Nevigeser Autorin auf Leipziger Buchmesse

  • Die Nevigeserin Jaqueline Montemurri hat ihren gerade erschienenen Fantasy-Roman „Der Herrscher der Tiefe“ auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt. Foto: Ulrich Bangert


    Jaqueline Montemurri verbindet Neues mit Sciene-Fiction-Klassikern. Ihr nun erschienenes Buch „Der Herrscher der Tiefe“ ist eine Hommage an Jules Verne.

    Von Ulrich Bangert


    Die sowjetischen Kosmonauten und Siegfried Jähn, der erste Deutsche im Weltall, waren die Helden von Jaqueline Montemurri. Ihre Mutter las alles, was sie über Raumfahrt und Sciene Fiction in der DDR kriegen konnte. „Weil mein Urgroßvater Italiener war und meine Mutter immer noch die italienische Staatsangehörigkeit hatte, obwohl sie die Sprache gar nicht beherrschte, konnten wir 1982 ausgebürgert werden und zogen zu Verwandten nach Dorsten“, berichtet die fast 50-Jährige.


    Nach dem Abitur verwirklichte sie ihren Traum und studierte der Technischen Hochschule Aachen Luft- und Raumfahrttechnik, wobei sie ihren Mann aus dem gleichen Fach kennen lernte. „Als wir fertig waren, wurden etliche Raumfahrprogramme zusammengestrichen, so dass es keinen Job für uns gab. Letztendlich sind Raum- und Luftfahrt mit der Automobiltechnik verwandt, da geht es auch um Leichtbau, so kam mein Mann zu Witte. Wir zogen nach Neviges, ich arbeitete bei EDB. Als der Job wegfiel, wollte ich bei Flüchtlingshilfe ehrenamtlich Deutschkurse geben, jetzt bis ich dort auch Assistentin der Geschäftsführung.


    Neuer Roman
    Buch „Der Herrscher der Tiefe“ von Jaqueline Montemurri ist im Karl-May-Verlag, Bamberg und Radebeul, erschienen und kostet 20,60 Euro.


    Gleich Montemurris erstes Buch wurde für einen Preis nominiert
    Weil sie die Wochen-Kinderbetreuung in der DDR schrecklich fand, hatte sich Jaqueline Montemurri ganz bewusst entschieden, nicht in Vollzeit zu arbeiten, um sich um ihre beiden Söhne zu kümmern. Zwischen ihren Pflichten findet sie immer wieder Zeit zum Schreiben. Mit ihrem ersten Zukunftsbuch „Die Maggan-Krise“ wurde sie gleich für den Deutschen Science-Fiction-Preis nominiert. „Den habe ich nicht bekommen, aber das war trotzdem ein großes Renommee.“ Es folgten Kurzgeschichten, die in zahlreichen Publikationen erschienen. Schließlich kam die Nevigserin mit der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar in Kontakt, die eine Reihe mit dem Titel „Karl Mays Magischer Orient“ entwickelt hat. „Für Band fünf habe ich eine Episode geliefert, Band sieben haben ich alleine geschrieben“, so die Autorin, die ganz zufällig in einem Nachbardorf von Ernstthal zur Welt kam, dem Geburtsort des berühmten Schriftstellers zahlreicher Abenteuerromane.

    Das neuste Werk von Jaqueline Montemurri heißt „Der Herrscher der Tiefe“. „Es ist ein Cross-Over-Werk, eine Hommage an Jules Verne, dem Erfinder von Sciene-Fiction. Ich habe Anklänge an seine Romane `2000 Meilen unter dem Meer´, `Reise zum Mond´und anderen verwendet. Ich verstehe es als historische Phantasie, es spielt Endes des 19. Jahrhunderts, Ereignisse und Personen hat es tatsächlich gegeben, die Recherche macht großen Spaß.“ Kurz zum Inhalt: Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar, Scheich Haschim und Djamila erfahren von britischen Agenten, dass Sir David Lindsay bei der Suche nach dem Palast des Minos in einer Höhle auf Kreta verschollen ist. Die Freunde machen sich auf, ihn zu finden. Dabei entpuppt sich die idyllische Mittelmeerinsel als gefährliche Falle. Sie bekommen es mit todbringenden Geschöpfen und gefährlichen Rebellen zu tun. Schließlich geraten sie in die Fänge des Kapitän Nemo und werden auf seinem geheimnisvollen U-Boot Nautilus gefangen gehalten. Im Wettstreit zwischen Technik und Magie entbrennt ein Kampf um Leben und Tod, während dem sich Kara Ben Nemsi zwischen Wissensdurst und Freiheit entscheiden muss.


    Das Buch ist kurz vor der am Wochenende zu Ende gegangenen Leipziger Buchmesse erschienen. „Im Gegensatz zu Frankfurt ist das mehr ein Lesefest, ich hatte mehrere Lesungen dort.“ Die bescheidene Autorin hatte dem örtlichen Buchhandel und der Stadtbücherei Lesungen angeboten, allerdings ohne große Resonanz. Dafür freut sie sich auf den 5. Juni, da liest sie im Wülfrather Zeittunnel: „Ein tolles Ambiente.“ Liebhaber von Fantasy und Sciene-Fiction dürfen sich freuen: „Ich bleibe weiter in dem Thema tätig.“


    Quelle: https://www.wz.de/nrw/kreis-me…er-buchmesse_aid-37737581

  • ... recyceln von bekannten Romanhelden finde ich nicht so prickelnd. Dazu zähle ich auch einen norddeutschen Vielschreiber, der diverse Klassiker Jules Vernes "verwurstet".

    Ich seh das immer als Armutszeugnis, wenn ich keine eigenen Ideen oder Charaktere einbringen kann. Aber die Originalautoren können sich ja nicht mehr wehren. Irgendwie erinnernt mich das an Blumenklauen vom Friedhof ...

    :(

  • Blumenklauen vom Friedhof ...

    ^^


    Tendenziell sehe ich es ähnlich wie du:

    Ich hab bei sowas immer ein bisschen den Verdacht, dass es den Leuten, die sowas machen, an eigenen Ideen fehlt … Auch Parodien sehe ich oft kritisch. Kann durchaus lustig sein, ist aber doch irgendwie „parasitär“.

    Man sollte aber nicht vergessen, dass der Meister selbst auch Pastiches verfasst hat … 8) Man sollte also nicht zu harsch urteilen.

  • Hier hab ich mal so ein Beispiel: Der Autor (ist unter seinem bürgerlichen Namen vielen bekannt) nennt sich in diesem Fall "Ned Land" und er vermarktet sich uner der Headline "Jules Verne .... KAPITÄN NEMOS neue Abenteuer"


    Und das finde ich schlichtweg nicht nur "im Fahrwasser" - sondern unter Nutzung des bekannten Namens VERNE als werbewirksames Gesamtkonzept. Andere Beispiele kenne ich auch noch. Na gut. Das wollte ich mal zum Thema loswerden.

  • Na gut. Das wollte ich mal zum Thema loswerden.

    Dafür ist das Forum ja da, dass man sich zu Verne und auch zum „Kielwasser“ äußert. Ich wollte schon schreiben: „Kotz dich ruhig aus!“ ^^


    Ich sehe es auch kritisch, siehe oben, aber zu so etwas gehören auch immer zwei Seiten. Der Schriftsteller (oder der „Schreiberling“?) und das Lesepublikum. Wenn niemand so etwas kaufen würde, dann würden solche Sachen nicht auf den Markt gebracht. Anders ausgedrückt: Die Geschmäcker sind eben verschieden. Oder auch: Über Geschmack lässt sich nicht streiten 8) Man sollte sich nicht zu sehr aufregen über so etwas. Man kann sich an dem erfreuen, was einem gefällt, und gleichzeitig den anderen ihren Spaß lassen :)

  • ... auf jeden Fall ist es schöner, wenn die Welt bunt ist. Und unsere Vorlieben sind ja auch nicht identisch mit denen anderer. Es wäre ja auch langweilig.


    Der Anlass meiner Reaktion waren eigentlich nicht direkt die "Weiterverwerter" bekannter Autoren / Personen. Der Anlass war etwas anders: Ich hatte wieder den Fall, dass ich eigene Textpassagen (wörtlich) auf anderen Web-Seiten wiederfand - unter anderem Namen. Und da grummelt es in mir, wenn es Zeitgenossen gibt, die sich hier und dort was rauspicken, etwas drumherum schreiben und dann selber an die Öffentlichkeit damit gehen. Inzwischen hab ich es mir auch abgewöhnt, darauf hinzuweisen, dass man Zitate oder ganze Passagen doch mit einem Urhebervermerk / Quellenangabe versehen sollte. Die Antworten darauf hatten mich noch mehr frustiert.


    Vielleicht war ich dadurch "etwas spitzer" bei unserem Thema ...