Alle drei Minuten ein Selbstmordversuch

  • Berlin (dpa) - Alle drei Minuten versucht irgendwo in Deutschland ein Mensch, sich umzubringen.


    Alle 47 Minuten sterbe ein Mann oder eine Frau durch eigene Hand, teilte die Initiative Nationales Suizidpräventionsprogramm mit.


    Die Gruppe will am morgen anlässlich des Welt-Suizidpräventionstages am nächsten Samstag (10. September) in Berlin ein Programm zur Vermeidung von Selbstmorden in Deutschland vorstellen.


    Wo gefährdete Menschen Hilfe und Informationen erhalten. mehr
    Gründe für Selbsttötungen seien häufig psychische Probleme, eine Erkrankung, zwischenmenschliche Probleme und Einsamkeit, erklärte die Initiative. Die meisten Betroffenen wollten einem erdrückenden Zustand der Hoffnungslosigkeit entfliehen. Derzeit werde das Problem in Deutschland noch viel zu wenig beachtet.


    quelle: dpa


    kennt ihr auch leute, die sich das leben genommen haben?
    ich selber kenne leider viel zu viele die tabletten geschluckt, sich im auto vergast oder erhängt haben. :(

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst

  • Zitat

    Original von cindyofseven
    Schau doch mal unsere Gesellschaft an! Die wird zunehmend kälter und brutaler und die Kleinen Leute werden immer mehr zu Sozialhilfefällen. Daran sollte man mal ansetzen, und ich bin überzeugt das es dann bei weitem nicht mehr so oft zu solchen Selbsttötungen kommen würde


    Ich kenne keine Selbstmordfälle in meiner Umgebung, denke aber auch das die zunehmende Kälte der Gesellschaft einen groooßen Patzen dazu beiträgt. :{ Ich möcht ja nicht klingen wie Daniel Kühbelbock, oder Michael Jackson, aber mit etwas mehr Liebe unter den Menschen würde sowas wohl kaum ein Thema sein... :]

  • Zitat

    Original von cindyofseven
    Ich kenne leider auch einige und ich fürchte es werden nicht die letzten sein ;( Schau doch mal unsere Gesellschaft an! Die wird zunehmend kälter und brutaler und die Kleinen Leute werden immer mehr zu Sozialhilfefällen.


    Was hat denn Sozialhilfe mit Selbstmord zu tun? In anderen Ländern sterben jeden Tag hunderte von Menschen, weil sie nichts zu essen haben. Diesbezüglich leben wir in Deutschland sehr gut und jammern auf einem sehr hohen Niveau. Kaum ein anderes Land leistet sich solch ein dichtes soziales Netz.
    Ich denke nicht, daß das angewiesen sein auf Sozialhilfe der Hauptgrund ist. Vielmehr ist es wohl die Anonymität vieler, und wie Du schon richtig gesagt hast, die Kälte und Brutalität der Menschen untereinander. Es geht doch schon in der Schule los, daß Kinder von Gleichaltrigen gemobbt werden bis sie nicht mehr können.

    [GLOW=orange]Lange bevor ich erwachsen wurde, lehrte mich ein Teddy, was Liebe wirklich heißt:
    nämlich da zu sein, wenn man gebraucht wird.
    [/GLOW]

  • Zitat

    Original von Emaletha
    ich kann mir durchaus vorstellen das ein abrutsch in die sozialhilfe ein grund ist...das geht leider heutzutage viel zu schnell.irgendwann wächst einem dann alles über den kopf,sieht halt keinen ausweg mehr etc....


    So sehe ich das auch. Das kann sehr wohl etwas mit Sozialhilfe zu tun haben bzw. wenn man da hineinrutscht und nicht damit fertig wird. Viele können mitt dieser Situation nicht umgehen und wollen lieber sterben als so weiterzuleben. Ich kenne 2 Fällle wo genau dieser Fall eingetroffen ist.

  • Zitat

    Original von Emaletha
    ich kann mir durchaus vorstellen das ein abrutsch in die sozialhilfe ein grund ist...das geht leider heutzutage viel zu schnell.irgendwann wächst einem dann alles über den kopf,sieht halt keinen ausweg mehr etc....


    Kann ich mir auch durchaus vorstellen. Lass mal einige weitere (persönliche) Rückschläge und einen gewissen Hang zur Depression dazukommen...


    Und natürlich ist das Jammern darüber auf hohem Niveau, aber wenn man einige Stufen tiefer rutscht und sich nicht mehr mit dem Rest der Gesellschaft verbunden bzw. durch die finanziellen Aspekte ausgegrenzt fühlt, steht man sicherlich schon irgendwie vor einem großen Nichts, zumal die täglichen Meldungen in den Medien das Licht am Ende des Tunnels nicht gerade heller leuchten lassen.

  • Zitat

    Original von Finchen
    Was hat denn Sozialhilfe mit Selbstmord zu tun?


    Die Verzweiflung lässt sich vielleicht gar nicht nachvollziehen wenn man eine solche finanzielle Notlage nicht schon selbst erlebt hat.
    Es gab doch zahlreiche Fälle, wo Familienväter nicht nur sich, sondern gleich die ganze Familie mit ausgelöscht haben und das nur aus rein finanziellen Problemen, weil sie vielleicht ihr mühsam erspartes Häuschen zu verlieren drohten etc. Auch wenn verglichen mit dritte Welt Ländern die Armut hier für die Leute dort noch unvorstellbarer Reichtum ist, so herrscht hier aber auch eine größere Ausgrenzung. Wenn man da kein stabiles Umfeld hat, Freunde und Familie die auch in schweren Zeiten uneingeschränkt zu einem stehen, dann kann man schnell den Halt verlieren.
    Und meistens ist es ja wirklich so: Nichts zu haben ist manchmal leichter als viel zu haben und dann alles zu verlieren.