Rente mit 67 war gestern

  • Gesetzlicher Renteneintritt
    Beifall für Schäubles Pläne zur Rente mit 68


    Überlegungen von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble für die Rente mit 68 finden Unterstützung. Der Freiburger Ökonom Bernd Raffelhüschen und der Bonner Sozialforscher Meinhard Miegel unterstützen die Überlegungen des Ministers.


    Aus heutiger Sicht sei die Rente mit 67 zwar "das vernünftige Maß", sagte Raffelhüschen der "Rheinischen Post". Wenn aber die Lebenserwartung stärker steige als erwartet, "dann sollten wir nochmal über die Rente mit 68 nachdenken". Bevor die Regierung das Rentenalter aber weiter nach oben verschieben wolle, "muss sie zunächst kostspielige Ausnahmen zurücknehmen", fügte Raffelhüschen hinzu. Das gelte vor allem für den vollen Rentenbezug nach 45 Beitragsjahren.


    "Verkappte Rentenkürzung"


    Miegel sagte: "In den nächsten 25 Jahren erleben wir eine Zunahme der Lebenserwartung von drei bis fünf Jahren." Das bedeute, dass selbst bei einer "Rente mit 67" die Rentenbezugsdauer und damit die Belastung des Rentensystems weiter ansteigen. Das mache eine "Rente mit 68" immer realistischer. Die Gewerkschaften liegen laut Miegel "richtig mit ihrer Feststellung, dass dies für viele Menschen eine verkappte Rentenkürzung ist". Aber anders gehe es nicht.


    Stand: 19.12.2006 09:15 Uhr
    Quelle: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6213766_TYP6_THE_NAV_REF2_BAB,00.html]tagesschau.de[/URL]

  • Wann bringen die es endlich fertig das ganze Rentensystem mal zu überdenken. :rolleyes: Das das Ding über kurz oder lang gegen die Wand fährt war doch schon in den Achtzigern klar.
    Irgendwann heisst es dann Rente ab 90 :rolleyes:

  • Zitat

    Original von Nicola
    :rolleyes: Das das Ding über kurz oder lang gegen die Wand fährt war doch schon in den Achtzigern klar.


    Sogar schon in den 70ern. Die Alterspyramide war schon Anfang der 70er Thema des Sozialkundeunterrichts.


    Das Problem liegt darin, daß eine völlige Umstrukturierung der Rentenversicherung zunächst einmal für den Beitragszahler teurer wird. Ein neues System muß aufgebaut werden und gleichzeitig das alte, auslaufende System noch weiterfinanziert werden.


    Die vorrübergehende Mehrbelastung ließ sich damals der Masse nicht verkaufen, da die Rente ja augenscheinlich noch funktionierte.
    Und heute wird jeder sinnvolle Ansatz sofort als Sozialabbau verschrien.


    Längere Lebenerwartung bedeutet nun mal längerer Rentenbezug.
    Das zur Verfügung stehende Kapital muß also auf auf mehr Raten verteilt werden, woraus sich logischerweise niedrigere Raten=Renten ergeben.


    Es gibt leider nur vier mögliche Lösungen.
    a. niedrigere Renten in Kauf nehmen
    b. Verkürzung der Rentenbezugszeit durch späteren Renteneintritt oder Euthanasie
    c. deutlich höhere Beiträge, um das zur Verrentung notwendige Kapital zu erhöhen
    d. Eine Mischung aus a, b und c


    Grundsätzlich hätte ein kapitalgedecktes System die gleichen Probleme, allerdings wären die Auswirkungen längst nicht so dramatisch.


    Leider versuchen vielen Gruppierungen die Rentendiskussion auf Nebenkriegsschauplätze zu verlegen.
    Eine geringere Arbeitlosenquote würde am Kernproblem auch nichts ändern und lediglich die Folgen etwas abschwächen.
    Auch die sogenannten "Versicherungsfremden Leistungen" werden oft fälschlich als Griff in die Rentenkasse interpretiert, um so den Eindruck zu erwecken, das System könne unverändert ohne Leistungseinschränkungen oder Beitragserhöhungen weiterbestehen.


    Fazit:
    Weder gesetzliche noch private Versorgungssysteme haben Gelddrucker im Keller.


    Meine Konsequenzen habe ich schon vor über zwanzig Jahren gezogen, indem ich mich weitgehend von der zu erwartenden gesetzlichen Rente unabhängig gemacht, und meine Eigenvorsorge auch laufend ausgebaut und angepasst habe.

    "Woe to you, Oh Earth and Sea,
    for the Devil sends the beast with wrath,
    because he knows the time is short...
    Let him who hath understanding reckon
    the number of the beast
    for it is a human number,
    it's number is Six hundred and sixty six"

  • Zitat

    Original von der_landvogt
    Meine Konsequenzen habe ich schon vor über zwanzig Jahren gezogen, indem ich mich weitgehend von der zu erwartenden gesetzlichen Rente unabhängig gemacht, und meine Eigenvorsorge auch laufend ausgebaut und angepasst habe.


    Ist auch das einzig Richtige - den "hohen Herren" traue ich nämlich nicht für 5ct. über den Weg - schon gar nicht wenn es um die (nicht) gesicherte Rente geht.

    Hey, ihr Hobbyfriseusen.
    Der Pudel von eurer Oma hat eure Barbiepuppen zerfleischt und ICH hab ihm dabei geholfen - wir hatten einen Mordsspaß!

  • Schön, wenn man das "vor über 20 jahren" schon konnte - gerade die leute im "Osten" hatten ja erst in den 90ern überhaupt die Chance in der Richtung was zu tun. Und waren damit in der Regel erstmal überfordert bzw. hatten erstmal andere Probleme. Vor 1993 hat da kaum einer was gemacht...
    Ich für meinen Teil hab natürlich den Riester und lege sonst zurück, was ich kann. Das aber auch erst seit knapp 2 Jahren - vorher hat das Einkommen grade so für den Tagesbedarf gereicht. Aber so wie's aussieht hat mein Mann uns ganz gut abgesichert *g* - meinte zumindest der Versicherungsmensch nach unserer Heirat (ich hätte was das angeht mir den richtigen ausgesucht :lol: - ein Grund mehr... :kiss: ).

  • Zitat

    Original von leocat
    Schön, wenn man das "vor über 20 jahren" schon konnte


    Ich bin ja auch schon ein paar Tage älter. :invalide:


    Und nach abgebrochenem Studium war in mit 28 eigentlich auch schon recht spät dran, als ich erstmals die finanziellen Möglichkeiten hatte, mit meiner Versorgungsplanung anzufangen.


    Leider stelle ich aber immer wieder fest, daß viele Leute zu viel Zeit verstreichen lassen, bevor sie überhaupt beginnen, obwohl die finanziellen Mittel, zumindest für die ersten Schritte, gegeben sind.




    Zitat

    Original von leocat
    - gerade die leute im "Osten" hatten ja erst in den 90ern überhaupt die Chance in der Richtung was zu tun. Und waren damit in der Regel erstmal überfordert bzw. hatten erstmal andere Probleme. Vor 1993 hat da kaum einer was gemacht...


    Ich habe mit den "Ossies" die kurz nach der Wende hier aufgeschlagen sind eher andere Erfahrungen gemacht. Die mußte man in der Regel erst mal bremsen, weil sie sich viel zu viel zumuten wollten.



    Zitat

    Original von leocat
    Aber so wie's aussieht hat mein Mann uns ganz gut abgesichert *g* - meinte zumindest der Versicherungsmensch nach unserer Heirat (ich hätte was das angeht mir den richtigen ausgesucht :lol: - ein Grund mehr... :kiss: ).


    So etwas nennt man, glaube ich, "Versorgungsehe". :grins:





    :ff:

    "Woe to you, Oh Earth and Sea,
    for the Devil sends the beast with wrath,
    because he knows the time is short...
    Let him who hath understanding reckon
    the number of the beast
    for it is a human number,
    it's number is Six hundred and sixty six"