Formel 1 2006

  • Schicksalsort Monza
    Alle warten gespannt auf seine Antwort
    .
    Darauf, wie sich Michael Schumacher, Rekordweltmeister der Formel 1 mit sieben Titeln, am Wochenende beim Italien-Grand-Prix in Monza im Anschluss an das Rennen bezüglich seiner Zukunft entscheidet. Ferraris Heimrennen lenkte schon häufiger die Geschicke des 37-jährigen Superstars.


    Wenn Michael Schumacher (37) am kommenden Wochenende in Monza wirklich seinen Rücktritt erklärt, dann war sein Besuch am Sonntag bei den "Ferrari Racing Days" auf dem Nürburgring sein letzter Heimat-Auftritt als aktiver Grand-Prix-Pilot. Genau werden wir das erst in ein paar Tagen wissen - aber ein paar Details scheinen wie Blinklichter zu signalisieren: Zielflagge für die erfolgreichste, triumphalste Karriere in der Geschichte des Autorennsports.


    Der Entschluss, abzutreten, ist für jeden Supersportler der schwierigste seiner ganzen Laufbahn. "Früher", so formuliert der bekannt risikofreudige Gerhard Berger (47), "haben die Rennfahrer meist mit 30 Jahren aufgehört - froh und dankbar, dass sie überlebt haben." Jahrzehntelang das wichtigste Kriterium in der Formel 1. "Damals war der größte Sieg immer noch, dass du am Leben bleibst", erinnert sich auch der dreimalige Champion Niki Lauda (57).


    Michael Schumacher wurde gottlob schon in eine wesentlich sicherere Phase der Autos und Rennstrecken hineingeboren, aber er hat auch dafür - mit Berger im Safety Committee - verbissen gekämpft. Vor und nach seinem Beinbruch in Silverstone 1999. Und er hat dank seiner Traumleistung aus dem Sport mehr herausgeholt als jeder andere. Warum sollte er jetzt aufhören, warum weiterfahren? Risiko ist also kein großes Thema mehr, Geld auch nicht, Rekorde sind es schon gar nicht. 89 Siege, 68 Pole-Positions, 75 schnellste Runden, 5009 Runden in Führungskilometern, also fast einmal rund um den Erdball, 1344 WM-Punkte - alles Rekorde für die Ewigkeit. Nur Riccardo Patreses 256 GP-Starts wird Schumacher (derzeit: 245), falls er wirklich aufhört, nicht mehr erreichen. Aber wie er immer gesagt hat: "Ich fahre nicht für die Statistik." Auch nicht unbedingt für die Familie: "Aber wenn ich jemals merke, dass meine Familie unter meiner Karriere leidet, dann höre ich eher mit dem Rennfahren auf!"


    Der Superstar steht jetzt an der Weggabelung, der großen Kreuzung seines Lebens. In Monza, dort also, wo schon so viel für ihn Dramatisches passiert ist:


    1991 wurde er in nervenaufreibenden nächtlichen Konferenzen in der Villa d'Este am Comer See von seinem ersten Formel-1-Team Jordan zu Benetton umdirigiert - und zerschmetterte prompt gleich darauf ab Monza die Traumkarriere des dreimaligen Weltmeisters Nelson Piquet, seines neuen Stallkollegen - der am Ende der Saison zurücktrat.


    "Früher haben die Rennfahrer meist mit 30 aufgehört - froh und dankbar, dass sie überlebt haben."
    Gerhard Berger, Ex-Pilot


    1996, nach seinem ersten Monza-Sieg für Ferrari, verriet "Schumi" den begeisterten Tifosi die bevorstehende Ankunft seiner Tochter Gina Maria. Heute begeistert sich die Neunjährige längst fürs Reiten, während Sohn Mick (7) ein echter Wildfang ist: mit Fußball, Eishockey und (natürlich) im Go-Kart . . .


    2000 brach der angeblich so "seelenlose Computer" Schumacher während der Sieger-Pressekonferenz in Monza in Tränen aus, als ihm bewusst wurde, dass er mit seinem 41. Sieg die Traummarke des sagenhaften Ayrton Senna erreicht hatte.


    2003 gelang dem Deutschen in Monza nach einem flammenden Appell von Ferrari-Chef Luca di Montezemolo, was kaum mehr einer für möglich gehalten hatte: die scheinbar schon - ausgerechnet an Kimi Räikkönen und McLaren - verlorene WM noch herumzureißen und in einem sensationellen Endspurt für Ferrari zu gewinnen. Monza - amore mio, für Michael noch mehr als für alle anderen.

    :P


    Lobo





    Glück ist das einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt[SCHILD=random]der beste Lobo der Welt [/SCHILD]

  • Zitat von "Zek"

    Meiner Meinung nach sollte er aufhören. Er macht sich sonst nur was kaputt.


    Das sehe ich genauso. Er hat einen großen Namen zu verlieren. Am besten noch als WM abtreten

    :P


    Lobo





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  • Qualifying - GP von Italien
    Platz 01 Kimi Räikkönen
    Platz 02 Michael Schumacher
    Platz 03 Nick Heidfeld
    Platz 04 Felipe Massa
    Platz 05 Fernando Alonso
    Platz 06 Jenson Button
    Platz 07 Robert Kubica
    Platz 08 Pedro de la Rosa
    Platz 09 Rubens Barichello
    Platz 10 Giancarlo Fisichella
    Platz 11 Jarno Trulli
    Platz 12 Nico Rosberg
    Platz 13 Ralf Schumacher
    Platz 14 David Coulthard
    Platz 15 Scott Speed
    Platz 16 Christian Klien
    Platz 17 Vitantonio Liuzzi
    Platz 18 Christijan Albers
    Platz 19 Mark Webber
    Platz 20 Tiago Monteiro
    Platz 21 Takuma Sato
    Platz 22 Sakon Yamamoto

    :P


    Lobo





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  • Tja nun ist es endgültig - ein großer Sportler tritt zurück.


    Und nach dem Ergebnis heute leg ich mich mal fest, als 8-facher Weltmeister.
    Ich find es verdammt schade, allerdings hab ich großen Respekt vor Schumi, dass er den Mut hat seine Karriere auf dem Höhepunkt zu beenden.
    Es gibt keinen Rekord, den er nicth gebrochen hat - Die meisten hat er pulverisiert!
    Auch wenn demnächst ständig spekuliert werden wird, ob er zurück kehrt- ich glaube nicth daran, Schumi war immer ein Mensch der klaren Entscheidungen und grade diese wird er sich nicht einfach gemacht haben!


    Für mich ist Schumi, zusammen mit Beckenbauer der größte Deutsche Sportler und es bleibt nur noch eins zu sagen:


    Leb wohl Schumi!!

  • Ich hoffe auch, dass er als Weltmeister abtreten kann.
    Aber in einem muss ich dich korrigieren:
    Den Rekord für die meisten gefahrenen Grand Prix wird er nicht mehr erreichen. Ricardo Patrese hat 256 Rennen gefahren und Schumi kommt mit den drei noch ausstehenden auf 250 (wenn ich das jetzt so richtig im Kopf habe).

  • Hier noch ein etwas Makabrer Rekord: :oops:
    Jochen Rindt ist der einzige Weltmeister der den Titel mit in den Tot nahm. :oops:
    Aber das wünsche ich unserem Schumi natürlich nicht

    :P


    Lobo





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  • Alonso überlegen auf Pole
    Weltmeister Fernando Alonso sicherte sich bei nassen Bedingungen im Qualifying zum Großen Preis von China unangefochten die Pole Position. Zweiter wurde Renault-Teamkollege Giancarlo Fisichella vor Honda-Pilot Rubens Barrichello. Ferrari-Pilot Michael Schumacher kam auf den schlechteren und deutlich unterlegenen Bridgestone-Pneus auf den sechsten Rang und betrieb somit Schadensbegrenzung.
    Das Wetter stellte alle Fahrer und Teams im Qualifying vor große Probleme. Die Strecke wechselte zwischen feucht, nass und teilweise unter Wasser stehend. Während sich vor allem die Michelin-Teams für Intermediates-Reifen entschieden, die schon beim Ungarn-GP einen viel besseren Grip aufbauten als die Bidgestone-Pneus, zog Ferrari zunächst reine Regenreifen auf.


    Im ersten Qualifying-Abschnitt kam das frühe Aus für Ralf Schumacher im Toyota, seinen Teamkollegen Jarno Trulli sowie die Midland/Spyker von Albers und Monteiro und die Super Aguri von Sato und Yamamoto.


    Im zweiten Turn war die Strecke zunächst nass. Alonso und Fisichella drehten sich auf Intermediates erst von der Strecke, konnten aber weiterfahren und erzielten dann bei abtrocknendem Asphalt die Bestzeiten. Auch die beiden Toro Rosso von Liuzzi und Speed erlebten jeweils einen Abflug, schafften die Qualifikation für die Top Ten aber nicht mehr.


    Einen Husarenritt legte Rekordweltmeister Michael Schumacher hin. Auf der nassen Fahrbahn war der Ferrari zunächst stark und fuhr Bestzeit. Als die Piste abtrocknete, wurde der Kerpener durchgereicht bis auf Rang 14, der das Aus bedeutet hätte. Sprichwörtlich in letzter Sekunde wechselte Schumacher auf Intermediates und qualifizierte sich noch mit einer beeindruckenden Runde für die Top Ten. Teamkollege Massa dagegen kam trotz Intermediates nicht über den 13. Platz hinaus. Der Brasilianer geht morgen aber als Letzter ins Rennen, da er wegen eines Motorenwechsels vom Freitag in der Startaufstellung um zehn Plätze strafversetzt wird.


    Neben Massa, Liuzzi und Speed schieden Coulthard, Webber und Rosberg vor dem letzten Durchgang aus. Einen guten Job erledigte der Niederländer Robert Doornbos, der vor kurzem für den Österreicher Christian Klien ins Cockpit des Red Bull kletterte, nun Teamkollege David Coulthard distanzierte und sich unter den besten Zehn qualifizierte.


    Zu Beginn des letzten Qualifying-Abschnitts hörte es ganz auf zu regnen. Alle verbliebenen Teams entschieden sich für Intermediates.


    McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen verlor einen seiner beiden Rückspiegel, der prompt auf der Ideallinie liegen blieb. Jenson Button fuhr mit seinem Honda darüber und musste hernach an die Box, wo er einen neuen Frontflügel erhielt.


    Weltmeister Fernando Alonso dominierte letzten Endes das Qualifying fast nach Belieben und fuhr fehlerfrei auf Platz eins. Neben ihm in der ersten Startreihe steht morgen im Rennen sein Teamkollege Giancarlo Fisichella. Michael Schumacher, der als einziger Fahrer mit Bridgestone-Reifen die dritte Runde der Qualifikation erreicht hatte, war 1,315 Sekunden langsamer als Alonso und betrieb mit seiner Fahrt auf Platz sechs Schadensbegrenzung.

    :P


    Lobo





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  • Ära Schumi endet mit Platz vier
    Plattfuß beim letzten Rennen - Alonso ist Weltmeister


    Sao Paulo - Michael Schumacher kämpfte im letzten Rennen seiner Karriere wie ein Löwe, der Traum vom achten WM-Titel zum Abschied erfüllte sich aber nicht mehr. Ein früher Reifenschaden warf den Ferrari-Piloten beim Großen Preis von Brasilien aussichtslos zurück, während Rivale Fernando Alonso nichts mehr anbrennen ließ und seine Fahrer-Krone mit einem zweiten Platz erfolgreich verteidigte.


    Schumacher hätte das 250. und letzte Rennen seiner Laufbahn in jedem Fall gewinnen und dann noch darauf hoffen müssen, dass Alonso ausfällt oder bestenfalls Neunter wird. Doch mehr als Platz vier war nach dem Pech trotz einer beeindruckenden Aufholjagd nicht drin. In der WM-Endabrechnung fehlten Schumi 13 Zähler auf Alonso (121:134).


    "Glückwunsch an Fernando"


    "Das Rennen war ziemlich chaotisch. Wir hatten ein Wahnsinnsauto und hätten vom Speed her alle überrunden können. Es war ein klasse Finale, aber es hat halt nicht sein sollen", meinte Schumacher nach seiner Abschiedsvorstellung und fügte hinzu: "Glückwunsch an Fernando."


    Zeit, sich Gedanken über seine Zukunft als "Formel-1-Rentner" zu machen, hatte er nach eigener Aussage noch nicht: "Vermissen werde ich sicher die vielen schönen und schlechten Momente in der Formel 1. Dazu gehören sicher auch die Fans, die mich immer unterstützt haben." Der schönste Moment in seiner Karriere sei "2000 der erste Titel mit Ferrari" gewesen.


    Massa gewinnt Heimspiel


    Für einen Heimsieg sorgte Schumachers Teamkollege Felipe Massa, der nach 71 Runden vor Alonso gewann und von 60.000 Landsleuten in Sao Paulo gefeiert wurde. Das half Ferrari aber auch nicht mehr im Kampf um die Konstrukteurs-WM, auch dieser Titel ging zum zweiten Mal nach 2005 mit fünf Punkten Vorsprung an Renault (206:201). Für Massa war es der zweite Triumph in der Formel 1 nach Istanbul in diesem Jahr und der erste Erfolg einen Brasilianers in der Heimat nach 13 Jahren. 1993 siegte der legendäre Ayrton Senna in einem McLaren.


    Schwerer Crash von Rosberg


    Glück im Unglück hatte Nico Rosberg, der mit seinem Williams in der ersten Runde von der Strecke schleuderte und heftig gegen die seitlich aufgestellten Reifenstapel krachte. Das Auto hatte nur noch Schrottwert, Rosberg entstieg dem Trümmerhaufen unverletzt. Pech hatte das in Köln ansässige Toyota-Team: Ralf Schumacher und Teamkollege Jarno Trulli (Italien) stellten ihre Autos in der 11. Runde kurz nacheinander mit technischem Defekt in der Box ab.


    Volle Attacke bei Schumi


    Davon profitierte das BMW-Sauber-Team, das in der Marken-WM Rang fünf vor Toyota behauptete, obwohl der Pole Robert Kubica nur Neunter wurde und Nick Heidfeld sieben Runden vor Schluss an Position elf von der Strecke rutschte. Michael Schumacher fuhr beim letzten Start seiner Karriere sofort voll auf Angriff, nach dem Motto: entweder ich überhole oder ich fliege ab. Doch er blieb zunächst auf der Piste und hatte sich schon nach zwei Runden vom zehnten Startplatz auf Position sechs nach vorne geschoben.


    Waghalsiges Manöver


    Danach hatte er Alonsos Teamkollegen Giancarlo Fisichella vor sich. Mit einem waghalsigen Manöver zog dann Schumi ausgangs der Start-Zielgeraden an dem Italiener vorbei. Fisichella hielt nochmal dagegen und rutschte dem Ferrari ins Heck. Dabei wurde der linke Hinterreifen an Schumachers Auto beschädigt, der sich kurz darauf völlig auflöste.


    Der siebenmalige Weltmeister schleppte sein Auto gerade noch in die Box zurück, bekam einen neuen Reifen und blies zur Aufholjagd - allerdings ein aussichtsloses Unterfangen, denn Schumacher fuhr dem Feld als 17. und Letzter hinterher.


    Im Stile eines Champions


    Doch so wollte er nicht von der Bühne abtreten. Mit konstant hohem Tempo und mehreren schnellsten Runden kämpfte er sich imStile eines großen Champions nach vorn, drei Runden vor Schluss überholte er auch noch seinen Ferrari-Nachfolger Kimi Räikkönen. Doch auf Platz vier war die wilde Hatz dann vorbei.


    Der "Pele des Motorsports"


    Zehn Minuten vor dem Rennen kam es auf der Start-Ziel-Geraden zum Treffen der Sport-Giganten. Unter dem stürmischen Jubel der Zuschauer nahm Schumacher aus den Händen von Brasiliens Fußball-Idol Pele eine mit Edelsteinen besetzte Trophäe aus Gold entgegen. Damit würdigten die Brasilianer Schumachers Verdienste um die Formel 1. "Er ist der Pele des Motorsports", sagte der dreimalige Fußball-Weltmeister.


    Rekorde für die Ewigkeit


    Schumachers Erfolge sind einzigartig und haben den 37-Jährigen längst zu einem Unsterblichen des Automobilsports gemacht. Er holte sieben WM-Titel, gewann 91 Formel-1-Rennen und stand 68-mal auf der Pole Position - das sind nur einige der Rekorde Schumachers, die vielleicht sogar für die Ewigkeit halten.


    Hysterie bis zur Toilette


    Schon am frühen Morgen, als Schumacher wie jeden Rennsonntag in den 16 Jahren zuvor an der Strecke eintraf, wurde er von Reportern, Kamerateams und Fotografen belagert. Die Hysterie ging sogar soweit, dass in Dreierreihen auf ihn gewartet wurde, als er vor dem Rennen kurz in der Toilette verschwand.


    Bei der Fahrerparade, bei der alle 22 Formel-1-Piloten vor dem Grand Prixauf einem offen Truck um die Rennstrecke gefahren wurden und dabei den Fans zuwinkten, gab des für Schumacher Sonderapplaus - und das in Sao Paulo, der Heimat des legendären Ayrton Senna, wo er eigentlich nie sonderlich beliebt war.

    :P


    Lobo





    Glück ist das einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt[SCHILD=random]der beste Lobo der Welt [/SCHILD]