"Die deutschen Netze sind morsch"
Nach dem Stromausfall im vielen Ländern Europas fordern Politiker und Experten eine Überprüfung des deutschen Stromnetzes. Der Bund der Energieverbraucher ermahnte die Versorger, mehr in die Sicherheit der Netze zu investieren. Verbandschef Aribert Peters sagte in den Tagesthemen, die Qualität der Netze sei schlechter als bekannt. "Die deutschen Netze sind morsch", so Peters. Jährlich würden nur 2,5 Milliarden Euro in die Sicherheit der Leitungen investiert, aber die Kunden zahlten mehr als 20 Mrd. Euro Gebühren. Diese Relation stimme nicht. Peters forderte zudem eine unabhängige staatliche Kontrolle des Stromnetzes.
Politiker fordern Aufklärung
Der Parlamentarische Staatssekretär im Umweltministerium, Michael Müller, verlangte von den Energieunternehmen eine gründliche Aufklärung. Die Konzerne müssten die Frage beantworten, wie sicher die Netze gerüstet sind, um Versorgungsssicherheit und Stabilität zu gewährleisten, sagte Müller in der "Passauer Neuen Presse". Zuvor hatten bereits Wirtschaftsminister Michael Glos und Umweltminister Sigmar Gabriel "rückhaltlose Aufklärung" gefordert.
Stromausfall wegen Schiffsüberführung?
Vermutlich gingen am Samstagabend die Lichter aus, als der Konzern E.ON im Emsland eine Hochspannungsleitung abschaltete. E.ON-Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Maubach sagte im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF, durch die Abschaltung sei es entgegen den Erwartungen zu Überlastungen gekommen, die sich kaskadenartig fortgesetzt hätten. Warum es zu dieser Kettenreaktion kam, ist bislang unklar. E.ON hatte die Hochspannungsleitung über der Ems abgeschaltet, um dem Kreuzfahrtschiff "Norwegian Pearl" die Durchfahrt zu ermöglichen. Derartige Unterbrechungen hat es nach Angaben des Konzerns bereits mehrfach gegeben, ohne dass die Stromversorgung unterbrochen wurde. Die Überführung des Schiffes der Papenburger Meyer-Werft wurde vorerst abgesagt.
E.ON verwies darauf, dass man in den vergangenen Jahren jeweils rund eine Milliarde Euro in die Netzinfrastruktur investiert habe. Mittelfristig stünden weitere Investitionen von 2,8 Milliarden Euro an, sagte ein Unternehmenssprecher. Allerdings werde der Ausbau in der Praxis bisweilen durch langwierige Genehmigungsverfahren verzögert. Diese dauerten in einigen Fällen über zehn Jahre, beklagte ein Sprecher. Vor allem das Stromnetz in Norddeutschland leide zudem unter der dramatisch gestiegenen Zahl von Windkraftwerken.
Viele saßen im Dunkeln
Die Strompanne hatte am Samstagabend in weiten Teilen Europas das Licht ausgehen lassen. In Frankreich waren rund fünf Millionen Menschen ohne Elektrizität. In Belgien kam der Zugverkehr streckenweise zum Erliegen, in Österreich meldeten einige Kraftwerke Probleme. Stromausfälle gab es auch in Italien und Spanien. In Deutschland waren wegen der Panne mehrere Bundesländer teilweise ohne Strom.
Quelle: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6066150_NAV_REF2,00.html]tagesschau.de[/URL]
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hab ich gar nicht mit bekommen
Hat es sonst jemand bemerkt ?
Wann war bei euch der letzte (größere) Stromausfall ?