H.G. Wells Band 5 Der Unsichtbare Teil 1 von Dobbs und Christophe Regnault Comickritik

  • H.G. Wells Band 5 Der Unsichtbare Teil 1 von Dobbs und Christophe Regnault Comickritik

    FEBRUARY 15, 2018 BY KARSTEN KLOS


    H.G. Wells Band 5 Der Unsichtbare von Dobbs und Christophe Regnault


    Mit der Story „Der Unsichtbare“ findet die großartige H.G. Wells Comicreihe in der Adaption von Autor Dobbs leider im nächsten Band ihr Ende. Nach „Die Zeitmaschine“, „Krieg der Welten“ und „Die Insel des Doktor Moreau“ ist nun mit dieser Geschichte eine der wohl seltsamsten aber auch typisch dystopischen Handlungen H.G. Wells bei Splitter erschienen. Auch diesmal ist der Aufhänger für die Handlung wieder die Wissenschaft, die auch diesmal wieder keinen wirklichen Nutzen für die Menschheit hat.

    Nach der Ankunft eines seltsamen Fremden ist das kleine Dorf Iping in heller Aufregung. Dieser Mann erscheint immer komplett in Bandagen verhüllt und trägt auch immer eine seltsame Brille, die seine Augen schützt. Unterkunft findet er in einer kleinen Herberge, doch auch dort schlägt ihm nur Misstrauen entgegen. Die Frau des Hauses hat Angst vor ihm, kann aber ihre Nase trotzdem nicht aus seinen Angelegenheiten heraushalten. Als er sich dann auch noch wissenschaftliche Gerätschaften schicken lässt, die er im Salon aufbaut kennt ihre Neugier keine Grenzen mehr.

    Im Dorf selbst gibt es die wildesten Gerüchte um den Mann. Sei es nun, dass er ein Attentäter, oder ein entstelltes Monster sei und plötzlich geschehen auch immer öfter seltsame Dinge – wie Diebstähle, obwohl weit und breit niemand zu sehen ist. Als dann der Herbergsbesitzer bei seinem Gast nach dem Rechten sehen möchte entdeckt er zufällig einige wissenschaftliche Aufzeichnungen und beginnt diese zu lesen. Ein großer Fehler, denn sein Gast ist auch im Raum. Dieser ist aber unsichtbar und kann daher von niemandem gesehen werden. Die Menschen geraten sofort in Panik und so beginnt eine wahre Hexenjagd auf den Unsichtbaren, die den Mann aus Iping fliehen lässt.

    Da aber seine ganzen Unterlagen und auch seine kompletten Forschungen noch in der Herberge sind, nutzt der Unsichtbare die Hilfe eines Obdachlosen, den er ganz einfach bedroht. Der Plan scheint perfekt zu sein, doch dann kommen Zweifel in seinem Gehilfen auf und er sucht Hilfe in einer nahe gelegenen Kneipe. Doch dieses zeigt dann das wahre Gesicht des Unsichtbaren und eine erbarmungslose Jagd beginnt.

    Autor Dobbs gelingt es mit „Der Unsichtbare“ nach der etwas schwächeren Adaption von „Die Insel des Dr. Moreau“ erneut seine Leser in den Bann zu ziehen. Dabei setzt er hier auf die klassische Dramatik und auch auf die Überraschungsmomente, die diese Geschichte ausmachen. Am Anfang ist es mehr als mysteriös, bis das Geheimnis dann gelüftet wird. Danach ist es eher eine Charakterstudie, die den Verfall eines großen Geistes zeigt.

    Auch für diesen Band konnte Dobbs wieder einen anderen Künstler verpflichten, der der Geschichte wieder seinen völlig eigenen Stil verpasst. Diesmal ist es Christophe Regnault, der diese düstere Geschichte in einem düsteren Stil präsentiert. Ihm gelingt es die schockierenden Momente auch genauso einzufangen wie sie sind, wie beispielsweise das erste Entfernen der Bandagen. Dieses ist ebenso schauerlich wie auch im gleichnamigen Film, als der Unsichtbare dort offenbarte wer er ist.

    Persönlich bin ich sehr gespannt, wie die Geschichte in der Comicadaption weitergehen wird. Das Ende ist ja bekannt, die Frage dabei ist aber, wie dies in der Adaption werden wird. Ich fand den ersten Band mehr als unterhaltsam und auch sehr schockierend, wenn man bedenkt, dass die Romanvorlage schon aus dem Jahre 1897 ist.


    Quelle: https://www.monstersandcritics…phe-regnault-comickritik/

  • H.G. Wells Band 6 Der Unsichtbare Teil 2 von Dobbs und Christophe Regnault Comickritik

    APRIL 30, 2018 BY KARSTEN KLOS


    H.G. Wells Band 6 Der Unsichtbare Teil 2 von Dobbs und Regnault


    Das Dorf Iping ist immer noch in hellem Aufruhr. Der Unsichtbare ist auf freiem Fuß und tyrannisiert die Dorfbewohner. Nachdem er von einem Polizisten angeschossen worden ist, ist er nun auf der Suche nach medizinischer Hilfe. Diese findet er beim Landarzt Dr. Kemp, mit dem der Unsichtbare scheinbar studiert hat. Nach kurzer Behandlung beginnt er Kemp zu erzählen wer er ist und wie er zum Unsichtbaren geworden ist.

    Das Erste ist ganz einfach. Sein Name ist Griffin und er war mit Kemp auf dem University College. Dort war Griffin vor allem für sein Aussehen bekannt, da er vor seinem „Verschwinden“ der einzige Albino mit roten Augen am College war. Das zweite ist etwas schwieriger, da er dort tief in die Chemie und Physik gehen muss, um dies auch wirklich begreiflich zu machen. Nach mehreren Versuchen und einer immensen Menge an Geld ist es ihm gelungen eine Katze verschwinden zu lassen. Da seine Gläubiger und vor allem seine Vermieter aber kein Nachsehen mit ihm haben und ihm ans Leder wollen, nutzt er sein Wissen um sich selbst unsichtbar zu machen und mit seinen Forschungsnotizen in die Nacht zu verschwinden.

    Dort lernt er leider auch das Schattendasein seines Zustands kennen, Seine Kleidung ist nicht unsichtbar geworden und er selbst ist auch immer noch anfällig für ganz gewöhnliche Krankheiten. So kommt es auch, dass er sich nach kurzer Zeit auf den gerade verschneiten Straßen unterkühlt hat und sich daher auch einen Schnupfen einfängt. Doch der unsichtbare Körper hat auch gewisse Vorteile, so dass er ungesehen in ein Kaufhaus gehen und sich dort die lebenswichtigen Materialien besorgen kann. Danach ist alles weitere Geschichte…

    Nach dieser längeren Ausführung erklärt Griffin seine weiteren Pläne, was Kemp nur zeigt, wie wahnsinnig sein alter Studienkollege ist. Griffin möchte die Macht in England übernehmen und dort mit eiserner Hand regieren. Bevor es aber so weit kommen kann alarmiert Kemp aber die Behörden, die eine erbarmungslose Jagd auf den Unsichtbaren machen. Natürlich ist dies nicht ganz so einfach, so dass man zu drastischeren Mitteln greifen muss, um Griffin aufzuhalten.

    Der sechste Band der H.G. Wells Reihe enthält den zweiten Teil von „Der Unsichtbare“. Dieses ist eine weitere typische H.G. Wells Geschichte in der die Wissenschaft wieder für etwas gesorgt hat, was die Welt verändert. Dieses aber nicht zu ihrem Vorteil, sondern durch die gravierenden Veränderungen in der Wissenschaft natürlich zu ihrem Nachteil. Dabei ist es Autor Dobbs und Zeichner Christophe Regnault gelungen den Zeitgeist des viktorianischen Englands perfekt einzufangen. Die Geschichte lebt vor allem von ihren Stadt und Landschaftsbildern, da selbst wenn die Figur des Griffins in der Hauptrolle ist und im Zentrum des Panels sein sollte, man dennoch nur die Hintergründe sieht.

    Nach dem langsamen Aufbau im ersten Band ist der zweite Band nun umso schockierender. Während der erste Band uns Leser im Ungewissen über die wahren Absichten des Unsichtbaren lässt, brechen diese nun mit aller Gewalt über uns herein und zeigen, dass diese große Macht für einen labilen Geist nicht unbedingt vorteilhaft ist. Vor allem dann nicht, wenn dieser Zustand nicht mehr umkehrbar ist. Griffin fühlt sich hier in einem gottähnlichen Zustand, der ihn unantastbar erscheinen lässt, was natürlich nicht so ist. Denn wie so oft in dieser Art von Geschichten wird das Böse nach viel Leid am Ende immer besiegt. Doch nur so kann die Dystopie wirklich dazu werden, obwohl dieses Genre oft keinen so versöhnlichen Abschluss wie in den Geschichten von H.G. Wells hat.

    Leider ist dies schon der letzte Band über das H.G. Wells Universum. Persönlich haben mich diese wirklich gut durchdachten Geschichten sehr gut unterhalten. Dobbs und sein Zeichnerteam haben erstklassige Arbeit geleistet, so dass jeder Band für sich ein Genuss ist. Die Werke von Wells waren ihrer Zeit weit voraus und sind auch aus heutiger Sicht nichts weiter als düstere Zukunftsphantasien, die man auch in der heutigen Zeit ansiedeln könnte.


    Meine Meinung: 10 von 10 Punkten


    Quelle: https://www.monstersandcritics…phe-regnault-comickritik/

  • H.G. Wells Band 4 Die Insel des Doktor Moreau von Dobbs und Fabrizio Fiorentino Comickritik

    DECEMBER 3, 2017 BY KARSTEN KLOS


    H.G. Wells Band 4 Die Insel des Doktor Moreau


    Der Schiffbrüchige Prendick wird mitten im Südpazifik von einem Schiff aufgelesen. An Bord befindet sich der Arzt Montgomery, die Crew und einige Käfige mit Tieren. Da Prendick unter Dehydrierung leidet, verlässt er seine Kabine nur sehr selten. Was er da aber sieht findet er nicht nur ein wenig seltsam, denn scheinbar haben einige Mitglieder der Crew animalische Züge im Gesicht. Kurz darauf müssen Montgomery und die Tiere das Schiff verlassen und als die Schiffsbesatzung Prendick entdeckt, wirft sie ihn als unliebsamen Gast einfach über Bord und überlässt ihm seinen Schicksal.

    Erneut wird Prendick von Montgomery gerettet, der ihn mit auf eine seltsame Insel nimmt. Zuerst lässt Montgomery einige Hasen laufen, die sich auf der Insel vermehren sollen. Anschließend wird Prendick dem Besitzer der Insel vorgestellt – ein Dr. Moreau. Dieser sorgt zuerst einmal dafür, dass Prendick isoliert wird und er sich zuerst einmal ein wenig erholen kann. Das Zimmer bleibt aber unter Verschluss. In regelmäßigen Abständen bekommt er immer wieder Versuch von Montgomery, der langsam Vertrauen zu dem Schiffbrüchigen aufbaut. Nach einiger Zeit lässt Montgomery sogar die Tür unverschlossen.

    Ein großer Fehler, da Prendick zufällig in ein Experiment von Moreau hineinplatzt, in dem er sieht, dass Moreau eine seltsame Bluttransfusion durchführt. Völlig verstört flieht Prendick ins Innere der Insel, nur um dort festzustellen, dass die Experimente des Dr. Moreau noch viel weiter gehen als bisher gesehen. Es ist Moreau gelungen eine Kreuzung zwischen Mensch und Tier zu erschaffen und das Wesen der Tiere zu unterdrücken. Dieses Bedarf zwar einigen Regeln, die von den Tieren ständig wiederholt werden müssen, was aber dennoch nicht immer gelingt. Prendick wird von Montgomery gefunden und kurz darauf von Moreau in dessen Geheimnisse eingeweiht. Doch das scheinbare Paradies hat auch Probleme, denn einer der Tiermenschen hält sich nicht an die Regeln und verfällt wieder in seine animalischen Instinkte und beginnt andere Insellebewesen zu töten.

    „Die Insel des Dr. Moreau“ ist nun schon der vierte Band der H.G. Wells Comicreihe der bei Splitter erschienen ist aus der Feder des Autors Dobbs. Diesem gelingt es auch in diesem Band erneut die Literaturvorgabe des Autors in eine gute Comicgeschichte zu adaptieren. Dazu kommen noch die sehr ansprechenden Zeichnungen von Fabrizio Fiorentino, der den Figuren und auch den Tiermenschen Leben einhaucht. Die Hintergründe sind wirklich atemberaubend und vor allem die Szene im Dorf der Tiermenschen ist sehr gut und plastisch gestaltet. Die Tiermenschen an sich sind auch nicht alle schöne Katzenwesen, sondern auch völlig deformierte Lebewesen, die mehr als angsteinflößend sind.

    Leider ist mir persönlich der Inhalt den man zwischen den einzelnen Panels füllen muss ein wenig zu groß, so dass ich persönlich zwischendurch einige Verständnisprobleme mit der Handlung hatte. Dennoch fand ich auch diesen vierten Band der H.G. Wells Reihe sehr unterhaltsam, obwohl ich mir ein wenig mehr erhofft hatte. Dobbs hat es aber trotzdem geschafft mich in der Geschichte zu fangen und meine Freude auf „Der Unsichtbare“ noch zu steigern. Wie es sich für eine gute Geschichte aus dieser Epoche gehört endet auch „Die Insel des Dr. Moreau“ mit einem offenen Ende.


    Quelle: https://www.monstersandcritics…o-fiorentino-comickritik/

  • H.G. Wells Band 1 Die Zeitmaschine von Dobbs und Mathieu Moreau Comickritik

    JUNE 17, 2017 BY KARSTEN KLOS


    H.G. Wells Band 1 Die Zeitmaschine


    An einem verschneiten Abend im Jahre 1985 reisen drei Londoner Geschäftsmänner zu einem befreundeten Wissenschaftler, der ihnen seine neueste Erfindung zeigen möchte. Mit dieser soll es ihm angeblich gelingen durch die Zeit zu reisen. Eine kleine Demonstration soll die Zweifler beruhigen, doch beim Essen machen sie ihm deutlich bewusst, dass dem nicht so ist. Kurzerhand steht der Wissenschaftler auf und nutzt die Maschine für sich.

    Der Wissenschaftler reist ins Jahr 802.701 und findet dort eine paradiesische Welt vor. Nach einigem Umherstreifen entdeckt er die Bewohner dieser Welt. Die Eloi sind friedliche Wesen, die scheinbar die Nachfahren der Menschen sind. Mit ihrer kindlichen Art und Weise schließt der Wissenschaftler die Eloi sofort in sein Herz, ist dabei vor allem von ihrer Naivität begeistert. Diese sorgt auch dafür, dass er eine Begleiterin in dieser Welt hat. Während eines Bades ertrinkt eine der Eloi fast, die aber vom Zeitreisenden gerettet wird. Von nun an weicht diese ihm nicht mehr von der Seite.

    Gleichzeitig beginnt der Zeitreisende mit Nachforschungen in dieser fremden Welt, da die Zeitmaschine gestohlen wurde. Die Eloi können dies aber nicht gewesen sein, da sie gar nicht dazu in der Lage gewesen wären. Nach kurzer Zeit findet er Öffnungen in den Untergrund. Aus Neugier steigt er hinab und findet eine zweite Welt vor in denen die Morlocks wohnen. Diese unterirdischen Bewohner ernähren sich scheinbar von den Eloi und sind diesen kulturell als auch intellektuell weit überlegen. Der Wissenschaftler kann den angreifenden Morlocks mit letzter Kraft entkommen und muss nun einen Weg finden seine Zeitmaschine zurückzubekommen um wieder zurück in seine eigene Zeit zu gelangen.

    Die nun bei Splitter erscheinende Serie „H.G. Wells“ hat die Hauptwerke dieses großen britischen Autors als Thema. Dabei wurde das Hauptaugenmerk nicht auf die späteren politischen Erfolge gelegt, sondern auf die frühen Science-Fiction Werke. Der erste Band der Reihe ist die Adaption von „Die Zeitmaschine“, seinem ersten großen Erfolg, die ihm einen Ruf als phantasievollen Autor gesichert hatte.

    Die Adaption der Geschichte lag in den Händen von Autor Dobbs und Künstler Mathieu Moreau. Die Anpassung von Wells Geschichte an das Comic ist Dobbs sehr gut gelungen, was aber auch nur funktionieren konnte durch die aussagekräftigen Zeichnungen von Moreau. Diesem gelingt es die Geschichte wie einen Film erscheinen zu lassen. Zum einen sind es kurze und detailverliebte Sequenzen, zum anderen auch ausschweifende Landschaftsaufnahmen, die diese seltsam anmutende Welt beschreiben. Die Zeichnungen sind wirklich beeindruckend und untermalen dieses befremdliche Gefühl, welches auch der Wissenschaftler gehabt haben müsste. Dabei wird auch die Kritik an den klassischen Herrschaftssystemen in Großbritannien des viktorianischen Zeitalters mehr als überdeutlich.

    „Die Zeitmaschine“ ist ein würdiger Auftakt für eine Adaption des bedeutendsten Autors für klassische Science Fiction. Dobbs und Moreau schaffen genau die passende Atmosphäre und es gelingt ihnen, uns Leser schon ab der ersten Seite zu fesseln. Ich bin schon sehr gespannt, wie es im zweiten Band mit „Krieg der Welten“ weitergehen wird und ob das Niveau noch genauso hoch ist, wie bei diesem Band.


    Quelle: https://www.monstersandcritics…thieu-moreau-comickritik/