Nach Papst-Autos, Käseschnitten, Toastscheiben mit
Marienerscheinungen, weiblichen Six-Packs und Captain Kirks Sessel ist die an Seltsamkeiten nicht arme Geschichte der Online-Auktionen um eine reicher: Ein Chinese versteigerte seine Seele und verschickte sie per Post.
Ein 24-jähriger Chinese hat seine Seele im Internet zur Versteigerung angeboten. Seit er die Seele in der vergangenen Woche im Internet-Auktionshaus Taobao für zehn Yuan (rund einen Euro) angeboten habe, hätten sich 58 Kaufinteressenten gemeldet, sagte der Mann am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Den Zuschlag habe eine Journalistin erhalten. "Ich werde sie ihr per Eilbrief schicken", kündigte der Verkäufer an, der anonym bleiben wollte. Zum Preis machte er keine Angaben.
Das Auktionshaus Taobao hatte das Angebot nach öffentlicher Kritik zunächst aus dem Programm genommen. "Seelen sind nicht zum Verkaufen da, weil man sie nicht sehen oder anfassen kann", sagte Firmensprecher Tao Ran. "Wir haben das Angebot gestrichen, weil wir der Auffassung sind, dass allein Gott Kontrolle über die Seele hat."
Eine Entscheidung, bei der es allerdings nicht blieb: Man kennt das auch von eBay, dass besonders skurrile Auktionen, die eigentlich gegen Vorschriften verstoßen, als werbewirksame Publicity-Gags weitergeführt werden. Auch Taobao besann sich in diesem Fall eines Besseren: "Nach einigen Diskussionen haben wir beschlossen, dass wir dem Wunsch eines Kunden, seine Seele zu verkaufen, nachkommen", hieß es später. Die Käufer sollten aber eine gewisse Sicherheit haben, dass sie ihre "Ware" auch bekommen. Erforderlich sei nun eine "schriftliche Erlaubnis einer höheren Macht" zum Verkauf der Seele.
Wer auch immer die ausgestellt haben mag - der Verkauf und Versand soll zustande gekommen sein.
quelle: dpa