Natur und Umwelt

  • Uno schlägt Alarm - Klima-Apokalypse naht


    Ein Hitzeschub von bis zu 6,4 Grad, die Meere überfluten weite Teile der Küsten, Inseln verschwinden, Dürren raffen Tausende Menschen dahin: Der neue Weltklimareport der Uno zeichnet düstere Zukunftsszenarien. Nur eine CO2-Vollbremsung kann das Schlimmste noch verhindern.


    Paris - Die Ergebnisse des neuen IPCC-Berichts gingen "mehrere Schritte" über das hinaus, was beim letzten Report von 2001 möglich gewesen sei, sagte der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri bei der Vorstellung des Berichts in Paris. Die Studie "habe das Siegel der Akzeptanz aller Regierungen der Welt."


    IPCC-Wissenschaftlerin Susan Solomon ließ keinen Zweifel daran, wer für den Klimawandel verantwortlich ist. "Wir können jetzt mit großer Sicherheit sagen, dass die Aktivität der Menschheit zur Erwärmung beigetragen hat." Dies sei die einhellige Meinung aller beteiligten Forscher. Schon die bisher real beobachtete Erwärmung der Erde sei "beispiellos".


    Der Report präsentiert sechs Szenarien. Im besten Fall sei bis 2100 mit einer Erwärmung von 1,1 bis 2,9 Grad Celsius zu rechnen, im schlimmsten Fall mit 2,4 bis 6,4 Grad. Am wahrscheinlichsten sei ein Anstieg um 1,7 bis 4 Grad. Der Meeresspiegels werde bis 2100 im besten Szenario um 19 bis 37 Zentimeter, im schlimmsten Fall um 26 bis 59 Zentimeter steigen.


    Der Bericht fasst den Klimawandel in Zahlen:


    * Der Kohlendioxid-Gehalt der Luft ist seit 1750 um 35 Prozent gestiegen - von 280 auf 379 Teilchen pro Million im Jahr 2005. Der heutige Wert ist der größte seit 650.000 Jahren. 78 Prozent der Erhöhung gehen auf die Nutzung fossiler Brennstoffe zurück, 22 Prozent auf die Nutzung von Landflächen wie etwa Rodungen.
    * Andere wichtige Treibhausgase wie Methan oder Lachgas sind zusammen etwa halb so stark an der Erwärmung beteiligt wie der Anstieg des Kohlendioxids. Die Konzentration von Methan und Lachgas hat seit 1750 um 148 bzw. 18 Prozent zugenommen.
    * Die Erwärmung des Klimasystems ist "ohne jeden Zweifel vorhanden". Die globale Oberflächentemperatur ist um 0,74 Grad gestiegen; elf der letzten zwölf Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen.
    * Die Temperaturzunahme der letzten 50 Jahre ist doppelt so hoch wie die der letzten 100 Jahre.
    * Die Arktis hat sich doppelt so stark erwärmt wie im globalen Mittel.
    * Die Häufigkeit heftiger Niederschläge hat zugenommen.
    * Klima-Rekonstruktionen besagen, dass die Temperaturen der vergangenen 50 Jahre sehr wahrscheinlich höher waren als jemals zuvor in den vergangenen 1300 Jahren.
    * Die schneebedeckte Fläche hat seit 1980 um etwa 5 Prozent abgenommen.
    * Die Gletscher schmelzen weltweit und lassen die Weltmeere derzeit um 0,8 Millimeter pro Jahr zusätzlich steigen.
    * Das Meereis in der Arktis ist seit 1978 im Jahresmittel um acht Prozent zurückgegangen und im Sommer um 22 Prozent. In der Antarktis ist dagegen kein Rückgang zu beobachten.
    * Neben dem Meereis geht auch das Festlandeis in Grönland und der Antarktis zurück: Die Schmelze und Gletscherabbrüche und tragen 0,4 Millimeter pro Jahr zum Meeresspiegelanstieg bei.
    * Die Temperaturen in den oberen Schichten des Permafrostsbodens sind seit 1980 um drei Grad gestiegen, die Fläche des saisonal gefrorenen Bodens hat seit 1900 um sieben Prozent abgenommen, im Frühling sogar um 15 Prozent.
    * Die Ozeane sind im globalen Mittel wärmer geworden, bis zu Tiefen von 3000 Meter. Diese Erwärmung trägt durch die Ausdehnung des Wassers ebenfalls zum Anstieg des Meeresspiegels bei.
    * Der Meeresspiegel ist seit 1993 durchschnittlich um etwa drei Millimeter pro Jahr gestiegen, im 20. Jahrhundert um 17 Zentimeter. Mehr als die Hälfte davon geht auf die thermische Ausdehnung des Ozeans zurück, etwa 25 Prozent durch Abschmelzen der Gebirgsgletscher und rund 15 Prozent durch das Abschmelzen von der Eisschilde.


    Selbst wenn alle CO2-Emissionen sofort gestoppt würden, stiege die Temperatur noch um weitere 0,6 Grad, da das Klimasystem nur sehr träge reagiert, heißt es im IPCC-Bericht. Der Meeresspiegel werde auch dann noch "über viele Jahrhunderte" steigen. Sollte die Erwärmung aber deutlich über drei Grad bis zum Jahr 2100 liegen, würde das Festlandeis Grönlands vollständig abschmelzen - mit wahrscheinlich katastrophalen Folgen für die Küstengebiete der Welt.


    "Mit dem nun vorliegenden Bericht sollten letzte Zweifel ausgeräumt sein, dass wir Menschen es sind, die die Klimaschraube überdrehen", sagte Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. "Folglich liegt es auch in unserer Hand, diese gefährliche Fehlentwicklung entschlossen durch Reduktion der Treibhausgasemissionen zu korrigieren."


    Schellnhuber warnte auch vor einem starken Anstieg des Meeresspiegels an der deutschen Nordseeküste in diesem Jahrhundert. Er könne sich bis 2100 um bis zu zwei Meter erhöhen, falls nicht weltweit drastische Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden, sagte Schellnhuber der "Frankfurter Rundschau". "Das wäre für eine Insel wie Sylt fatal." Sie zu erhalten, wäre unter solchen Bedingungen zu teuer und auch unsinnig. Hamburg brauche dann neue Sperrwerke, um das Wasser fern zu halten.


    Die Voraussagen der Klimamodelle, die auf der Uno-Klimakonferenz in Paris diskutiert wurden, hält Schellnhuber für zu niedrig. Sie gingen von einem Anstieg des Meeresspiegels um 30 Zentimeter bis 2100 aus. Tatsächlich liege der aktuelle Anstieg bereits heute fast doppelt so hoch wie in den Modellen berechnet, da diese das in den vergangenen Jahren verstärkte Abschmelzen des Festlandeises der Westantarktis und Grönlands nicht korrekt wiedergäben. "Wir könnten bis 2100 durchaus einen Anstieg von einem Meter bekommen", sagte Schellnhuber. Klimabedingte Verlagerungen der Meersströmungen wiederum könnten das Wasser in der deutschen Bucht einen weiteren Meter ansteigen lassen.


    mbe/dpa


    Quelle: Spiegel.de

  • sagt das mal einer den chinesen...die blasen momentan dreck in die luft das es einem graust

    wanderer,kommst du nach sparta so sage du hast uns liegen sehen..wie das gesetz es befahl...denn ein spartaner kommt nur auf zwei arten heim...auf dem schild oder darunter

  • da werden Sachen passieren
    bei uns in Deutschland wird es spanisches Klima geben
    den ganzen Tag eine Affenhitze


    bei längerm Anhalten der Hitzetemperaturen könnten die Flüsse
    Weser Elbe Ems austrocknen


    wir könnten Bananen anbauen


    mal was positiven



    die Stürme und Orkaner werden stärker werden

  • Da stimme ich zu.
    Aber das ist leider nur einen Tropfen auf dem heissen Stein. China, Indien und USA ist das Problem...

  • in den usa setzt grade auch schon der umdenkprozess ein..das etwas getan werden muss wird auch den amis langsam klar...aber wie schon gesagt wurde...china und indien sind das problem...man muss diese länder überzeugen das auch sie etwas zum klimaschutz tun müssen...oder alles ist zu spät.
    hoffentlich wird man diese länder nicht mit gewalt dazu zwingen müssen...denn wenn es zu den ersten katastrophen kommt wird auch gewalt eine option sein.

    wanderer,kommst du nach sparta so sage du hast uns liegen sehen..wie das gesetz es befahl...denn ein spartaner kommt nur auf zwei arten heim...auf dem schild oder darunter

  • Gewalt ist fast nie eine gute Option. Da müssen gewisse Herren merken, dass es so nicht mehr weitergehen kann.

  • stimmt scheffe...aber gewalt war auch keine option bis zum 9.11..wwt aber wenn es so weiter geht...wollen wir hoffen das es nicht soweit kommt

    wanderer,kommst du nach sparta so sage du hast uns liegen sehen..wie das gesetz es befahl...denn ein spartaner kommt nur auf zwei arten heim...auf dem schild oder darunter

  • Stimmt schon. Gewalt darf keine Lösung sein, aber manchmal muss man schon einen härtere Gangart einlegen.

  • aber wird das genug bewirken?...ich weiss nicht ob es china oder indien überhaupt übersehen können was passiert.

    wanderer,kommst du nach sparta so sage du hast uns liegen sehen..wie das gesetz es befahl...denn ein spartaner kommt nur auf zwei arten heim...auf dem schild oder darunter

  • Es müssen eben die Vorteile rausgestellt werden. In den USA haben einige Unternehmen gemerkt, dass sich durch Energieeinsparungen und Recycling sogar mehr Gewinn machen lässt. Das hilft dann natürlich. Auch dir Tour von Al Gore ist sehr wichtig. Die USA müssen jetzt sofort was tun, China und Indien dann so schnell wie möglich auch, aber da ist es noch schwieriger, denke ich.

  • Klimawandel heizt politische Diskussion in der Schweiz auf

    Klimawandel ist menschgemacht. (Keystone)


    Die FDP und die Grünen fordern eine dringliche Debatte zur Klimapolitik, die SP gar eine Sondersession. Rechtsbürgerliche Kreise finden die Situation nicht alarmierend.



    Die Bundeshausfraktion der Sozialdemokraten (SP) befasste sich an ihrer Klausurtagung vom Freitag und Samstag in Luzern unter anderem mit dem Thema Klimapolitik.


    Sie kommt zum Schluss, dass der Klimawandel die moderne Gesellschaft bedroht und die Schweiz als Alpenland besonders betroffen ist.


    Die SP-Fraktion verlangt deshalb eine Sondersession zur Klimapolitik. Gleichzeitig verabschiedete sie ein 10-Punkte-Programm. Darin fordert sie unter anderem die Einführung eines Minergie-Standards für alle Bauten ab 2015 und für Neubauten ab sofort.



    CO2-Abgabe auf Treibstoffe

    Öl- und Gasheizungen sollen bis 2017 durch Hybridheizungen oder Heizungssysteme auf der Basis erneuerbarer Energie ersetzt werden. Für die Sanierung von Elektroheizungen soll ein Programm entwickelt werden. Die Oberaufsicht für den Vollzug der Massnahmen bei Gebäuden soll beim Bund liegen.


    Die CO2-Abgabe soll nach Ansicht der SP-Fraktion auch auf Treibstoffen erhoben und die CO2-Emissionen von Neuwagen begrenzt werden. Für Windstrom-Importe sollen Einspeisevergütungen gemacht werden, und eine erdverlegte Gleichstromleitung soll die Schweiz an die EU anbinden. Im Flugverkehr soll über einen Emissionshandel mit der EU verhandelt werden.



    Grüne und FDP fordern Debatte

    Die Grünen und die bürgerlichen Freisinnigen (FDP) verlangen ihrerseits eine dringliche Debatte zur Klima- und Energiepolitik.


    Es sei höchste Zeit, endlich griffige Massnahmen zu ergreifen, teilten die Grünen am Freitag mit. Es seien die bürgerlichen Parteien, die bisher auf der Bremse gestanden seien.


    Die FDP-Bundeshausfraktion fordert, dass die eidgenössischen Räte im Rahmen der Frühjahrs-Session über eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung debattieren.


    Anlass dafür ist die "drohende Stromlücke". Umweltminister Moritz Leuenberger und das Bundesamt für Energie hätten dieses Thema viel zu lange vor sich hergeschoben.



    FDP für neue AKW

    Eine nachhaltige Energieversorgung müsse auf die Senkung des Energieverbrauchs mit steuerlichen Anreizen und technischen Massnahmen, die gezielte Förderung erneuerbarer Energien und die Steigerung der Effizienz bei der Energiegewinnung abzielen.


    Die von Umweltminister Moritz Leuenberger propagierten Gross-Gaskraftwerke lehnt die FDP-Fraktion jedoch ab. Diese verursachten eine Unmenge an CO2. Die Freisinnigen befürworten deshalb die weitere Nutzung der "CO2-neutralen Kernkraft".



    Schlüsselrolle der CVP

    "Nationalen Handlungsbedarf" hatte am Freitag auch die Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) geortet.


    Die Partei will ihren Fokus auf Bereiche wie grössere Energie-Effizienz richten; gleichzeitig fordert sie eine "entideologisierte" AKW-Diskussion.


    Keinen Handlungsbedarf sieht die Schweizerische Volkspartei (SVP). Es habe schon früher Klimaschwankungen gegeben, sagte SVP-Sprecher Roman Jäggi.


    Angesichts dieser Stellungnahmen dürfte der CVP in der künftigen Klimapolitik der Schweiz eine Schlüsselrolle zukommen.


    Die SP forderte denn auch am Samstag die CVP auf, zusammen mit den Grünen noch vor den Wahlen die im Parlament hängigen Vorstösse zum Klimaschutz zu verabschieden.

    :P


    Lobo





    Glück ist das einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt[SCHILD=random]der beste Lobo der Welt [/SCHILD]

  • Fischer fangen lebenden Tiefsee-Koloss


    Sie werden noch größer als die berüchtigten Riesenkalmare: Einen ausgewachsenen Kolosskalmar haben neuseeländische Fischer vor der Antarktis gefangen. Das Tier lebte noch, als es aus dem Wasser gezogen wurde.


    Neuseelands Fischereiminister Jim Anderton unterrichtete die Öffentlichkeit persönlich über den Fang: Es sei wohl der erste ausgewachsene Kolosskalmar, den Menschen intakt an Land gebracht hätten. Anderton dankte den Fischern an Bord des Schiffs, die zwei Stunden lang ihre Arbeit eingestellt hatten, um den Kalmar in ein Netz zu hieven, an Bord zu bringen und im Bauch des Schiffs einzufrieren.
    Sie waren in den Gewässern vor der Antarktis unterwegs und fischten mit Langleinen nach Seehechten, als ihnen auch der riesige Kopffüßler an den Haken geriet. Der Kolosskalmar (Mesonychoteuthis hamiltoni) habe noch gelebt, als er an Bord gehievt worden sei, berichten die Fischer. Er sei dabei gewesen, einen Hecht zu verspeisen, der an einem Haken der Langleine hing.



    Diese Form des Fischfangs ist ökologisch umstritten, weil die Beifangrate als sehr hoch gilt. So ist auch der Tiefsee-Gigant mit den acht kurzen und zwei längeren Fangarmen am Kopf versehentlich an den Haken der Fischer geraten - was sich jedoch als Glücksfall für die Forschung herausstellen könnte. Das Exemplar soll nun fotografiert und vermessen werden. Nachdem Forscher Gewebeproben genommen haben, wollen sie das Tier konservieren.


    Noch größer als ein Riesenkalmar


    M. hamiltoni trägt zu Recht einen noch beeindruckenderen Namen als der bekanntere Riesenkalmar (Architeuthis). Zoologen unterscheiden nach der Länge des röhrenförmigen Mantels, der Tentakel und der Krallen der Tiere. Von Gesamtlängen zwischen 12 bis 14 Metern wird berichtet. Einen kleineren Cousin aus der Gattung der Riesenkalmare stellte das Tier "Archie" mit über acht Metern Länge dar, der seit knapp einem Jahr in einem gläsernen Tank im Londoner Natural History Museum ausgestellt wird.


    Nach Angaben örtlicher Medien soll das nun gefangene Koloss-Exemplar zehn Meter lang und rund 450 Kilogramm schwer sein. "Die laufende Forschung wird helfen, einige der Geheimnisse der Tiefsee zu entschlüsseln", sagte Anderton. "Selbst grundlegende Fragen sind bislang offen, etwa wie groß diese Art werden kann und wie lange ihre Exemplare leben."


    Erst Mitte Februar hatten japanische Forscher Videoaufnahmen veröffentlicht, die erstmals einen Tiefsee-Tintenfisch bei der Jagd zeigen. Dabei sendet das Tier kurze intensive Lichtblitze aus. Im Dezember hatte dasselbe Team um Tsunemi Kubodera vom Nationalen Zoologischen Museum in Tokio schon Fotos von einem Riesentintenfisch veröffentlicht, den sie mit einem Haken aus der Tiefe ziehen konnten. Dabei starb das dreieinhalb Meter lange und 50 Kilogramm schwere Tier jedoch.

  • und vergiss nicht die entsprechende pfannengrösse :lol::lol:

    wanderer,kommst du nach sparta so sage du hast uns liegen sehen..wie das gesetz es befahl...denn ein spartaner kommt nur auf zwei arten heim...auf dem schild oder darunter

  • Wärmster Winter aller Zeiten


    Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach haben jetzt bestätigt, was viele in den vergangenen Wochen angesichts des angekündigten Klimawandels geahnt hatten:


    DAS WAR DER WÄRMSTE WINTER ALLER ZEITEN!


    Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1901 seien derart hohe Temperaturen in den Monaten Dezember bis Februar gemessen worden, so die Wissenschaftler.


    Die Mittelwerte der bislang wärmsten Winter 19974/1975 und 1989/1990 wurden um 0,7 Grad übertroffen, so der DWD.


    Konkret: Im bundesweiten Mittel lagen die Temperaturen bei 4,3 Grad. Damit war es 4,1 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt, der üblicherweise bei 0,2 Grad in dieser Jahreszeit liegt.


    Auf der Nordseeinsel Helgoland war es mit durchschnittlich 7,1 Grad sogar wärmer als in Marseille am Mittelmeer!


    Schon der Dezember hatte bei uns für einen Rekord gesorgt: Laut der Meteorologen war er der wärmste seit 32 Jahren.


    Mit dem Jahreswechsel ging's weiter – und die Kälte blieb aus. Der Januar ging laut DWD als wärmster in die Geschichte ein: Mit 4,7 Grad lag die Durchschnittstemperatur um 5,2 Grad höher als der vieljährige Vergleichswert von minus 0,5 Grad.


    Der Februar war nicht viel besser, schaffte immerhin eine Platzierung in die Top 10 der wärmsten Februare.


    Woran lag's?


    Grund, so DWD-Präsident Wolfgang Kusch, seien stabile Südwest- und West-Wetterlagen: „Kalte Luftmassen hatten diesmal keine Chance, in Mitteleuropa die Oberhand zu gewinnen.“


    Dazu gab's überdurchschnittlich viele Niederschläge: Bundesweit fielen 213 Liter pro Quadratmeter, fast ausschließlich als Regen. Normalerweise liege dieser Wert in dieser Jahreszeit bei 181 Liter pro Quadratmeter.


    Kleiner Trost: Trotz des „Schietwetters“ schien die Sonne diesmal sogar häufiger als sonst im Winter: durchschnittlich 167 Stunden. Der Normalwert, so die Meteorologen, liegt bei nur 154 Stunden.

  • ANTARKTIS-EISANALYSE
    Kühlhaus der Weltmeere droht auszufallen


    Von Stefan Schmitt


    Ein überraschender Fund in der Antarktis alarmiert Wissenschaftler: Das südliche Schelfeis reagiert einer Eisbohrkern-Analyse zufolge viel empfindlicher auf Erwärmungen als gedacht. Folge: Der Meeresspiegel könnte durch den Klimawandel weit stärker steigen als bisher vermutet.


    Genau 1287 Meter und 87 Zentimeter tief grub sich der Hightech-Bohrer von Oktober bis Ende Dezember 2006 in den Meeresboden unter dem Ross-Eisschelf in der Ostantarktis. Die Ablagerungen, die mit dem Bohrkern ans Tageslicht gefördert wurden, ermöglichen eine Zeitreise. Mit jedem Meter Sediment können Wissenschaftler rund 10.000 Jahre in die Vergangenheit blicken. Die jüngste Bohrung reicht also grob rund zwölf Millionen Jahre zurück.


    Die Probe könnte sich als einer der wichtigsten Bohrkerne der vergangenen Jahre herausstellen. Denn die Ablagerungen darin zeigen: Erst während der letzten Million Jahre war das Klima des Südkontinents kontinuierlich kalt, eine der größten Buchten der Antarktis ständig von einem bis zu mehrere hundert Meter dicken Eisschild bedeckt. Vor rund fünf Millionen Jahren schmolz das Schelfeis ab - und wohl auch ein beträchtlicher Teil des Festland-Eises. Wo die Forscher heute durch 80 Meter Schelfeis bohren müssen, bevor sie in 800 Metern Wassertiefe auf den Meeresgrund treffen, war damals offene See. In den folgenden rund 3,5 Millionen Jahren schwankte das Klima ständig.


    So interpretiert der Geowissenschaftler Lothar Viereck-Götte die ersten vorläufigen Daten über den neuen Bohrkern auf der Website von Andrill (Antarctic Geological Drilling). Das Gemeinschaftsprojekt Deutschlands, Italiens, Neuseelands und der USA soll durch neue Bohrungen die Prähistorie der antarktischen Umweltbedingungen rekonstruieren. Das ist schwerer als es klingt, da an vielen küstennahen Stellen der Meeresboden im Lauf der Jahrtausende von Gletschern und Eisbergen umgepflügt wurde. Schlimmer noch: Weiter unten im Bohrkern treffen die Wissenschaftler häufig nur das Geröll von Endmoränen an. Doch Ende 2006 stießen das Andrill-Team 15 Kilometer außerhalb der McMurdo-Station in Richtung des Vulkans Mount Erebus auf eine Stelle mit ungestörten Ablagerungen.


    Erstmals Einblicke in die Verhältnisse vor 5 Millionen Jahren


    "Diesmal konnten wir die Schichten zwischen fünf und zwölf Millionen Jahre erbohren", sagte Andrill-Mitglied Viereck-Götte zu SPIEGEL ONLINE. Besonders der Einblick in die Vereisungsgeschichte der jüngsten fünf Millionen Jahre sei überraschend und neu. Bislang fehlten vergleichbare Daten. Viereck-Götte spricht von einem "erschreckenden Ergebnis": "Die Eiskappen sind wesentlich mobiler und sensibler, als wir es vermutet hatten."


    "Dass das Meer hier fast eine Million Jahre eisfrei war, ist völlig neu", sagte Viereck-Götte. Zudem steht das Abschmelzen vor rund fünf Millionen Jahren im Kontext eines prähistorischen Klimawandels: Während der sogenannten Miozän-Pliozän-Erwärmung müsse in der Antarktis ein "massives Abschmelzen" stattgefunden haben. Die Ursache klingt indes alles andere als massiv: Aus Isotopenuntersuchungen von unterschiedlichen Orten weltweit wissen Paläoklimatologen, dass sich damals die weltweite Durchschnittstemperatur im Meer um zwei bis drei Grad Celsius erhöhte - eine scheinbar kleine Veränderung. Dennoch führte sie dem neuen Andrill-Bohrkern zufolge zur eisfreien Ross-See.


    Kleine Mikroorganismen, sogenannte Diatomeen, verraten das den Forschern. In eisbedecktem Wasser können sie nicht leben. Doch im Bohrkern fand man sie über eben jenen Zeitraum von einer Million Jahre ununterbrochen vor. "Dass dieses System so sensibel wäre, hätten wir nicht gedacht", sagte Viereck-Götte. Eisfreie Ross-Bucht - das hat nicht bloß Konsequenzen für den Meeresspiegel.


    "Die antarktischen Schelfeise haben große Bedeutung für das globale Umweltsystem", sagte Frank Niessen vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (Awi) für Polar- und Meeresforschung. Unter den gewaltigen schwimmenden Eisflächen - alleine das Ross-Eisschelf ist so groß wie Frankreich - kühle Meerwasser stark ab und stürze wegen seiner hohen Dichte regelrecht in die Tiefsee. Die Schelfeis-Buchten des Südkontinents speisen so einen immerwährenden Kreislauf von Kalt- und Warmwasser. "Das ist ein wichtiger Motor des globalen Strömungssystem", sagte Niessen.


    Ergebnisse vorläufig, Befund eindeutig


    Noch befinden sich die Bohrkerne auf der Schiffspassage nach Florida. Dort treffen im Mai Andrill-Forscher aus aller Welt ein, um die Verteilung auszuhandeln: Eine Hälfte der Bohrkerne wird im Kühlhaus archiviert, die andere zerschnitten und in alle Welt verteilt. Dann werden die einzelnen Ergebnisse in Fachzeitschriften veröffentlicht. "Das lässt zumindest eine kleine Sensation erwarten", sagte Polarforscher Niessen.


    Seine Kollegen aus Jena und Göttingen hoffen darauf, so viele Stückchen wie möglich mitnehmen zu können. "Wir wollen untersuchen, aus welchen Partikeln das Sediment besteht", sagte Lothar Viereck-Götte zu SPIEGEL ONLINE. So könne er genau bestimmen, welchen Anteil das Eis vom östlichen und vom westlichen antarktischen Eisschild am Abfluss in die Ross-See gehabt habe.


    Schmelzendes Eis vom Inlands-Eispanzer des Südkontinents wirkt sich auch - anders als das schwimmende Schelfeis - direkt auf die weltweiten Meereshöhen aus. "Das Schelfeis stützt die Inlandseismassen", sagte Niessen. Fehle es, erhöhe sich die Bewegungs- und Schmelzgeschwindigkeit der Inlandgletscher.


    "Die Botschaft des Bohrkerns"


    Der Awi-Forscher hält die ersten, vorläufigen Befunde aus dem neuen Bohrkern für "deutliche Hinweise". Dass es vor fünf Millionen Jahren eine eisfreie Ross-Bucht gab, sei "definitiv sicher". Und was wie ein Detail klingt, ist zentral für eine bange Zukunftsfrage: Welche Reaktion auf die globale Erwärmung muss die Menschheit vom eisigen Südkontinent erwarten? Und wie schnell?


    Bislang befürchten Klimaforscher hauptsächlich, dass der kleine westantarktische Eisschild in Folge der bis zum Ende des 21. Jahrhunderts vorhergesagten Erwärmung schrumpfen könne. Die jüngst vom Weltklimarat der Uno zusammengefassten Modellrechnungen sagen eine Erwärmung um zwei bis fünf Grad Celsius bis zum Jahr 2100 voraus. Dass davon auch der deutlich größere ostantarktische Eisschild stark in Mitleidenschaft gezogen werden könnte, gehört nicht zu den Modellen der Klimasimulationen - bislang jedenfalls.


    In der Miozän-Pliozän-Warmzeit wurden die Ozeane durchschnittlich nur zwei bis drei Grad Celsius wärmer. Doch auch relativ kleine Erwärmungen können größere Folgen zeitigen als bisher vermutet. "Was wir gelernt haben ist, dass das Schelfeis ein hochdynamisches System ist. Das hätten wir nicht gedacht", sagte Niessen. Dies müsse man in künftige Klimamodelle einbauen. "Das ist die Botschaft dieses Bohrkerns." Der Mensch, so scheint es, unterschätzt bislang auch die Auswirkungen kleiner Erwärmungen noch.

  • wie wahr du hast...es wäre echt gut wenn es so eine numa geben würde wie clive sie in seinen büchern beschreibt.

    wanderer,kommst du nach sparta so sage du hast uns liegen sehen..wie das gesetz es befahl...denn ein spartaner kommt nur auf zwei arten heim...auf dem schild oder darunter