Dienstag, 25. März 2008
Suche nach Holzklotz-Täter
Zeugen sahen Mörder
Kurz vor dem tödlichen Holzklotz-Wurf von einer Autobahnbrücke bei Oldenburg wollen Zeugen mehrere Menschen auf der Brücke beobachtet haben. Es gebe erste Hinweise aus der Bevölkerung, sagte ein Sprecher der niedersächsischen Polizei. Autofahrer hätten im Vorbeifahren die Personen dort stehen sehen. Der sechs Kilo schwere Holzscheit hatte die Windschutzscheibe eines auf der Autobahn 29 fahrenden Wagens durchschlagen und eine 33 Jahre alte zweifache Mutter vor den Augen ihrer Familie getötet. Der 36 Jahre alte Ehemann und die neun und sieben Jahre alten Kinder erlitten einen schweren Schock.
Die aus Telgte in Westfalen stammende Familie war auf dem Rückweg aus dem Urlaub. Nach Angaben der Polizei sind Vater und Kinder derzeit bei Verwandten untergebracht und werden von einem Notfallseelsorger betreut. Die Stadt Telgte will der Familie ihre Hilfe anbieten, kündigte ein Sprecher an.
"Wir wissen noch nichts übers Täterprofil", sagte der Polizeisprecher. Eine 22-köpfige Mordkommission ermittelt. Jetzt gehe es vor allem darum, "Menschen zu finden, die im Nahbereich des Tatortes waren und etwas gesehen haben." Dazu zählten auch die Besucher mehrerer Osterfeuer, deren Personalien schon am Ostersonntag aufgenommen worden waren. Konkrete Hinweise gebe es aber noch nicht. "Wir erstellen ein Riesen-Mosaik aus einzelnen Puzzleteilen."
Die Polizei hat 3.000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des unbekannten Täters führen. Auch über die Herkunft des Holzklotzes - ein Stück Baumstamm - gebe es noch keine Hinweise, sagte der Polizeisprecher. Es sei zwar in Tatortnähe aufgeschichtetes Baumholz gefunden worden, ob der Klotz von dort stamme, sei noch unklar.