Aprilscherz kommt aus der Mode

  • Bonn (dpa) - War der Aprilscherz noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in aller Munde, läuft er nun Gefahr, von der gesellschaftlichen Entwicklung überholt zu werden. Das bestätigt der Volkskundler Gunter Hirschfelder von der Universität Bonn die Entwicklung.


    Der 1. April insgesamt habe eine stark rückläufige Konjunktur: "Gegenwärtig sind wir auf einem Weg der Reduktion von Brauchformen." Ostern reduziere sich von einem ganzen Kosmos von Bedeutungen auf Osterhase und Osterei und Weihnachten auf Weihnachtsbaum und Geschenke.


    Im Trend liege alles, woraus sich ein Event und womit sich Kommerz machen lasse, sagt Hirschfelder. Das seien etwa der Christopher Street Day, die Love Parade und Halloween. "In diesem Kontext kann man den 1. April nicht hinreichend instrumentalisieren." Die Gesellschaft sei zunehmend humorlos geworden, es herrsche zudem so viel Unsicherheit, "dass wir uns nicht zusätzlich auch noch verulken lassen müssen", meint der Experte. "Wir fühlen uns als Gesellschaft ohnehin schon hinreichend verulkt."


    Eine mögliche Erklärung für den Begriff "Jemanden in den April schicken" sieht Hirschfelder in einem Ereignis im 16. Jahrhundert. Damals legte König Karl IX. von Frankreich fest, dass 1564 der Neujahrstag vom 1. April auf den 1. Januar verlegt wurde. Damit wurden im Zuge der gregorianischen Kalenderreform diese bis dahin uneinheitlichen Termine in den meisten europäischen Ländern auf den 1. Januar gelegt. "Wer das also 1564 in Frankreich vergaß, der hatte seine Vorbereitungen zum neuen Jahr wie etwa die Rechnungslegung umsonst getroffen", sagt Hirschfelder.


    Seine Hochzeit hatte der 1. April Hirschfelder zufolge im 18. und 19. Jahrhundert. Damals waren derbe Scherze angesagt. Rituale unter Handwerkern, die auf der einen Seite Lacher auslösten, für die Betroffenen oft aber auch gefährlich und schmerzhaft waren. Im 20. Jahrhundert wurde der Aprilscherz umgewidmet und erhielt eine zunehmend scherzhafte Bedeutung.


    "Der April-Scherz heute ist harmlos", sagt Hirschfelder. Mit Comedy und Witzchen werde die Gesellschaft praktisch rund um die Uhr von den Medien überfüttert. Dabei handele es sich aber nicht immer nur um harmlose Gags: "Nehmen sie die jüngste Diskussion: Wenn Jugendliche auf ihren Handys Videos abspielen, die Hinrichtungen im Tschetschenien-Krieg zeigen, dann können Sie das nicht mehr toppen."


    Seine Berechtigung habe der 1. April sicher nicht verloren, sagt Hirschfelder. "Humor ist immer in. Aber Humor wandelt sich." Der 1. April werde unter Beweis stellen müssen, inwieweit er in die neuen Gesellschafts- und Lebensformen transformierbar sei. "Im Augenblick sind wir eine Gesellschaft, die eine starke Humorkomponente hat." Hirschfelder zitiert Helge Schneider: "Der Mensch ist ein Hochwesen, trotzdem tut er doof." In diesen Kontext, so Hirschfelder, "passt natürlich der 1. April toll rein".


    quelle: dpa

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst

  • stimmt, ich hätte eigentlich meinen fast 6-jährigen sohn heute mal kräftig verarschen sollen (ich meine natürlich: in den april schicken, wie meine oma immer gesagt hat) ich hab heut morgen zumindest ganz kurz drüber nachgedacht; dann hab ichs aber vergessen.
    schade, jetzt is es leider zu spät, weil er eben bei tokio hotel engepennt is ;)


    "Du willst noch leben irgendwann, doch wenn nicht heute, wann denn dann? Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her! "


  • In der örtlichen Tageszeitung waren 2 Sachen: Zum einen soll für einige Millionen Euro eine hiesige Kirche so umgebaut werden, dass sie architektonisch mit dem Kölner Dom vergleichbar wäre, zum anderen soll der Papst hierher kommen, daneben war tatsächlich ein Foto, auf dem Ratze und der örtliche Schamane zu sehen sind, wurde wohl auf dem Weltjugendtag gemacht und bei dieser Gelegenheit sollen die beiden den Besuch festgemacht haben. Na ja, hab schon besser gelacht... :rolleyes:

  • shit, ich bin gottschalk grad voll auf den leim gegangen. :angryfire:


    "Du willst noch leben irgendwann, doch wenn nicht heute, wann denn dann? Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her! "


  • Ich bin noch keinem auf den Leim gegangen, aber so vieles hab ich auch nicht gesehen. Geschmunzelt hab ich aber darüber, dass nun Andy Köpke im Tor bei der WM stehen soll. :lach:

  • krass fand ich den hier von schattenfell:



    :eek:

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    das ist es doch
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