Aktuelles aus Deutschland

  • 23-Jähriger bastelt sich einen Streifenwagen


    Frechheit siegt: Ein 23-Jähriger strich seinen alten Opel Astra grün-weiß an und klebte auch noch den Schriftzug "Streifenwagen" drauf. Die Polizei kann dagegen nichts machen. Das muss aber auch gar nicht sein – das Auto hat erzieherische Wirkung.


    "Seit ich das Auto habe, fahren alle vor mir genau Tempo 50", sagt Dennis Hoormann und lächelt. "Das ist das Einzige, was manchmal ziemlich nervt." Der 23-jährige Malergeselle aus Arnsberg ist nämlich seit kurzem mit einem Streifenwagen unterwegs. Beim Blick in den Rückspiegel hält ihn so mancher Autofahrer für einen Polizisten. Seinen 14 Jahre alten Opel Astra hat der Autonarr gestaltet wie einen originalen Polizeiwagen. Nur dass auf den silbergrauen Flächen des Autos nicht "Polizei" steht, sondern "Streifenwagen". Das alte Schätzchen hat mehr als 250.000 Kilometer auf dem Buckel, sorgt aber für mehr Aufsehen als ein Neuwagen.


    Die echte Polizei hatte den jungen Mann unlängst in Soest angehalten. Doch bis auf die mit blauen Gläsern versehenen Nebelschlussleuchten auf dem Dach konnten die Beamten nichts bemängeln. Die Farbgebung ist nicht verboten und auch der Schriftzug nicht. Zuerst hätten die Beamten geschmunzelt, erzählt Hoormann. "Als sie mich gefragt haben, warum ich da ,Streifenwagen' draufgeklebt habe, hab ich gesagt: ,Weil das Auto Streifen hat.' Da war die Stimmung nicht mehr so gelöst."


    Den alten Opel hatte Hoormann von einem Freund für 300 Euro erstanden. TÜV hat der rundherum verbeulte Wagen bis Ende 2008. "Die Lackierung hat 20 Euro gekostet. Für Lack aus dem Baumarkt", sagt Manuel Spieker, mit dem sich Malergeselle Hoormann eine Garage zum Autobasteln teilt. Zwei Tage Arbeit mit Schleifen, Abkleben und Lackieren mit der Malerrolle steckten die jungen Männer in das neue Design.


    "Bei dem Auto ist das ja egal", sagt Hoormann, in dessen Garage noch ein anderer Opel steht. Doch während ihm beim Streifenwagen Kratzer und Beulen nichts ausmachzen, gibt es bei seinem aufgemotzten Corsa "was auf die Finger, wenn da einer dranpackt". Der Wagen soll über den Winter einen neuen Motor mit 280 PS bekommen. Unter der Motorhaube glänzt und funkelt es. "Der Streifenwagen ist nur mein Winterauto", sagt Hoormann. Im Frühjahr werde er wieder abgemeldet. "Dann kommt er in die Schrottpresse oder wird weiterverkauft."


    Doch vorher sorgt der Malergeselle noch für Aufmerksamkeit. Nicht nur bei vorausfahrenden Autofahrern, sondern auch mit dem abgestellten Auto. Der junge Mann wohnt in einer Wohnsiedlung in der Nähe von Schule und Kindergarten. "Da fahren trotz der 30-Schilder viele ziemlich schnell. Aber seit Dennis den Streifenwagen hier vor der Haustür parkt, gehen die Autofahrer immer in die Eisen", erzählt Hoormanns Vater Andreas. Das sei doch ein angenehmer Nebeneffekt

    :P


    Lobo





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  • Eltern des 17-jährigen Marco geht das Geld aus


    Der Prozess um den Uelzener Schüler Marco W. geht am Freitag weiter. Der Anwalt des Jungen sorgt sich um dessen Psyche. Unterdessen wurde bekannt, dass Marcos Eltern schon fünf Mal einen Rückflug für ihren Sohn gebucht haben. Und fünf Mal blieb der Platz im Flieger leer.


    Wenn am Freitag im Schwurgericht von Antalya erneut der Fall des 17-jährigen Jungen aus Uelzen verhandelt wird, dann werden Marcos Eltern erstmals kein Rückflugticket für ihren Sohn in der Tasche haben. Zu oft sind sie enttäuscht worden in den vergangenen acht Monaten. So lange befindet sich Marco schon in türkischer Haft. Er wird angeklagt, in den Osterferien die 13-jährige Britin Charlotte M. sexuell missbraucht zu haben, was er bestreitet.


    Sein deutscher Anwalt Michael Nagel hat ihn gerade erneut im Gefängnis besucht. Zurückgekommen ist er in großer Besorgnis: „Marco ist psychisch an der Grenze dessen, was ein junger Mann aushalten kann“, sagt Nagel. „Das sieht man ihm an, wenn man mit ihm spricht.“ Marco sei jedoch zumindest körperlich in guter Verfassung.


    Der Prozesstag am Freitag birgt eine Premiere. Zum ersten Mal nach acht Monaten Verhandlung werden alle notwendigen Unterlagen den Richtern vorliegen. Die zuletzt fehlende türkische Übersetzung der offiziellen Aussage von Charlotte M. müsste nach dem Wissen von Marcos Verteidigern in Antalya eingetroffen sein. Theoretisch sind damit die Chancen des 17-Jährigen gestiegen, Weihnachten bei seiner Familie in Niedersachsen verbringen zu können.


    Schuld oder Unschuld
    Frühestens Freitag wird sich das Gericht erstmals mit der Frage von Marcos Schuld oder Unschuld beschäftigen. Zuerst wird sein türkischer Anwalt Mehmet Iplikcioglu wieder Marcos vorzeitige Freilassung beantragen. Zudem wird er vermutlich ein Glaubwürdigkeitsgutachten einreichen, das Charlottes Aussage analysiert. Sollte das Gericht dem Antrag auf Haftverschonung stattgeben, wäre Marco zwar vorerst auf freiem Fuß, aber nicht wirklich frei.


    Denn selbst wenn er aus der Haft entlassen werden sollte, brauchte Marco ein Visum, um nach Deutschland zurückkehren zu können. Die Dreimonatsfrist, in der sich Touristen ohne Visum zu Urlaubszwecken in der Türkei aufhalten dürfen, ist längst abgelaufen. Außerdem würde der Prozess weiterlaufen und Marco müsste zu jedem Verhandlungstermin nach Antalya fliegen, und das über Monate.


    Nerven und viel Geld


    Das kostet Nerven und sehr viel Geld. Marcos Eltern haben durch die Türkei-Aufenthalte und Anwaltskosten Ausgaben im fünfstelligen Bereich zu verkraften, heißt es aus dem Familienumfeld. Gleichzeitig sei die Bereitschaft in der Bevölkerung, für Marcos Familie zu spenden, zuletzt deutlich geschwunden.


    Umso größer soll der Einsatz für Marco dafür auf diplomatischer und politischer Ebene sein – angeblich bis hoch zu Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Offiziell wird dies allerdings nicht bestätigt. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte nur, Marco werde konsularisch intensiv betreut. Auch Freunde und Helfer halten ihn in Erinnerung. Am Wochenende hielten sie in München, Hamburg und Dortmund wieder Mahnwachen ab. Dabei sange sie auch ein Lied, das sie für Marco geschrieben haben

    :P


    Lobo





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  • Zitat von "Dirk Pitt"

    Das ist auch eine unglaubliche Story. Was die Türkei abziehen, ist einfach nur peinlich.


    Und so was will in die EU
    Aber ich verstehe auch die Engländerin nicht.

    :P


    Lobo





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  • Die Rocker kommen


    Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht zwei Tage vor dem am Montag beginnenden Mordprozess im Rockermilieu. Die schlechte lautet: Die Polizei rechnet damit, dass bis zu 600 der gewalttätigen und eigentlich immer schon in inniger Feindschaft verbundenen Mitglieder der Bandidos und Hells Angels nach Münster kommen.


    „Wir habe da ganz eindeutige Hinweise“, sagte am Freitag der Leitende Polizeidirektor Klaus Volkmann. Die gute Nachricht: Die Präsidenten der beiden Banden haben im Vorfeld erklärt, am Montag das Kriegsbeil ruhen lassen zu wollen. Zudem, sagte Volkmann, hätten seine Kontaktbeamten den Rockern eine klare Nachricht mit auf den Weg nach Münster gegeben. Der Staat wird Zähne zeigen – und beißt zu, wenn’s sein muss.
    Das klingt optimistisch und nach Stärke. Gleichwohl, sagte Landgerichts-Sprecher Benedikt Vieth, habe es eine ähnlich „angespannte Situation wie die für Montag erwartete in der Geschichte des Gerichts bislang nicht gegeben“.


    Im Mai war der Bandenkrieg ins Münsterland gekommen. So sieht es zumindest die Anklage. In Ibbenbüren-Laggenbeck war ein Motorradhändler erschossen worden, der Mitglied der Hells Angels war. Wenig später nahmen die Ermittler zwei 36 und 48 Jahre alte Bandidos fest. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschaftlichen Mord vor. Und stützt sich, weil die beiden Verdächtigen nicht kooperieren, auf eine Kette mühsam zusammengetragener Indizien sowie einige Aussagen aus einem zweiten, parallel laufenden Bandido-Prozess. Darin hatte ein Kronzeuge von den angeblichen Mordvorbereitungen berichtet, erzählt, dass die Tat eine Racheaktion gewesen sei – und die beiden Verhafteten belastet.


    Ein toter Hells Angel, zwei tatverdächtige Bandidos und ein Mordvorwurf, das sei „eine für ein deutsches Gericht bisher einmalige Konstellation“, erklärte Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer.


    Und weil richtige Rocker nur sehr selten Unschuldsengel sind, steht der Staat parat. Mit etlichen Hundertschaften der Polizei. Wie viele Beamte am Montag in Münster sein werden, wollte Polizeidirektor Volkmann nicht sagen. „Legen Sie mich jetzt nicht auf einige Hundert Beamte fest“, meinte er nur. Und wollte den Satz so verstanden wissen, dass es allemal genug sein werden. Um das Gericht zu sichern und die Einfallstraßen in die Stadt zu kontrollieren und die Banden natürlich.


    Nur 80 Zuschauerplätze hat der Sitzungssaal. Da werden die meisten Rocker draußen bleiben müssen. Und weil sie dann auf die Idee kommen könnten, beispielsweise über die heimeligen Weihnachtsmärkte zu schlendern – „was wir ihnen nicht verbieten können“ – wird in Münsters Innenstadt ebenfalls eine ordentliche Schutzmacht präsent sein. „Nichts werden wir dem Zufall überlassen“, sagte Volkmann. Und sah in dem Moment so aus, als könne ihn keine noch so große Rocker-Armada auch nur einen Deut beeindrucken.

    :P


    Lobo





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