun hat sich auch Oliver Döring dieser einzigartigen Geschichte angenommen, die er zusammen mit seinem Team bei Imaga und Autor Christian Gailus als Hörspiel umgesetzt hat.

    Im Gegensatz zu den vorherigen Geschichten hat man sich bei „Krieg der Welten“ vom Setting her recht nah an die Originalgeschichte gehalten. Wahrscheinlich hätte es anders auch gar nicht funktioniert, da wir in unserer aufgeklärten Gesellschaft wahrscheinlich gar nicht mehr an ein friedfertiges Aufeinandertreffen mit Aliens denken würden. Auch wenn wir technisch immer noch hinter dem Mond leben würden, wären wir lange nicht so bereit die Aliens bei uns aufzunehmen.

    Für die Umsetzung konnte man erneut auf hochklassige Sprecher zählen. So konnte Oliver Döring das Allroundtalent Dietmar Wunder als Protagonisten Simon verpflichten. Dieser agiert nicht nur als Hauptdarsteller der Geschichte, sondern auch als Erzähler, der rückblickend auf die Ereignisse schaut. Dieses verleiht der Geschichte einen gewissen Grad an Authentizität, selbst wenn sie niemals stattgefunden hat. In weiteren Rollen kann man noch Peter Groeger, Reinhard Kuhnert, Oliver Stritzel, Hans Bayer, Nico Sablik, MArieke Oeffinger, Jaron Löwenberg, Philipp Schepmann, Detlef Bierstedt, Asad Schwarz, Daniel Montoya, Frank Röth, Marcus Staiger, Roman Shamov, Martin Baden, Susanna Bonaséwicz, Juliane Ahlemeier, Simon Döring, Alexander Weise, Udo Schenk, Luisa Wietzorek, Berenice Weichert, Carlos Lobo, Roland Wolf, Matthis Schmidt-Foß, Christoph Walter und Joachim Kerzel. Bei so einem großen Stimmenaufgebot kann man nur von einem bombastischen Hörspiel reden und genau dieses haben Döring und sein Team auch hier geliefert. Die Soundeffekte sind wieder hervorragend und die Musik unterstützt das Ganze.

    Der erste Teil von „Krieg der Welten“ ist wirklich hervorragend. Man kann sich durch die Erzählungen alles sehr genau vorstellen und kann es daher auch ein wenig mit der Angst zu tun bekommen, wenn die Aliens das erste Mal zuschlagen. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil, der hoffentlich bald erscheinen wird.


    Meine Meinung: 10 von 10 Punkten


    Quelle: https://www.monstersandcritics…-g-wells-hoerspielkritik/

  • Krieg der Welten Teil 2 von H.G. Wells Hörspielkritik

    AUGUST 9, 2018 BY KARSTEN KLOS


    Krieg der Welten Teil 2 von H.G. Wells


    Die Marsianer sind gelandet. Da aber der Kontakt zum ersten Landeplatz durch die völlige Zerstörung durch die Dreibeine abgebrochen ist, glaubt man dieser Zeitungsgeschichte nicht und hält dies für eine Ente. Nur Stuart der Bruder des Zeitungsreporters Simon ist besorgt und versucht vergeblich Kontakt zu seinem Bruder aufzunehmen. Seine Versuche gehen sogar so weit, dass er probiert sich bei einer Zeitung einzuschleusen um dort nähere Informationen zu bekommen. Der Pförtner weist ihn aber mit den Worten ab, dass die Briten dies schon alles schaffen werden und dass am nächsten Tag wieder alles normal sein wird.

    Dem ist aber nicht so, denn auch in London schlägt ein Zylinder der Marsianer ein. Stuart gelingt es sich den Zutritt zur Einschlagsstelle zu erschwindeln und muss kurz darauf mit ansehen, wie nicht nur die Außerirdischen ihr Raumschiff verlassen, sondern auch alle Menschen in einer schnellen Welle mit ihren Hitzestrahlen ermorden. Stuart kann in letzter Sekunde entkommen, um dann zusammen mit seinen Freunden Lester und Angus kurz vor dem Eintreffen der schwarzen Giftwolke der Marsianer aus London zu fliehen. Natürlich sind sie nicht die Einzigen, die diese Idee haben und so sind die Straßen, aber auch die Herbergen überfüllt.

    Kurz darauf werden die drei Freunde überfallen. Sie können die Angreifer zwar in die Flucht schlagen, doch Angus musste bei diesem Angriff leider sein Leben lassen. Kurze Zeit später lernen Stuart und Lester die junge Frau Mary kennen, die von ihrem Mann in die nächste Stadt geschickt wurde. Da die beiden daher kommen schlagen sie einen anderen Weg vor und wollen die Insel verlassen. Doch Lester zeigt komische Anzeichen einer Erkältung, die sich rasend schnell entwickelt…

    Einen Monat hat es nun gedauert, bis der zweite Teil von Oliver Dörings „Krieg der Welten“ Adaption erschienen ist. Diese ist ebenso wie der erste Teil ein wenig losgelöst von der Originalgeschichte und Berichtet über die Ereignisse die dem Bruder des eigentlichen Protagonisten während der Alien Invasion passiert sind. Döring hat daraus eine ganz eigene Geschichte gemacht, die im Roman in zwei Kapiteln abgehandelt war. Ein interessanter Ansatz, der die Geschichte definitiv bereichert.

    Auch dieses Hörspiel wurde wieder perfekt von Oliver Döring inszeniert. Die Soundeffekte sind hervorragend und seine sowie Christian Gailus Interpretation von Wells Geschichte ist atemberaubend. Man versinkt richtig in der Geschichte und fühlt auch mit den beiden Protagonisten mit, die im ganzen Hörspiel nicht nur durch die Marsmenschen, sondern auch durch verschiedene Schicksalsschläge auf die Probe gestellt werden. Wie auch schon bei den vorherigen H.G. Wells Adaptionen, ist das Hörspiel zwar bei Folgenreich erschienen, dennoch hat das Hörspiellabel Imaga die komplette Produktion übernommen.

    Für die Umsetzung konnten Döring und sein Team in den Hauptrollen auf Nico Sablik als Stuart, Jan Rohrbach als Lester, Christina Puciata als Mary und Roland Olf als Angus setzen. Zu diesen vier Hauptfiguren kommen noch die Stimmen von Uwe Büschken, Sascha Rotermund, Alexander Döring, Bernd Rumpf, Marianne Gross, Douglas Welbat, Matthias Haase, Jan Spitzer, Erich Räuker, Bernd Vollbrecht, Frank Glaubrecht, Robert Frank, Dietmar Wunder, Michael Iwannek, Oliver Kalkofe, Thomas Nero Wolff, Ila Panke, Gerrit Schmidt-Foß, Roman Shamov, Julia Kaufmann, Julien Haggége, Hans-Georg Panczak, Thomas Nokielski, Alexander Weise, Heiko Obermöller, Martin Baden, Daniel Montoya, Stephan Busch, Sabrina Strehl, Juliane Ahlemeier, Christian Galius, Marcus Staiger, Christoph Walter und Joachim Kerzel. All diese Sprecher tragen zum Erfolg des Hörspiels bei und sorgen mit ihren Stimmen für die richtige Atmosphäre.

    Dieser zweite Teil war wirklich spannend und recht überraschend für mich. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und auch gleichzeitig den Abschluss der Geschichte, die schon bald erscheinen werden.


    Meine Meinung: 10 von 10 Punkten


    Quelle: https://www.monstersandcritics…-g-wells-hoerspielkritik/

  • Krieg der Welten Teil 3 von H.G. Wells Hörspielkritik

    OCTOBER 22, 2018 BY KARSTEN KLOS


    Krieg der Welten Teil 3 von H.G. Wells


    Der Krieg der Welten ist vorbei und die Menschen konnten den Marsianern nichts entgegensetzen. In einer schnellen und alles vernichtenden Welle konnten die Raumschiffe der Marsianer fast alle Menschen töten, so dass es nur noch einige wenige Überlebende gibt. Zu diesen Überlebenden gehört auch der Zeitungsreporter Simon, der es durch mehr Glück als Verstand immer wieder lebend aus den Angriffen der Marsianer geschafft hat.

    Auf seiner Reise durch England trifft er auf weitere Überlebende, mit denen er sich eigentlich nur verstecken möchte. Die erste Person, die er trifft ist ein Kurat, den Simon noch aus der Zeit vor den Angriffen kannte. Mit diesem versucht Simon nun ein passendes Versteck zu finden, in dem sie sich vor den Marsianern verbergen können. Der erste Platz den sie entdecken scheint ganz in Ordnung zu sein und die zwei verbringen dort einige Zeit. Dann erscheint aber ein Mann, der ebenfalls Unterschlupf sucht und Simon und dem Kuraten von seinen Erlebnissen und den verheerenden Waffen der Außerirdischen.


    Schon kurz danach bricht die Hölle auf Erden aus. Ein weiterer Zylinder vom Mars landet direkt in dem Haus, in dem sich Simon und der Kurat verstecken und trennt die beiden so komplett von der Außenwelt. Ein Spiel auf Zeit beginnt, denn die Gemeinsamkeit macht den beiden auch sehr zu schaffen. Während der Kurat immer mehr in die Wollust und Habgier verfällt, kann Simon dieses Gehabe nicht mehr ertragen. Leider geht dieses dann aber bei beiden so weit, dass Simon den Kuraten aus versehen umbringt, als er ihm während einer Durchsuchung durch die Marsianer eigentlich nur den Mund zu halten und zum Schweigen bringen wollte. Angeekelt von sich selbst möchte Simon seinem eigenen Leben ein Ende setzen, doch wie so oft kommt alles ganz anders.


    Mit dem dritten Teil von „Krieg der Welten“ endet vorerst leider auch die H.G. Wells Hörspielreihe von Oliver Döring. Die Betonung liegt dabei aber auf dem „leider“, da die Hörspiele technisch wirklich hervorragend sind und die Art der Adaption unglaublich gut ist. Während die vorherigen Hörspiele mehr oder weniger an modernere Zeiten angepasst wurden, hat man bei „Krieg der Welten“ versucht recht nah am Original zu bleiben. Die Handlung ist angesiedelt im viktorianischen England und plötzlich tauchen Außerirdische auf, die das Leben auf der Erde vernichten.


    Wie Reporter Simon es auch im Hörspiel selbst anmerkt, war beziehungsweise ist die Geschichte eine deutliche Kritik an den damaligen Imperialismustendenzen der Länder Europas und kann leider auch immer noch auf unsere heutige Zeit übertragen werden. Es gibt leider immer noch genug Länder oder Organisationen, die, aus welchen Gründen auch immer, immer noch in andere Länder eindringen und den Menschen dort ihre Kultur aufzwängen, oder die Menschen dort sogar im Sinne ihrer Sache ermorden.


    Wie man es schon von den Produktionen von Oliver Döring, Imaga und Folgenreich gewohnt ist, wurde auch dieses Hörspiel wieder perfekt inszeniert. Die Wahl der Sprecher und die eingesetzten Soundeffekte sind hervorragend und man fühlt sich ins viktorianische England zurückversetzt. Für die Umsetzung konnten Döring und sein Team in den Hauptrollen auf Dietmar Wunder als Simon, Peter Flechtner als Kurat, Carlos Lobo als Jameson und Jaron Löwenberg als Soldat zählen. In weiteren Rollen sind noch Boris Tessmann, Marieke Oeffinger, Antje von der Ahe, Nico Sablik und Joachim Kerzel zu hören. Diese hauchen dem Hörspiel das Leben ein, damit wir Hörer in der Geschichte versinken können.


    Auch wenn die sechs Teile der H.G. Wells Adaptionen nun erschienen sind und keine weiteren Folgen mehr angekündigt wurden, hoffe ich doch sehr, dass sich Döring und sein Team vielleicht noch einmal für „Der Unsichtbare“ oder „Die Insel des Dr. Moreau“ zusammentun werden. Die Hörspiele waren alle große Unterhaltung und es wäre wirklich schade, wenn solch eine Serie nun einfach eingestellt wird.


    Meine Meinung: 10 von 10 Punkten


    Quelle: https://www.monstersandcritics…-g-wells-hoerspielkritik/