Vortrag von Garmt de Vries in Enschede

  • Am letzten Donnerstag (24.02.2005) habe ich mich in mein Auto gesetzt und bin in das 75 km entfernte Enschede (Niederlande) gefahren, um mir einen Vortrag in der dortigen Universität anzuhören.


    Der Vortrag trug den Titel "Wissenschaft und Technik im Werk von Jules Verne". Der Vortragende ist Garmt de Vries, Mitglied in der niederländischen "Het Jules Verne Genootschap", in der ich ebenfalls Mitglied bin. Garmt habe ich bereits letztes Jahr kennengelernt, das alles war Grund genug für mich, nach Enschede zu fahren.


    Garmt wurde vorgestellt von Professor Henk Procee, dem Organisator dieser Veranstaltung. Garmt begann den Vortrag, indem er das Publikum nach den Werken Jules Vernes befragte: Es kamen die "üblichen Verdächtigen" zusammen: Der Kurier des Zaren, In 80 Tagen um die Welt, 20000 Meilen unter dem Meer, Von der Erde zum Mond / Reise um den Mond, Die Kinder des Kapitäns Grant und Reise zum Mittelpunkt der Erde. Garmt schrieb die Titel auf ein Whiteboard und kategorisierte sie: 1) reine Abenteuergeschichten, 2) Werke mit Bezug zu Wissenschaft und Technik.


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    (links Garmt de Vries, rechts Professor Henk Procee)


    Anschließend legte Garmt eine Folie auf den Overheadprojektor mit dem Gesamtwerk Jules Vernes, was Erstauenen im Publikum ausgelöst hat. Dann hat Garmt in lockerer Form und ohne Notizen mit seinem Vortrag begonnen, immer unterstützt durch Bilder: Eine Biografie, gefolgt von Kurzvorstellungen ausgewählter Werke, dazu immer wieder interessante Bilder auf dem Projektor: Mal Holzstiche aus den Originalausgaben, mal Karten mit den Reiserouten, mal Familienbilder oder Bilder aus Nantes und Amiens. Näher vorgestellt wurden u. a.: Kein Durcheinander, Abenteuer von 3 Russen und 3 Engländern in Afrika, Die geheimnisvolle Insel, Die Propeller-Insel. Garmt hob besonders technische Vorgehensweisen in diesen Romanen hervor. Das Publikum verfolgte mit Spannung den Vortrag. Insgesamt dreimal unterbrach Garmt den Bildervortrag durch das Vorlesen verschiedener Interviews, die mit Jules Verne geführt worden sind. (An dieser Stelle bekam ich dann ein paar Verständnisprobleme, denn alles wurde natürlich auf holländisch vorgetragen! Den Rest konnte ich allerdings gut verstehen.)


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    (65 Zuhörer befanden sich im Audio-Saal der Universität Enschede)


    Nach dem Vortrag, der 45 Minuten dauerte, gab es dann noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen, was auch lebhaft genutzt wurde. Garmt bekam sogar von einem Herrn ein altes Buch aus dem Jahr 1942 überreicht, ein anderer Herr sagte zu Garmt, daß er Jules Verne jetzt in einem anderen Licht sehen würde.


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    (Fragestunde)


    Außer Garmt und mir waren von der "Het Jules Verne Genootschap" noch Karol van Bastelaar und Paul van den Boogaard anwesend. Nach einer Stunde war dann alles vorbei und ich machte mich auf den Rückweg.


    Es hat sich gelohnt! Mir hat die Veranstaltung viel Spaß gemacht.