Bücherbund-Ausgabe in blau bei Zweitausendeins

  • Beispiel:


    20.000 Meilen unter den Meeren. Band 2.

    Von Jules Verne. Unveränderter Faksimile-Reprint, 2017.

    24,5 x 17 cm, 272 S., mit sämtlichen Illustrationen der Originalausgabe, geb.

    39,90 €



    BESCHREIBUNG

    «20.000 Meilen unter dem Meer« ist wohl eine der bekanntesten und tollsten Abenteuergeschichten des Franzosen Jules Verne! Das Meisterwerk um die »Nautilus« und ihren Kapitän Nemo liegt hier als Band 2 von 2 vor. Zum Inhalt: Bei der Verfolgung eines vermeintlichen Seeungeheuers, das für zahlreiche rätselhafte Schiffsunglücke verantwortlich sein soll, landen der Meereskundler Arronax, sein Diener Conseil und der Harpunier Ned Land an Bord des mysteriösen Unterseebootes »Nautilus« - und damit in der Obhut von Kapitän Nemo. Sie unterqueren die Weltmeere, erleben eine faszinierende Unterwasserwelt und spektakuläre Abenteuer, besuchen sogar das untergegangene Atlantis. Bei aller Faszination spüren die Gäste aber bald, dass sie Gefangene dieses rätselhaften Kapitäns sind... Der hier vorliegende Reprint ist ein gelungenes Faksimile, das aus zwei Teilen besteht und mit sämtlichen Illustrationen der Originalausgabe versehen wurde. Gedruckt wurde auf alterungsbeständigem und säurefreiem Werkdruckpapier, das das Original sehr gut widerspiegelt. Gebunden als robuste Bibliotheksversion in Ganzleinen mit goldfarbener Rückenprägung und bibliophil ausgestattet mit rundem Rücken und blauem Lesebändchen. Das dekorative Titelblatt, das dem Original gleicht, wurde auf dem Vorderdeckel aufgezogen.



    Quelle: https://www.merkheft.de/faksim…er-den-meeren-band-2.html

  • bla bla bla - über dieses "Machwerk" an Vermarktung hatten wir schon gesprochen - ob hier oder nur im JVC weiß ich jetzt nicht. Neu ist, dass diese "blauen Bücherbund-Reprints" jetzt offenbar auch über diese Plattform angeboten werden, und nicht mehr nur durch den Erzeuger selber (Finis Mundi GmbH - Antiquariat und Buchverlag in Saarbrücken). Als weißderhimmel wie hochwertige limitierte Ausgaben angeboten sind es im Buchblock nichts anderes als Reprints der Bücherbundausgabe in einem blauen Leineneinband, der Buchdeckel eine aufgeklebte (schlecht umgesetzte) Kopie und Bearbeitung der Bücherbund-Einbände, das einzige "höherwertige" ist vermutlich Autoren-Name und Titel in Gold auf dem Buchrücken und eine gute Buchbindung.

    Im Impressum wird er Verlagswerbung durch gekonnt täuschende Angaben Rechnung getragen, da heißt es:

    "Unveränderter Faksimilereprint, 201x. Original erschienen in Wien / Pest / Leipzig im Hartleben- Verlag."

    Das es sich bei dem Reprint um den der Bücherbundausgabe handelt wird nicht gesagt. Durch die Angabe wo das Original erschienen ist wird suggeriert, es handle sich um einen Reprint der Originalausgaben - es handelt sich aber um einen Reprint der Bücherbundausgaben. An der Aussage ist nichts falsch, es wird nur etwas verschwiegen (nämlich der Ursprung, auf dem der Reprint basiert), und somit der Eindruck erweckt, die Angabe zum Reprint bezöge sich auf die Originalausgabe.

    Die Bücherbundausgaben entsprechender Romane sind weiterhin für wenige Euro auf allen möglichen Online-Plattformen und in Antiquariaten zu erhalten - und damit für deutlich weniger im Preis als hier angeboten. Und die Angaben über "frühere" Preise - mag sein das Finis Mundi auch schon solche Preise dafür verlangt hat, aber egal was da steht - diese Bände sind keinesfalls wertiger als die Bücherbundausgaben, im Gegenteil!

    :seemann: :baer:


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  • ... ich hatte mich ja schon über die Eigenwerbung des Bücherbundes durch Heinrich Pleticha (Zitat: "... Die Bände sind bis ins kleinste der Hartleben-Prachtausgabe samt den Illustrationen der Erstausgabe nachgebildet; lediglich die Texte wurden in der Schrift Antiqua neu gesetzt“) im JULES VERNE HANDBUCH des Bücherbundes aufgeregt, denn schon diese war sachlich falsch. Aber die oben getroffenen Aussagen sind ja noch ein Zahn schärfer. Ich sehe es genauso: Es ist eine bewusste Irreführung.

    Warum man den Korpus der Bücher in Blau gestaltete hat, ist für mich auch nicht nachvollziehbar.


    Und der angebotene Preis passt überhaupt nicht. Das Offerieren von Fantasiepreisen, um dann einen Nachlass auszuweisen, kennt man ja schon von anderen Artikeln. Ein beliebter Vermarktungstrick. Ich hoffe nur, dass nicht zu viele auf dieses "Sonderangebot" hereinfallen.


    PS: Gibt es eine Listung, welche Bände insgesamt angeboten werden?

  • Ich hatte diese Reihe erstmalig bei einem größeren Anbieter gesehen, in diesem Fall bei Zweitausendeins. Zumindest hätte man hier die Chance, neue Exemplare zu erwerben. Aber ihr habt natürlich recht: Der Preis geht gar nicht und die Bücherbund-Ausgabe, die man bei allen Gebrauchthandels-Plattformen (Ebay, Booklooker, ZVAB usw.) zu sehr günstigen Preisen erwerben kann, ist viel wertiger als diese blau-gelbe Ausgabe. Ich selbst habe eine Ausgabe der Reihe - Zwei Jahre Ferien.


    Andreas: Für die vollständige Listung klick auf diesen Link: https://www.merkheft.de/index.…ram=jules+verne+faksimile

  • Also ich habe nur einen Band, da steht im Impressum Fines Mundi GmbH, und hatte mal noch einen anderen, da war das auch so. Ob jetzt die über zweitausendeins vertriebenen Bände das auch haben weiß ich nicht - denke aber mal das dem so sein wird.

    :seemann: :baer:


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  • Fines Mundi hat eine ganze Reihe von Reprints, unter anderen auch Salgari, im Programm. Wieso bei Verne ausgerechnet auf die Buchclubausgabe als Vorlage zurückgegriffen wurde, ist tatsächlich unverständlich. Die ist immer noch für kleines Geld zu haben und Fines Mundi kann von der Ausstattung und dem Preis her nicht mit damit konkurrieren.


    Hin und wieder versucht sich Fines Mundi auch an neuen Büchern (also Nicht-Reprints) und hat drei deutsche Erstübersetzungen von Boussenard bzw. Salgari (Übersetzer Gerd Frank) herausgegeben. Allerdings merkt man den Büchern an, dass Fines Mundi vor allem Reprints macht, denn Lektorat/Korrekturen wurden bei den drei Bänden von Verlagsseite offensichtlich unterschätzt. (Bei der Pawlak-Billigausgabe als Taschenbuch sind Fehler an der Tagesordnung und man nimmt es in Kauf. Bei den doch recht teuren Fines-Mundi-Ausgaben ist die Vielzahl der Tippfehler/Setzerfehler schon etwas ärgerlich - sicherlich nicht nur für den Leser, sondern sicherlich auch für den Übersetzer.)

  • Dass der Herausgeber kein gründliches Lektorat vorgenommen hat, den Eindruck hatte ich bei einer Leseprobe eines der Salgari-Bände, die ich zu Gesicht bekam, auch gehabt.


    Die Fehler bei der Pawlak-Ausgabe finde ich nun nicht gravierend und sie basieren überwiegend auf Transkiptfehlern aus der Frakturschrift der Vorlagen oder eben der Veränderungen der Rechtsschreibung seit Erscheinen der Vorlagen, wenn man von dem "Klopper" des vergessenen Teils in "Die Schiffbrüchigen der Jonathan" absieht, der dann sogar noch still und leise - ohne den Herausgeber davon auch nur in Kenntnis zu setzen - offenbar im weiteren Verlauf des Drucks oder einem korrigierten Nachdruck korrigierte ...

    :seemann: :baer:


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  • Zum "Fehlergrad" der Verne-Pawlaks habe ich jetzt nicht so genau den Überblick. Möglicherweise hatte da auch Thomas Ostwald (der war doch mitverantwortlich?) ein wachsames Auge drauf. Aber die Pawlak-Taschenbuchausgabe von Karl May ist eine einzige Katastrophe.