ZitatAlles anzeigenBitte Ansage beachten
Im Dortmunder Hauptbahnhof streikt ein Commodore 64
Seit zwanzig Jahren stand er fast vergessen in einer Kammer im Dortmunder Hauptbahnhof. Tag für Tag erfüllte er klaglos seinen Dienst, doch nun muckte er auf: Ein Commodore 64, ein Computerrelikt der 80er Jahre, legte alle Anzeigetafeln lahm.
1982 kam der C64 auf den Markt und wurde ein Verkaufsschlager, seine Fans nannten ihn ob seiner Form liebevoll "Brotkasten". Mehr als zehn Millionen Exemplare wurden verkauft, drei Millionen davon in Deutschland. Einer dieser drei Millionen landete im Dortmunder Hauptbahnhof. Als Teil der Anlage zur Steuerung der Anzeigetafeln ruhte er in seinem Kämmerchen, "ein ganz normaler Computer mit Tastatur und Bildschirm", wie ein Bahnsprecher sagte.
Nichts geht mehr
Doch nun hat das alte Möhrchen mit der erstaunlichen Lebensdauer seinen Geist aufgegeben, anscheinend endgültig. Seitdem heißt es im Dortmunder Hauptbahnhof: "Bitte Ansage beachten!" Die Anzeigetafeln sind blind, nichts geht mehr. Bahnreisende müssen angestrengt lauschen, wenn sie sicher gehen wollen, am richtigen Gleis zu stehen und Bahn-Mitarbeiterin Mareike Heydecke verbringt acht Stunden am Tag damit, Ansagen zu verlesen. Kein Zustand eigentlich, doch der arbeitsmüde C64 stellt den Bahnhof vor ein riesiges Problem: Eine neue Anzeigenanlage würde drei Millionen Euro kosten. Die mag niemand ausgeben, denn der Bahnhof soll ohnehin bald komplett umgebaut werden.
Wo bleibt der Experte aus München?
Also warten nun alle auf den vermeintlich einzigen Mann, der den "Brotkasten" wieder in Gang bringen kann, einen Experten aus München. Der wurde bereits vor zwei Tagen erwartet, kam aber bisher nicht in Dortmund an. Das liegt aber nur gerüchteweise daran, dass niemand in Dortmund weiß, an welchem Gleis er abgeholt werden müsste.
Bitte Ansage beachten
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Das ist doch jetzt ein Scherz, oder?
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Original von Nicola
Das ist doch jetzt ein Scherz, oder?
Ne das glaub ich nicht. -
Geil!
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War doch kein C64, die Lebensdauer ist aber dennoch beeindruckend:
Zitat
Wenn Computer-Oldies nicht mehr wollenRetro-Charme im Dortmunder Hauptbahnhof: Alle Anzeigen und Info-Monitore sind ausgefallen, die Reisenden werden per Lautsprecher über einfahrende Züge und Verspätungen informiert, zusätzliche Service-Kräfte beantworten Fragen direkt an den Bahnsteigen. Schuld ist der Ausfall des Rechners, der das Kernstück der Informationsanlage des Bahnhof bildet -- seit über 20 Jahren.
Das Anzeigesystem wurde von einer Fachbabteilung der Bahn Anfang der 80er Jahre eingerichtet -- die Steuerungsaufgaben übernahm ein Intel-310-System mit einem 80286-Prozessor und dem einst von Microsoft angebotenen Unix-Derivat Xenix. Die Festplatte des Rechners ist jetzt ausgefallen und nicht mehr in Gang zu setzen. Die Originalsoftware sei zwar noch vorhanden, könnte aber auch nicht mehr aufgespielt werden, selbst wenn die Hardware in Gang gesetzt werden könnte. Das System stammt ursprünglich von der Schweizer Firma Autophon, die seit 15 Jahren nicht mehr im Geschäft ist. In den letzten Jahren hatte der Dortmunder Bahnhof die Ersatzteile von anderen Bahnhöfen bezogen. Die Deutsche Bahn AG hatte die Wartung der Anlagen ausgegliedert. Experten der jetzigen Vertragsfirma aus München untersuchen seit dem gestrigen Mittwoch das Problem.
Sollte der Rechner nicht mehr in Stand gesetzt werden können, wird der Hauptbahnhof wohl längere Zeit auf Anzeigetafeln verzichten müssen: Drei Millionen Euro würde eine komplett neue Anlage kosten. Da der Bahnhof in den nächsten Jahren umgebaut werden soll, wird diese Investition wohl noch einige Zeit hinausgeschoben werden. Bislang gebe es durch den Ausfall keine größeren Probleme, die Reisenden zeigten Verständnis für die Situation, versicherte ein Bahn-Sprecher. Allerdings müssen sehr viel mehr Arbeitskräfte eingesetzt werden, eine Dauerlösung ohne Anzeigetafeln ist nicht in Sicht. Derzeit versuchen die Experten eine provisorische Lösung auf Basis eines herkömmlichen PCs zu programmieren, sodass die Anzeigetafeln zumindest per Hand gesteuert werden können.
Die Berichterstattung über den Ausfall hat schon zahlreiche Hilfsangebote an die Bahn zur Folge. "15 Leute haben sich schon bei uns gemeldet -- vom Computerclub bis zur Universität", berichtet Bahn-Pressesprecher Gerd Felser. Viele Hilfsangebote liefen allerdings ins Leere, da in ersten Berichten von einem ausgefallenen Commodore C64 die Rede war -- eine zumindest im Vergleich zum tatsächlich verwendeten Intel-System heute noch häufig eingesetzte Hardware.
Quelle: heise.de
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Also ich hätte da evtl. noch ein paar MFM- (10-80MB) oder RLL- (ca.40MB) Platten hier rumliegen
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Biete doch mal deine Dienste an ... Vielleicht springen ja ein paar Bahncards oder so raus