Fünf Jahre nach dem 11. September 2001

  • Bush gedenkt der Opfer am Ground Zero


    Zum fünften Jahrestag der Terroranschläge hat US-Präsident Bush in New York an die Opfer erinnert. Gemeinsam mit seiner Frau Laura legte er schweigend Kränze am Ground Zero nieder und nahm an einem Gedenkgottesdienst teil. Mehr als der Bush-Besuch bewegt die New Yorker die Sorge um die Helfer des 11. September.


    Von Rainer Sütfeld, ARD-Hörfunkstudio New York


    Man demonstriert nicht zum 11. September, nicht an Ground Zero. Deswegen hielten sich die Proteste beim Besuch von George Bush in Lower Manhattan sehr in Grenzen, als der Präsident und seine Frau zwei Kränze in die Wasserbecken gleiten ließen, die für die Trauerfeier auf den Grundrissen der Zwillingstürme errichtet worden sind.


    Verschiedene Religionen gedenken gemeinsam


    Ein orthodoxer Priester, ein katholischer Bischof, ein Rabbiner, Priester verschiedener Kirchen und ein Imam predigten und beteten im Hauptgottesdienst zu diesem fünften Jahrestag zusammen. Sie versuchten das unmögliche zu erklären in der inzwischen weltberühmten St. Pauls Kapelle am Rande von Ground Zero, die die Katastrophe am 11. September wie ein Wunder selbst fast gänzlich unbeschadet überstanden hatte. Unter den Zuhörern das Präsidentenpaar und Hillary Clinton. Der Imam sagte in seiner Predigt: "Terroristen töten ungerecht, sie bringen sich selbst Schande. Sie bringen Schande über alle Religionen. Sie sind keine Vertreter irgendeines Glaubens und wahrlich keine Vertreter des Islam."


    George Bush redete nicht, weder an Ground Zero noch im Gottesdienst. Vor der Trauerfeier wird der Präsident mit Hinterbliebenen frühstücken und eine der besonders betroffenen Feuerwachen besuchen. Dort wird er um 8.46 Uhr, dem Zeitpunkt, als das erste Flugzeug in den Nordturm einschlug, an einer Schweigeminute teilnehmen - nicht bei der offiziellen Trauerfeier an dem Ort, an dem das World Trade Center stand.


    Ablauf der Trauer ist traurige Tradition geworden


    Der Ablauf ist an jedem 11. September traurige Tradition geworden. Diesmal werden Ehepartner und Lebensgefährten die 2749 Namen der New Yorker Todesopfer verlesen. Unterbrochen durch das Schweigen um 9.03 Uhr, als das zweite Flugzeug in den Südturm prallte, um 9.59 Uhr, als der erste Turm einstürzte und um 10.29 Uhr, als der Nordturm in sich zusammensackte.


    Es wird das letzte Mal gewesen sein, dass die Zeremonie an diesem Ort, der für viele ein Friedhof ist, begangen werden konnte. Zumindest die Bauarbeiten für das Memorial, die beiden großen Wasserbecken auf den Grundrissen des World Trade Centers, sollen beginnen. 2009 soll die Gedenkstätte dann eröffnet werden. Präsident Bush wird nach der Schweigeminute in der New Yorker Feuerwache zur Absturzstelle von Flug 93 nach Shanksville eilen und danach zum am 11. September ebenfalls getroffenen Pentagon fliegen.


    Helfer sind wegen Trümmerstaub in Lebensgefahr


    Aber es ist nicht der Bush-Besuch, der diesen 5. Jahrestag der mörderischen Anschläge anders erscheinen lässt. Unter die Trauer hat sich Angst und Zorn gemischt. Die Helden des 11. September, jene 40.000 Retter und Helfer, die oft wochenlang im giftigen Trümmerstaub gearbeitet haben, sind in Lebensgefahr. 70 Prozent leiden an Atemwegserkrankungen. Über 50 sind bereits gestorben. Und Experten fürchten, dass diese zweite Todeswelle größer wird als die vor fünf Jahren.


    * Forum: Wie haben Sie den 11. September 2001 erlebt?.
    * Kommentar: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5897702_REF1_NAV_BAB,00.html]Es bleiben Misstrauen und Angst.[/URL]
    * Multimedia: Der 11. September und die Folgen [flash].
    * Dossier: [URL=http://www.tagesschau.de/thema/0,1186,OID5889308_REF1_NAV_BAB,00.html]Erinnern an den Tag des Terrors.[/URL]
    * Video: [URL=http://www.tagesschau.de/video/0,1315,OID5897608_RES_NAV_BAB,00.html]Gedenken an Ground Zero [H. Roth, ARD New York][/URL]



    Stand: 11.09.2006 07:35 Uhr
    Quelle: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5897414_NAV_REF1,00.html]tagesschau.de[/URL]

  • Und ? Wie und wo hab ihr den Tag erlebt bzw. die Meldung zuerst vernommen !?


    Ich war zu der Zeit noch bei der Arbeit und hab das zuerst im Radio gehört, Sonderbericht "Ein Flugzeug ist in einen Turm des World Trade Centers gestürzt" ...... zuerst konnte ich es nicht glauben und dacht erst an einen "Livebericht" der Marke "Krieg der Welten" bzw. an einen Unfall. Erst später als ich im TV die Bilder gesehen habe, zwischenzeitlich war das 2. Flugzeug auch eingeschlagen, hab ich realisiert was da wirklich los war ..... ;(

  • Auch ich war noch auf der Arbeit: Ein Kollege hatte Radio an und ging durch die Büros: "Die sind mit einem Flugzeug in das WTC geflogen..." Kurz danach ging im Internet fast keine Newsseite mehr. Das muss so 15.15 Uhr gewesen sein. Etwas mehr als 1 Stunde später war ich Zuhause, schaltete den Fernseher ein, und auf allen Programmen liefen immer die selben Bilder. Und das für ca. 2 Tage. 2 Stunden später kam der Kleine nach Hause mit den Worten "Was ist da los?" Und ich konnte nur mit den Schultern zucken.


    Zwischendurch kamen noch Meldungen, dass weitere gekaperte Flugzeuge Richtung London unterwegs seien. Das hat sich ja glücklicherweise nicht bestätigt.

  • Es war das erste (und einzige) mal, dass ich mit meinem Kollegen zusammen Schulbücher auslieferte. Gegen 11 Uhr waren wir wieder da, ich machte Mittagpause, mein Kollege fuhr noch Wagen betanken. Als er zurückkam, meinte er, da wäre ein Flieger in das WTC gekracht (da sprach man noch von Unfall). An dem Tag war nicht viel los. Ich stand am Anholfach und fragte jeden Kunden aus, nachdem andere von weitern Flugzeugen und Teroranschlägen erzählt hatten.
    Die meisten wussten wie wir noch gar nichts und sind dann schleunigst nach Hause. Radio hätten wir gehabt - aber der Chef hat das natürlich nicht erlaubt :naja:
    Ich war erst gegen 19 Uhr zuhause (nein, das war ein Dienstag - d.h. da ich schon um 7 angefangen hatte, war ich schon 17:30 Uhr zuhause). Ich war an dem Tag bei einer Kollegin zum Essen eingeladen, bin dann hingefahren und wir haben statt eines gemütlichen Abends nur entsetzt vorm Fernseher gesessen.

  • ich kann mich noch genau dran erinnern. wir sassen zu zweit im auto und dachten erst es wäre der 1.april oder so was. schon krass wieviel seitdem so in der welt passiert ist. besser ist die situation allerdings wohl eher nicht geworden, sondern vielmehr schlimmer. :crap:

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst

  • Ich war damals noch in einem kleinen Lager beschäftigt.
    Da rief meine Frau und erzählte, dass da ein Flugzeug ins WTC geflogen sei. Dann habe ich Radio angemacht und mit meinem damaligen Chef oft in das Internet geschaut was es an neuigkeiten gibt.


    Meine Frau und ich haben die ganze Nacht auf der Couch geschlafen und immer das Fenrsehen angehabt, weil wir mit dem schlimmsten gerechnet haben...

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    "Alles richtig machen ist unmöglich. Gerecht zu sein noch mehr!
    Aber der Wille dazu, der muss in jeder Situation,
    bei deinem Tun und Handeln erkennbar sein."
    Dr. Markus Merk

  • ... wir waren damals auf Arbeit und die Fa. hatte gerade WEB-Radio untersagt wegen der Netzlast. Wir waren also ahnungslos. Da rief mich ein Kollege von einer Dienstreise von Unterwegs an. Im Autoradio hatte er die Nachricht gehört. Er kommentierte es dann so: "versuch mal Radio zu hören - ich glaub der nächste Weltkrieg geht los ..... ich will jetzt nur noch nach Hause zu meiner Familie ...."