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Rezension
Das "dritte Debüt" der drei Radioreporter von Ponit Whitmark präsentiert sich in feinster Galamontur: So wie man Point Whitmark anno dazumal kennen- und lieben lernte, genau so zeigt sich Eintrag Nr. 16 und avancierte direkt mit dem ersten Hören zu einer meiner Lieblingsfolgen der Serie, die mit Universal nun vielleicht endlich ein zu Hause gefunden hat, welches eine entsprechende Marktposition zu gewähren vermag.
Zur Geschichte:
Nach diversen Ausflügen in den letzten Folgen, welche bei diesem und jenem Hörer gewiss schon die -leicht scherzhaft gemeinte- Frage aufkommen ließ, warum Point Whitmark eigentlich Point Whitmark heiße, besinnt man sich hier wieder auf einen Rahmen, welcher diese Frage klar beantwortet, spielt sich der einmal mehr spannend-mysteriöse Handlungsbogen in dem namesgebenden Küstenörtchen ab und abermals wird der Beweis erbracht, daß dieses Städtchen nebst Umgebung keineswegs großartige Reisen über Ozeane etc. als alternative Handlungsorte erfordert. Für mich persönlich liegt "Die Zeit des Knochenfängers" auf einer Ebene mit dem "Kalten Phantom", dem "Haus der vergifteten Bilder" oder der "Bucht der 22 Schreie". Das Warum begründet sich in der aus der Anfangszeit der Serie bekannten "Zweisamkeit" von Vertrauten und dem schleichenden, mysteriösen Unheimlichen.
Sprecher:
Hier bleibt alles beim alten: Sehr gut, sehr gut und sehr gut. Zudem kommen erneut die bewußt teils verschrobenen Charaktere als reiner Hörgenuß rüber. Manch einem mögen die "abgedrehten" Figuren der Serie nicht zusagen, und der "Gehörnte" Alte in dieser Folge bildet keine Ausnahme, doch gehört eben dieses seit Anbeginn der Serie dazu - und in nervenaufreibendes Overacting verfällt dank der Regie Volker Sassenbergs niemand. Daher bleibt alles, wie anfangs erwähnt, beim alten und somit: Sehr gut.
Musik und Effekte:
Auch hier beweist Sassenberg erneut sein Gespür für atmosphärefördernden Einsatz musikalischer und effektmäßiger Untermalung; man fühlt sich sofort wieder in das idyllische kleine Örtchen versetzt, wenn die bekannten Melodien ertönen; gleichsam findet auch das sich langsam steigernde Unheimliche seine passende Abbildung im musikalischen Bereich.
Die Effekte erzeugen und verstärken die Atmosphäre zudem meisterhaft. Insbesondere erachte ich die Szenen im heruntergekommenen Hotel und die rundum gelungenen Friedhofsausflüge für erwähnenswert; diese zählen ohne Frage zu den atmosphärisch dichtesten Momenten dieser Folge, wenn nicht gar der gesamten Serie.
Fazit:
Comeback Nr. 2 - und das mit einer der besten Folgen der Serie!
"Die Zeit des Knochenfängers" dürfte unter PW-Fans durchaus für Euphorie sorgen, besann man sich doch auf das Grundgerüst der Serie zurück und bannte eine spannend-mysteriöse Geschichte auf CD, gespielt von sehr gut aufgelegten Sprechern, atmosphärisch mit erstklassiger Musikuntermalung und gelungener Effektuntermalung dicht in Szene gesetzt. Uneingeschränkte Empfehlung!
© 2006, Ronny Schmidt