München (dpa/gms) - Wenn Frauen rauchen oder die Haare färben, erhöhen sie ihr Blasenkrebs-Risiko. Krebserregende Substanzen würden von der Niere aus dem Blut herausgefiltert und reicherten sich in der Blase an, so der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) in München.
Der Zigarettenrauch enthalte zahlreiche krebserregende Substanzen, die beim Rauchen ins Blut gehen, von der Niere herausgefiltert werden und sich dann in der Blase anreichern, warnt der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) in München.
Beim langjährigen Umgang mit Färbemitteln trete derselbe Effekt auf. "Wer etwa 15 Jahre lang und regelmäßig das Haar mit dauerhaften Mitteln färbt, verdreifacht das Blasenkrebsrisiko", so BVF-Sprecherin Maria Lange-Ernst.
Häufig werde Blasenkrebs bei Frauen jedoch zu spät erkannt, beklagt die Expertin. Die Sterberate sei daher fast doppelt so hoch wie bei Männern. Der Grund sei, dass Frauen das typische Blasenkrebs-Symptom "Blut im Urin" nicht als Alarmzeichen sehen, da Blutspuren auch während der Menstruation vorkommen. Auch Blasenschmerzen seien wegen der häufigeren Harnwegerkrankungen für Frauen nicht so ungewöhnlich.
Bei einem Verdacht sollten laut BVF insbesondere Angehörige von Risikogruppen wie Raucherinnen, Friseurinnen oder Chemiearbeiterinnen beim Frauenarzt einen Test vornehmen lassen. Der so genannte NMP22-Blasenkrebstest sei sehr verlässlich, müsse allerdings von den Frauen selbst bezahlt werden.
quelle: dpa