Jules-Verne-Denkmal in Berlin

  • Die Frage ist nicht, ob es das noch gibt - die Frage muss lauten: wurde es jemals gebaut? Denn der Artikel ist ja eine Ankündigung. Eine Art in Aussicht gestelltes Projekt.


    Da ich noch nie davon gehört habe (und in den Gründungsjahren gab es mal den Jules Verne Club Berlin), vermute ich, dass das Vorhaben nie umgesetzt wurde.

  • "Die Jugend" hat auch satirische Artikel veröffentlicht und die Beschreibung des Denkmals klingt ganz nach einem solchen Satirebeitrag. (Und angesichts des heutigen Datums würde das auch passen.) Da war also sehr wahrscheinlich nie ein Denkmal geplant.

  • BTW: Als Sammler alter Zeitungen und Zeitschriften kann ich bei dem Angebot nur den Kopf schütteln. Einen Halbjahres- oder Jahressammelband auseinander zu reißen um dann die beschädigten Hefte einzeln für über 30 Euro zu verkaufen, dass ist schon ziemlich dreist…

    Was manche so unternehmen um an Geld zu kommen…

  • Es geht noch schlimmer. Es werden sogar Zeitschriften auseinandergenommen, um die enthaltenen Holzstiche und Bildtafeln einzeln zu verkaufen. Vor einiger Zeit hatte einmal ein Antiquariat auf diese Weise einen (seltener zu findenden) Jahrgang des "Patriotischen Hausschatzes" aus den 1880ern zerlegt und den Teil mit den Texten als "wertlos" entsorgt. (Der Band enthält eine - allerdings nicht sofort zu erkennende, da unter Pseudonym erschienene - Erzählung von Karl May. Da wäre also auch ein kompletter Band verkaufbar gewesen. Aber offenbar "errechnen" sich solche Anbieter mehr Gewinn, wenn sie alle Illustrationen einzeln verkaufen. Nur, dann muss man sie auch erstmal loskriegen.)

  • Der Empörung angesichts dieses buchhändlerischen Kannibalismus, mit dem gewisse Schurken (anders will ich sie gar nicht nennen) Leichenfledderei begehen, bzw. Bücher überhaupt erst zu Kadaver zerstückeln, kann ich mich nur rückhaltlos anschließen. Pfui deibel!


    Abgesehen davon handelt es sich bei dem kleinen Artikel, der Anlass dieser Kommentare war, natürlich um einen satirischen Beitrag, das erkennt man auch an der Anspielung auf die damals gängige Mär von Jules Verne als "polnischen Juden" und am Umfeld der anderen Artikel.

  • Anspielung auf die damals gängige Mär von Jules Verne als "polnischen Juden"

    Das konnte ich zuerst auch nicht erkennen, die Auflösung ist eher gering. Ich meine, da steht: „In der Figur des Dichters ist aber doch etwas zu viel Poſe!“

    – mit Langem s, wie es damals oft auch bei Texten in Antiqua verwendet wurde. Im Satz davor steht z. B. „Verfaſſer“. (Im Satz danach kommt „Diese“, wo ich dann eigentlich „Dieſe“ erwartet hätte, aber vielleicht wurde das nicht einheitlich gehandhabt.)


    Zu den zerfledderten Sammelbänden: Ihr habt natürlich recht, aber es könnte ab und zu auch Ausnahmefälle geben – wenn mal ein Band durch Kinderhände gegangen ist, und deshalb nicht mehr vollständig ist, oder in Teilen bemalt ist, etc. Dann ist der ganze (Rest)Band ja nicht mehr viel wert.