Jules Verne - Von der Erde zum Mond (DAV)

  • Mit freundlicher Genehmigung von Captain Blitz!


    Der Bürgerkrieg in den USA ist vorbei, doch was soll die Waffenindustrie und deren Anhänger nun machen? Man stellt das Interesse an der reinen Zerstörung schnell um auf den technischen Fortschritt und ein Ziel ist für die Mitglieder des "Gun Clubs" besonders interessant...die Reise zum Mond. Mittels einer riesigen Kanone will man ein Geschoss auf den Mond befördern. Ein gewagtes, aber dennoch sehr interessantes Wagnis. Wird es den Wissenschaftlern gelingen?



    - Meinung -


    Jules Vernes Klassiker als Hörspielbearbeitung, die ebenfalls schon als Klassiker durchgeht, da sie von 1967 stammt. Hier geht es eher sehr theoretisch zu, als dass der Hörer hier die grosse Action erwartet, aber so wurden Hörspiele damals auch nicht produziert. Die Story ist jedenfalls wirklich sehr interessant und man kann sich das Schmunzeln nicht verkneifen, da die Theorien teilweise sehr haarsträubend sind. Wie dem auch sei, die Unterhaltung stimmt, kurzweilig und teilweise auch sehr spassig, mehr kann man nicht verlangen und dieser Klassiker dürfte Fans grundsolider SciFi-Stories sicherlich interessieren.


    Wer ist als Sprecher mit dabei? Keine unbekannten Namen, im Gegenteil. Hans Paetsch, Günter König (der geht schon als Erzähler durch) und Kurt Lieck dürften am bekanntesten sein und ihre Leistungen sind nicht zu verachten, ihre Mitstreiter machen auch keine schlechte Figur. Rundum eine feine Sache, keine Aussetzer und ein starkes Aufgebot, das geht soweit vollauf in Ordnung und hier erwartet den Hörer sehr gute Qualität.


    Untermalung ist leider Mangelware, die macht aber auch bei Gesprächen sehr wenig Sinn, denn warum sollten die Diskussionen auch grossartig von Musik begleitet werden. Dies gilt auch für Effekte und Geräusche, beim Reden macht man halt nicht gerade das grosse Palaver, von daher geht die Produktion in dieser Hinsicht ebenfalls in Ordnung. Man muss auch bedenken, dass damals nicht so viel Wert auf eine opulente Begleitung gelegt wurde, deshalb sollte die vorhandene Untermalung niemanden verwundern.


    Man muss auch mal ein paar Worte über das Design verlieren, denn das ist äusserst merkwürdig. Jewel Case in rosa, eine CD mit rosa-weissem Aufdruck, das sieht einfach nur seltsam aus. Keine Ahnung, ob man sich beim DAV was dabei gedacht hat, aber eine andere Farbe hätte es sicherlich auch getan.


    Knapp eine Stunde gute Klassiker-Unterhaltung und für Freunde Jules Vernes sicherlich eine Empfehlung. Kleiner Preis für ein Radiohörspiel, dazu noch tolle Sprecher und die Qualitäat der Produktion an sich geht auch in Ordnung. Einen Versuch ist es wert und für Fans netter SciFi-Hörspiele sicherlich interessant.


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  • Nun ja, das Design ist wirklich besser geeignet für Klopapier. Zunächst hatte DAV ja eine Krimi Serie in derselben graphischen Gestaltung aber anderen Farben - in Schwarz (Grundton) und gelb - auf den Markt gebracht, und nun also diese seltsame Farbkombi - weiß & schweinchenrosa - für Science-Fiction-Hörspiele.


    Ich fürchte, da hat keiner wirklich GEDACHT, sondern nur uninspiriert das schon etwa sehr einfach gestrickte Krimi-Serien-Design kopiert. Vorallem hat derjenige auch nicht BEDACHT, ob so eine Verpackung tatsächlich verkaufsfördernd sein könnte - ich fürchte, eher nicht, was das Hörspiel selber nun tatsächlich nicht verdient hat. Eine sehr solide Produktion. die übrigens nur eine aus einer Reihe von mehreren Verne-Hörspielen ist, die der WDR 1968 unter der Regie von Otto Düben realisierte.


    Wäre natürlich schöner gewesen, DAV hätte alle diese Hörspiele in einer opulenten Ausgabe wie etwa die Boxen zu 'Maigret' oder 'Raymond Chandler'
    herausgegeben. (bei letztere ist dem Verlag übrigens ein recht kurioser Fehler unterlaufen: Chandler schrieb sowohl ein Roman wie eine Kurzgeschichte unter dem Titel 'Die Tote im See', das in der Box enthaltene Hörspiel ist nach der Kurzgeschichte eingespielt worden, der Begleittext auf der Hülle faßt aber den Roman zusammen, in dem Handlung und Figuren ganz andersartig sind. Solange die DAV-Redakteure nicht einmal in die Hörspiele hereinhören, damit sie wissen, was auf der Aufnahme zu hören ist, kann man von dem armen Designer auch nicht verlangen, daß er passende Cover abliefert)

  • Zitat

    Original von Thosch
    Wäre natürlich schöner gewesen, DAV hätte alle diese Hörspiele in einer opulenten Ausgabe wie etwa die Boxen zu 'Maigret' oder 'Raymond Chandler'
    herausgegeben.


    Diese Idee hatte ich auch und habe sie DAV mitgeteilt. Man wollte das prüfen, danach habe ich aber leider nichts mehr gehört...


    Es waren insgesamt 5 Hörspiele vom WDR mit Otto Düben, Titel: "Das technische Striptease eines Futuristen von gestern"


    Die fünfhundert Millionen der Begum
    Das technische Striptease eines Futuristen von gestern (1)
    Dauer: 57:15
    Vorlage: Die fünfhundert Millionen der Begum
    Regie: Otto Düben, Buch: Dieter Rohkohl, Musik: Harald Banter, Produktion: Westdeutscher Rundfunk 1968
    Sprecher: Ursula Langrock, Alois Garg, Manfred Heidmann, Hermann Motschach, Christoph Quest, Alvin Michael Ruffer, Michael Thomas, Curt Faber, Kurd Lieck, Lothar Ostermann, Hans Peter Thielen, u.a. (Rollen z.Z. nicht bekannt)


    Von der Erde zum Mond
    Das technische Striptease eines Futuristen von gestern (2)
    Dauer: 58:40
    Vorlage: Von der Erde zum Mond
    Regie: Otto Düben, Buch: Dieter Rohkohl, Musik: Harald Banter, Produktion: Westdeutscher Rundfunk 1968
    Sprecher: Ursula Langrock, Herbert Fleischmann, Alois Garg, Günter König, Kurd Lieck, Hans Paetsch, Alwin Michael Rueffer, u.a. (Rollen z.Z. nicht bekannt)


    Ein Tag aus dem Leben eines amerikanischen Journalisten im Jahre 2889
    Das technische Striptease eines Futuristen von gestern (3)
    Dauer: 43:40
    Vorlage: Ein Tag aus dem Leben eines amerikanischen Journalisten im Jahre 2889
    Regie: Otto Düben, Buch: Dieter Rohkohl, Musik: Harald Banter, Produktion: Westdeutscher Rundfunk 1968
    Sprecher: Carmen-Renate Köper, Ursula Langrock, Lilly Towska, Gerhard Becker, Alois Garg, Wilhelm Grimm, Manfred Heidmann, Alf Marholm, Alwin Joachim Meyer, Alvin Michael Ruffer, Wolfgang Schirlitz, Günther Ungeheuer, u.a. (Rollen z.Z. nicht bekannt)


    Doktor Ox
    Das technische Striptease eines Futuristen von gestern (4)
    Dauer: 58:05
    Vorlage: Doktor Ox
    Regie: Otto Düben, Buch: Dieter Rohkohl, Musik: Harald Banter, Produktion: Westdeutscher Rundfunk 1968
    Sprecher: Maria Barring, Ursula Langrock, Anne Rottenberger, Elfriede Rückert, Gabriele Mackwitz, Michael Degen, Herbert Fleischmann, Manfred Heidmann, KurtLieck, Walter Richter, Heinz Schacht, Hans Peter Thielen, u.a. (Rollen z.Z. nicht bekannt)


    In 80 Tagen um die Welt
    Das technische Striptease eines Futuristen von gestern (5)
    Dauer: ?
    Vorlage: In 80 Tagen um die Welt
    Regie: Otto Düben, Buch: Dieter Rohkohl, Musik: Harald Banter, Produktion: Westdeutscher Rundfunk 1968
    Sprecher: (& Rollen z.Z. nicht bekannt)