Israels Vorgehen im Libanon ...

  • ... - ist das nicht irgendwie ungerecht? Auf jeden Fall ungerechtfertigt.



    http://www.tagesschau.de/aktue…,,OID5735876_REF1,00.html


    :respekt:, Herr Annan! Endlich mal einer, der sich auch mal traut Israel zu kritisieren. Wer hat denn mit dem sinnlosen Töten von Zivilisten angefangen?
    Um was ging's? 2 von der Hisbollah entführte israelisache Soldaten? Und die sollen hunderte, tausende tote Zivilisten rechtfertigen? Das kann man keinem Bürger erklären und wird die libanesische Bevölkerung wohl kaum davon abbringen, die Hisbollah zu unterstützen. Im Gegenteil. Ich hab soooo einen Hals auf die israelische Regiereung - eben WEIL sie demokratisch gewählt ist, sollte sie sich doch irgendwie ein bisschen mit gesundem Menschenverstand ausgestattet sein. Wieviele Libanesen sitzen denn ohne Prozess als vermeintliche Terrorverdächtige aus dem eigenen Land verschleppt in israelischen Gefängnissen? Möchte ich nicht wissen. Und hat der Libanon wegen auch nur einem von diesen so einen nichts nutzenden Vernichtungskrieg begonnen?
    Ach, ich reg mich viel zu sehr auf. Obwohl: eigentlich kann man sich über sowas nicht genug aufregen. Wieso kann man nicht jedem Kind überall auf der Welt beibringen, dass Gewalt keine Lösung ist? In einer Generation wären sämtliche Kriege Geschichte. Es ist doch nur eine Frage der Vernunft und des gegenseitigen Respekts. Ach, mensch, ich könnte echt heulen! :flennen:
    Naja, wahrscheinlich bin ich jetzt für den Zentralrat gleich ein verstockter Antisemit... :evil:

  • Zitat

    Original von leocat


    Naja, wahrscheinlich bin ich jetzt für den Zentralrat gleich ein verstockter Antisemit... :evil:


    Natürlich bist du das in den Augen des Zentralrats. Oder auch gleich ein Nazi. Sobald man (zumindest als Deutscher) die israelische Politik kritisiert oder auch nur kritisch betrachtet, wird sofort der Holocaust wieder hervorgeholt.

  • Zitat

    Original von Molochos


    Natürlich bist du das in den Augen des Zentralrats. Oder auch gleich ein Nazi. Sobald man (zumindest als Deutscher) die israelische Politik kritisiert oder auch nur kritisch betrachtet, wird sofort der Holocaust wieder hervorgeholt.


    jo, leocat du olle nazisau. sach nisch nomma wat gegen israel, sons gibbet moffakette. :spot:

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst

  • Was da unten so passiert, kann man schon lange nicht mehr mit gesundem Menschenverstand erklären.
    Da setzt bei allen gleichermassen das Hirn aus, wenn es um Religion, Territorium oder die beleidigte Mama geht...

    spacie

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    Duff is best !
    :prost:
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  • Dieser Krieg ist eine echte Katastrophe, für die libanesische (Zivilbevölkerung), aber unterm Strich auch für Israel. Leider ist die Situation in dieser Ecke der Welt absolut vertrakt. Mit ein bißchen Heile-Gänschen-Erziehung der Kinder ist es dabei nicht getan.


    Daß Demokratien weniger aggressiv nach außen sind, ist ohnehin nicht der Fall. Sie sind sicherlich weniger Aggressiv nach innen, doch nach außen können sie genauso aggressiv sein, wie autoritäre Systeme auch. Schaut die Engländer an, die als Demokratie über Jahrhunderte ein Viertel der Erde kolonisiert, unterdrückt und ausgebeutet haben. Oder die Amis heute, nach innen eine Musterdemokratie, nach außen kanallharte Interessenpolitik, die auch vor militärischen Präventivschlägen und Ölkriegen nicht zurückschrecken.


    Andererseits kann man auch wiederum Israel verstehen. Wenn ich in einem Land mit der Größe Hessens leben würde, dessen Breite teilweise nur 20 km beträgt, würde ich auch nervös reagieren, wenn man mir mit Mittelstreckenraketen von 50-100 km Reichweite in die Wohnblocks schießen würde. Und wiederum kann ich verstehen, wenn Palästinenser mit Haß reagieren, wenn die eigene Familie von ihrem historischen Land vertrieben und in ein Wüstenreservat namens Gazastreifen gesteckt worden wäre. Und wiederum kann man die jüdische Bevölkerung verstehen, daß sie nach der Vernichtung von Millionen von Juden in Europa wieder an den Ort ihres historischen Ursprungs zurückwollte (und es haben ja auch immer Juden in Israel/Palästina gelebt).


    Im Kern sind die heutigen ethnischen, territorialen und religiösen Konflikte immer noch eine Folge der europäischen Kolonialpolitik der letzten 150 Jahre. Deshalb ist es auch nicht wirklich überzeugend, wenn wir die Nase allzu hoch halten, was die 'Dummheit' der dortigen Bevölkerung angeht.


    Als meine jetzige Vermieterin aus Heidelberg geboren wurde (sie ist 92 Jahre alt), hat Europa es hingekriegt, einen Krieg mit 15 Millionen Toten, darunter 6 Millionen in der Zivilbevölkerung, anzuzetteln. Und 20 Jahre später, weils so schön war, noch ein Krieg mit insgesamt wohl 60 Millionen Toten.


    Ich will damit den aktuellen Krieg im Libanon wirklich nicht schön reden. Bombardierung von Wohnvierteln und Flüchtlingszügen sind Kriegsverbrechen.
    Trotzdem besteht für uns Europäer kein Grund zum Hochmut, nur weil wir es gerade mal 60 Jahre geschafft haben, friedlich mit unseren Nachbarn zusammenzuleben. Eher ein Festhalten an der Hoffnung, daß es auch mit jahrhundertelangen Feinden eine Zukunft in Frieden geben kann, wenn ein Wunder geschieht.

  • bruze hat zwar ne menge wahrheit "ausgesprochen", aber ich denke, das ist ein so komplexes thema, daß man das in einem forum eigentlich nicht vernünftig diskutieren kann. ich glaub, es wäre schon schwer in einem buch die standpunkte aus historischer und aktueller sicht in gänze darzustellen.


    "Du willst noch leben irgendwann, doch wenn nicht heute, wann denn dann? Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her! "