In Vierzig Tagen um die Welt

  • An anderer Stelle hatte ich heute über BOD-Ausgaben (Book-on-Demand, also Buch auf Bestellung) geschrieben.

    Man muss sagen, einen Vorteil hat dieses Verfahren auch für den Käufer solcher Bücher, in dem inzwischen viele (wie bspw. auch unser befreundeter Dornbrunnen Verlag) gedruckte Bücher veröffentlichen: Auch Buchtitel erwerben zu können, die kaum Aussicht auf rentable Auflagezahlen einer regulär gedruckten Ausgabe haben. Und hierbei nicht nur neue Texte, sondern eben auch solche, die sonst nur noch mit Glück antiquarisch zu finden sind.

    Oder wie in diesem Fall ein bereits 1907 in den Niederlanden erschienener Roman, der jetzt sowohl in Niederländisch neu als auch in deutscher Übersetzung (offenbar erstmalig) aufgelegt wurde - eben als BOD:

    Jan Feith

    In vierzig Tagen um die Welt - Der Sohn von Phileas Fogg

    Herausgeber und Übersetzer: Matthias Adler-Drews

    BOD April 2023, ISBN 9783751982382

    für erschwingliche 16,90 €

    Amazon - deutsche Ausgabe

    Amazon - niederländische Ausgabe

    Ich habe jetzt etwa das erste Drittel des Romans gelesen. Im Text- und Erzählfluß empfinde ich ihn zwar gelegentlich als etwas holprig, erzählerisch aber gelungen bislang. Ich würde, wenn ich fertig bin damit, nochmal etwas dazu hier schreiben...

    Best

    Bernhard

    :seemann: :baer:

    -----------------------
    I love you, you love me, ja wo lawe ma denn hi??

  • Tach-chen,

    sodele, ich habe In Vierzig Tagen um die Welt gelesen. Eine absolute Empfehlung.

    Ähnlich kurzweilig wie das Original vom alten Julius. Die Route weicht (natürlich) von der des alten Julius ab, was aber der Sache keinen Abbruch tut.

    Etwas unrealistischer und etwas an den Haaren herbeigezogen die Reisemittel von Hawaii bis San Francisco und weiter nach New York ... Die im Laufe des Romans angegange soft-erotische Komponente, dass Passepartout-Junior eine heiratswillige Weiblichkeit für Fogg Junior auftreiben soll, geht im Stakato des Schlusses wieder unter.

    Ein sehr bemerkenswerter Schluss (mit einer historisch belegbaren Zeitdifferenz), wie ihn Verne selbst nicht besser hätte schreiben können, und der genau wie bei Verne zu einem Eintreffen Fogg Juniors auf die letzte Sekunde nach bereits verloren geglaubter Erdumrundung den krönenden Paukenschlag verursacht, zeugt von der Qualität des Autors, die Thematik sehr gründlich angegangen zu haben.

    Kurzum: Diesen Roman sollte sich kein Verne bzw. 80-Tage-Fan entgehen lassen! Chapeau an Herrn Jan Feith, aber durchaus auch seinem modernen Übersetzer und Herausgeber Matthias Adler-Drews.

    B.

    :seemann: :baer:

    -----------------------
    I love you, you love me, ja wo lawe ma denn hi??