32. Americas Cup

  • Die Schweiz ist ja nicht nur Ski-, Töff-, Fussball-, Rollhockey-, Snöber-, usw- Nation, wir sind auch eine Segelnation und das als Binnenland.


    Ab Morgen 23. Juni beginnen in Valencia die Finalläufe und da wird sich zeigen, wer den presstigeträchtigen 17 Kilogramm schweren Pokal nach Hause nehmen kann.


    Herausforderer ist das Emirates Team New Zeeland gegen die letztmaligen Sieger, das Schweizer Syndikat Alinghi.


    Interessant der Modus der Finalteilnehmer:


    Das Team Alinghi ist gesetzt und musste sich nicht qualifizieren.
    Die Neuseeländer haben sich über den Louis Vitton Cup qualifiziert. Dort haben neun Teams teilgenommen.


    Alinghi hat demzufolge keine Wettkampferfahrung, die Neuseeländer sind hingegen eingespielt.


    Gesegelt wird im Modus Best of 9. Die Rennen werden jeweils im Eurosport und SF2 direkt übertragen. Zeit jeweils ab 14:00.


    Werde da täglich einige Zeilen schreiben.

  • Ja, morgen gehts los mit dem ersten Finalrennen. Ich bin gespannt. Ich denke, Alinghi darf favorisiert werden. Neuseeland hat zwar vor allem im Final des Louis Vuitton Cups eine starke Leistung gebracht und die Italiener von Luna Rossa mit 5:0 bezwungen, sie haben jedoch in der Vorrunde einige Male auch etwas durchzogenere Leistungen gezeigt. Es wird aber sicherlich kein 5:0 Sieg von Alinghi geben wie vor 4 Jahren, ich tippe mal auf ein 5:2.

  • Einige Fakten zu den beiden Teams:


    GESCHICHTE


    Neuseeland beteiligt sich seit 20 Jahren mit einem eigenen Syndikat am Kampf um den America's Cup. Die ersten Kampagnen prägte der Investor Michael Faye. 1993 wurde das Team New Zealand in seiner heutigen Form gegründet. Zwei Jahre später gewann die Mannschaft unter der Führung des legendären Sir Peter Blake und von Skipper Russell Coutts den Cup, 2000 gelang zu Hause in Auckland die erfolgreiche Titelverteidigung. Kurz darauf trat Ernesto Bertarelli auf den Plan - mit einem Paukenschlag. Der Genfer Milliardär spannte den «Kiwis» Coutts und fünf weitere Leistungsträger aus. Mit dem grössten Transfercoup der Cup-Geschichte war der Grundstein für den sporthistorischen Triumph 2003 gelegt. Alinghi setzte sich gegen Team New Zealand 5:0 durch und brachte den «Auld Mug» nach 152 Jahren auf den Alten Kontinent zurück. Der erste Schweizer Challenger «FAST 2000» war zuvor kläglich gescheitert.


    PHILOSOPHIE


    Alinghi ist eine Weltauswahl mit Angestellten aus mehr als 20 Ländern. Den Kern des Teams bilden immer noch die neuseeländischen Cup-Veteranen, die seit 2004 aber ohne ihren Leader Coutts auskommen müssen. Team New Zealand versteht sich dagegen als eine Art Nationalmannschaft. Nach dem Debakel vor vier Jahren wurden allerdings einige ausländische Cracks wie Taktiker Terry Hutchinson (USA) engagiert.


    GELD


    Alinghi steht für die Titelverteidigung ein Budget von gut 100 Millionen Euro zur Verfügung, die Neuseeländer operieren mit rund 80 Millionen. Alinghi gibt mehrheitlich Schweizer Geld aus. Inoffizieller Hauptsponsor ist Patron Bertarelli, einer der beiden offiziellen die Schweizer Grossbank UBS. «TNZ» wird von einer arabischen Fluggesellschaft, einem japanischen Autohersteller und einer spanischen Brauerei unterstützt. Vierter und grösster Hauptsponsor ist der neuseeländische Staat, der rund 30 Millionen Franken ins «Projekt Rückeroberung» investiert.


    SEGEL-TEAM


    Die 36 Alinghi-Segler sind im Durchschnitt 40 Jahre alt und verfügen über knapp sechs Jahre Cup-Erfahrung. Die 29 Segler des Team New Zealand bringen es auf Mittelwerte von 36 Lenzen und knapp 5 Jahren Cup-Erfahrung. Während Alinghi nur vier Schweizer Segler beschäftigt (Bertarelli, Enrico De Maria, Yves Detray und Nils Frei), stehen bei «TNZ» nur fünf Nicht-Neuseeländer auf der Lohnliste.


    STEUERMANN


    Der Entscheid bei Alinghi ist zu Gunsten des Amerikaners Baird gefallen. Der Verzicht auf eine frühe Rollenverteilung unter den Alinghi-Steuerleuten ist eher als ein Zeichen der Unsicherheit als der Stärke zu interpretieren. Weder Baird noch Holmberg kann Russell Coutts adäquat ersetzen. Die Kiwis setzen wie vor vier Jahren auf Coutts' Ziehsohn Dean Barker (34), obwohl sie für die aktuelle Kampagne mit dem zweifachen Olympiasieger Ben Ainslie (Eng) das neben James Spithill (Au) grösste Talent verpflichtet haben.


    BOOTE


    «Für mich ist der America's Cup ein Design-Rennen», sagt Alinghi-Skipper Brad Butterworth. Oder: Bootsgeschwindigkeit ist (fast) alles. Alinghi gewann den Cup mit der SUI 64, dem perfekten Allround-Boot. Beim Bau der SUI 91 und der ab Samstag verwendeten SUI 100 blieb das Design-Team um Rolf Vrolijk seiner Strategie treu. Für die NZL 92 scheint zu gelten: Je schwächer der Wind, desto besser. Im Rahmen der Vorregatten gewann Neuseeland bei Windgeschwindigkeiten von unter 13 Knoten vier von fünf Rennen gegen Alinghi. Der Vergleich verliert allerdings fast seine ganze Aussagekraft, weil Alinghi die zwei neuen Boote in den Match-Race-Vorregatten nie einsetzte.


    PROGNOSE


    Alinghi gewinnt den America's Cup erneut. Der Vorteil in Sachen Bootsgeschwindigkeit ist gross genug, um den einen oder anderen kleinen Fehler der Crew zu kompensieren.

  • Ich denke auch, dass Alinghi gewinnen wird. Die haben eine tolle Vorbereitung gehabt und haben nur ein Ziel, zu gewinnen!

  • Start geglückt 1:0!


    Die SUI 100, gesteuert von Ed Baird (USA), bestand ihre Feuertaufe bei Winden um 12 Knoten. Die Jacht erwies sich als solides Boot, das in Sachen Geschwindigkeit der neuseeländischen NZL 92 sicher nicht unterlegen ist. Auf der Kreuz scheint der Speed ähnlich, auf dem Vorwindkurs unter Spinnaker dürfte Alinghi ein Plus haben. Die Alinghi-Crew arbeitete zudem solid und beging keine Fehler. Für Team New Zealand dürfte es sehr schwer werden, die älteste Sporttrophäe der Welt wieder in die Segelnation Nummer 1 zu bringen.


    Die erste Regatta wurde im zweiten Teil gleichwohl noch recht spannend. Alinghi schien dem Gegner davon zu fahren, nachdem bei der ersten Marke der Vorsprung 13 Sekunden und nach Rennhälfte deren 20 betrug. Auf dem zweiten Abschnitt vermochten die Kiwis allerdings einen Winddreher auszunützen und gelangten wieder in Reichweite der Alinghi, auf der Syndikatschef Ernesto Bertarelli als einziger Schweizer an Bord war. Auf dem letzten Vorwind-Kurs unter Spinnaker gelang es Alinghi stets, sich freien Wind zu verschaffen. Kiwi-Steuermann Dean Barker fand nie die Gelegenheit, den Titelverteidiger anzugreifen.


    Bereits am Sonntag um 15 Uhr wird die zweite Regatta ausgetragen. Um den America's Cup zu gewinnen, sind fünf Siege notwendig. Die Regatten drei bis fünf werden am Dienstag, Mittwoch und Freitag gesegelt.

  • Zweiter Tag: 1:1


    Alle Zeichen deuteten zunächst auf einen weiteren Alinghi-Sieg hin. Mit 19 Sekunden Vorsprung bei der ersten Marke schien die Sache bereits entschieden. Doch von diesem Zeitpunkt an machten die Kiwis stets Wasser gut und gingen gegen Ende der zweiten Kreuz erstmals in Front. Es entwickelte sich ein spannendes Duell um die Vorfahrt bei der letzten Boje. Team New Zealand ging schliesslich mit 15 Sekunden Vorsprung in den letzten Schenkel. Die Alinghi-Jacht, am Vortag noch als Rakete auf dem Vorwind-Kurs betitelt, wurde ihrem Ruf nicht gerecht.


    Team New Zealand verdankte den Erfolg einerseits dem Boot. Zumindest bei schwachen Winden sind sie der Alinghi ebenbürtig. Zudem kamen die Kiwis mit den Winddrehern sehr gut zurecht.


    Alinghi erlitt erstmals nach sechs Siegen eine Niederlage im America's Cup und es machte sich eine kleine Ernüchterung breit. Die nächste Regatta wird am Dienstag gesegelt. Die Schweizer Fans müssen auf etwas stärkere Winde hoffen.

  • Schaut eigentlich noch jemand den America's Cup? Ich habe jetzt schon 2 Mal den Anfang gesehen und ich muss sagen, es gefällt mir sehr gut. Spannend und man sieht mal wieder etwas Neues von anderen Sportarten.

  • Zitat von "Dirk Pitt"

    Schaut eigentlich noch jemand den America's Cup? Ich habe jetzt schon 2 Mal den Anfang gesehen und ich muss sagen, es gefällt mir sehr gut. Spannend und man sieht mal wieder etwas Neues von anderen Sportarten.


    Heute habe ich zum ersten male die Livesendungen gesehen. Als Zuschauer finde ich das Rennen spannend, vor allem die 10 Minuten vor dem Start. Das Ganze gefällt mir.


    Die Deutschen Freunde verfolgen das Rennen wohl eher nicht? Im Louis-Vitton Cup ist das Deutsche Boot bös unter die Segel geraten.

  • Zitat von "Dirk Pitt"

    Schaut eigentlich noch jemand den America's Cup? Ich habe jetzt schon 2 Mal den Anfang gesehen und ich muss sagen, es gefällt mir sehr gut. Spannend und man sieht mal wieder etwas Neues von anderen Sportarten.


    Ich habe mir gestern die 1.Regatta über die kompletten eineinhalb Stunden angesehen. Ich fand es noch interessant.

  • 3. Tag 1:2


    Ernüchterung beim Team Alinghi. Niederlage gegen die Kiwis.


    Hab das Rennen live verfolgt. Spannend, auch für nicht Seebären. 350 Meter Rückstand für die Schweizer,
    dann 100 Meter Vorsprung weil bei den Neuseeländer beinahe einer über Bord fiel und ein Gnusch mit dem Seegel und am Schluss wenige Sekunden Rückstand. Eine taktische Meisterleistung der Hetrausforderer.