Cottbus: Zum 110jährigen Todestag Jules Vernes

  • Mittwoch | 24.04.2024 · 17:30 Uhr · Raumflugplanetarium

    Begeben Sie sich mit uns zum 110jährigen Todestag Jules Vernes auf eine Reise zum Mond.


    Im Verlauf der Geschichte begibt sich eine für Verne typische Konstellation aus drei sehr unterschiedlichen Charakteren auf eine Weltraumreise mit ungewissem Ausgang in Richtung des Erdtrabanten. Entgegen Ihrer eigentlichen Absicht gelingt es den Protagonisten nicht, auf der Mondoberfläche zu landen und mit den dort vermuteten Seleniten in Kontakt zu treten. Sie umrunden den Trabanten lediglich, um dann nach gemeinschaftlicher Überwindung verschiedenster der Weltraumfahrt innewohnender Tücken am Ende ihrer Reise wieder sicher im Atlantik zu landen. (Quelle: julesverneplanetarium.com)


    Das erste Planetariumsprojekt zum Thema Jules Verne ist eine Koproduktion der unabhängigen Fulldome-Produzenten Rocco Helmchen, Ralph Heinsohn und Tobias Wiethoff.


    Wichtiger Hinweis

    ab 12 J. geeignet, Dauer: ca. 55 min.

    Veranstaltungsort

    Raumflugplanetarium

    Anschrift

    Lindenplatz 21

    03042 Cottbus

    Lage (Stadtkarte)

    Adresse auf dem Stadtplan anzeigen

    Telefon

    0355/713109

    Link

    http://www.planetarium-cottbus.de/

    Erreichbarkeit

    Erreichbarkeit:


    Öffentlicher Personennahverkehr in der Stadt Cottbus

    Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg


    News

    Leider ist unser Fahrstuhl defekt, so dass wir zurzeit nicht für Rollstuhlfahrer erreichbar sind.


    Quelle: https://www.cottbus.de/erleben…?key=kultur&zeit=25652539

  • Das passte damals auch. Denn so alt ist das Programm schon. Als es damals erstmals aufgeführt wurde, hatte ich mit Rocco auch noch einen Einführungsvortrag und eine kleine Verne-Ausstellung vorbereitet.


    Jetzt wurde das Fulldomeprogramm offensichtlich nochmals hervorgeholt.

  • Am 29. Oktober 2015 postete ich hier auf diesem Forum zu diesem Thema:

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    Um es gleich vorab zu sagen: Es war ein rundherum gelungener Abend.


    Aber mal der Reihe nach.


    In Vorbereitung hatte ich mich natürlich zur Thematik belesen. Da die Autoren ihre Ausarbeitung unter dem Titel „Drei Reisen durch das Unmögliche“ nannten und da es ein Konglomerat aus verschiedenen „Anleihen“ von Verne Romanen sein sollte, war es für mich ein logischer Schluss, dass es sich um eine moderne Umsetzung des Theaterstückes „Voyage à travers l’impossible“ (Reise durch das Unmögliche) handeln musste. Siehe: http://www.j-verne.de/verne89.html


    Das war ein Trugschluss, denn „illustriert“ wurden fast ausschließlich die Mondromane mit einigen Einschlüssen der Grundideen anderer Verne-typischen Zutaten wie Reiselust, Bewegung und Fantasie. Vielleicht ist die mögliche namentliche Irreführung auch der Grund, warum die Macher jetzt die Veranstaltung unter „Jules Verne Voyages“ titeln.


    Die Vorstellung wurde eingeleitet durch ein „Vorwort“ von Rocco Helmchen, einen der Kreativen der Präsentation, der auch danach die Zeit fand, sich mit den Besuchern zu unterhalten. Die Auftrennung der Geschichte in drei Teil-Episoden, jede mit der Handschrift des jeweiligen Urhebers, stellt für den unvorbereiteten Besucher eine gewisse Herausforderung dar – denn rein gestalterisch ist die Vorführung trotz der versuchten Übergänge inhomogen.


    Die Einleitung als Ausflug in die Geschichte der Erdbildung im astronomischen Bezug und der erste Akt als Beschreibung der Vorbereitung des Mondfluges a la Jules Verne mit dem Gunclub und dem Aktiven des ersten Aktes: Kapitän Nicholl, sprach mich besonders positiv an. Rocco erläuterte mir vorab, dass er bewusst auf die Nutzung originalen Illustrationen im Holzstich-Ambiente verzichtet hatte, eine Einstreuung einiger fantasieanregender Bilder der Mondromane hätte mir aber gut gefallen. Der Medienkünstler entschied sich stattdessen als optische Untermalung einige Szenen aus dem 1905er Melies-Film „Die Reise zum Mond“ zu nutzen. Dies passt gut in das Gesamtkonzept, verwirrte aber einige Besucher neben mir, die die Szenen nicht zuordnen konnten. Als sehr angenehm empfand ich die begleitende Stimme der bildgewaltigen Domprojektion mit Zitaten aus dem Mondromanen, die gleichzeitig die visionäre Sichtweise Verne dem Publikum nahe brachte.


    Der zweite Akt, der sich der Person des Barbicaine widmet, stellt diesen als modernen Globalplayer der Industrie dar, gepaart mit dem Anspruch der Beglückung der Menschheit durch seine unternehmerischen Visionen, die aber ursächlich nur durch Gewinnmaximierung getrieben sind. Die Idee ist belastbar und passfähig, stellt aber aus meiner Sicht in der Umsetzung einen Stilbruch im gestalterischen Konzept dar. Großeingeblendete Darsteller sind nun mal nicht optimal für diese Art der Kuppelprojektion geeignet.


    Die Person des Michel Ardan ist das Thema des dritten Aktes. Dieser hat die Rolle eines Philosophen eingenommen und der Besucher wird wie in Traumsequenzen durch die fiktive Vorstellungswelt Michels geführt. In ihr erlebt er Fantasiewelten, begegnet ihm zwischen Erde, Himmel und Meer, sieht wie im Traum eine Tänzerin … um dann wieder zurück zum eigentlichen Idee des Mondfluges zu kommen.


    Das 3D-Projekt zeigt, dass Verne und seine Ideen in die Gegenwart transformierbar sind, dass sie Inspiration sein können und dass es eine riesige Interpretationsbreite seines Schaffens gibt. Ich denke, dass die Art und Weise der Umsetzung bestimmt den Gefallen Vernes gefunden hätte. Den Nerv des Publikums hat es jedenfalls getroffen. Von mir „Daumen hoch“ und die Empfehlung: Vernefreunde, sucht euch ein Planetarium mit dieser Veranstaltung … lasst euch in eine neue Dimension des Erlebens entführen.


    :thumbsup: