Bibliographie bis 2000

  • Nein. Seine Aufzeichnungen sind wohl weitestgehend auch in Wetzlar - die Erben konnten da ja nicht wirklich was mit anfangen und haben wohl nur gesichtet, ob irgendwelche persönlich-relevanten Dinge darunter sind, die man nicht weitergeben sollte. Was und ob in den Aufzeichnungen in Wetzlar neue Erkenntnisse gibt, dass müsste eine akribische Sichtung der Unterlagen dort zu Tage bringen

    Danke! OK, es bleibt spannend.

  • Für Briefe gibt es keine eigene Abteilung in der Biblio. Die Erfassung wäre auch ziemlich schwierig. Sekundärliteratur wollte ich eigentlich nicht abdecken, aber warum nicht ab und zu eine Ausnahme machen, wenn etwas besonders Interessantes auftaucht. Thadewald hat übrigens auch nicht alles erfasst, es wäre wohl zu viel geworden, Zitat: „Es werden nur deutschsprachige Texte und diese auch nur in einer Auswahl aufgeführt“ (S. 246).

    Also:

    11. Sekundärliteratur:

    2. Vor- und Nachworte in Buchausgaben, Bibliographien, Artikel und Rezensionen in Sammlungen, Zeitschriften und Zeitungen:

    b) Leben und literarisches Werk

    Anonym: Zu dem Kapitel des Verhältnisses zwischen Deutschland und Frankreich, im Artikel „Deutsches Reich“, in: Rhein- und Ruhrzeitung, Duisburg am Rhein und Mülheim an der Ruhr, Abendausgabe vom 9.1.1891 (online verfügbar) (anscheinend eine Übernahme aus der Danziger Zeitung, die auch in anderen Zeitungen abgedruckt wurde) (Besonderheit: Enthält einen ins Deutsche übersetzten Brief Jules Vernes)


    Die Nr. habe ich weggelassen. 44. Jg. Nr. 7 gilt sowohl für die Mittags- wie die Abendausgabe, das ist doch letztlich zu verwirrend.


    Volker Dehs : Gelesen? Oder sowieso schon gekannt, den Artikel?

    Zu dem Brief siehe Nautilus 23, S. 26.

    (Ein Brief und seine Geschichte.)

  • Damit es nicht langweilig wird. ;)

    Wie sieht es eigentlich mit den Abdrucken von Verne-Romanen in deutschsprachigen US-Zeitungen aus. Ich habe nochmal geschaut und diese drei Veröffentlichungen des ersten Mond-Romans gefunden. Ist das schon erfasst worden?

    Jules Verne: Von der Erde zum Mond


    - Nebraska Staats-Anzeiger und Herold, 1904


    - Arkansas Echo, 1904


    Bei beiden Abdrucken ist der Titelkopf der Verne-Erzählung identisch. Möglicherweise ist das so von einer Agentur eingekauft worden von den Zeitungen. Das heißt dann wieder, das es möglicherweise auch weitere Abdrucke in weiteren Zeitungen gegeben haben könnte.


    Julius Verne: Von der Erde zum Mond. Direkte Fahrt in 97 Stunden 20 Minuten


    - Der Deutsche Correspondent, 1879


    https://chroniclingamerica.loc…ws=20&searchType=advanced


    Der Link ist eine "Einstiegsseite" mit Suchergebnissen (da sind auch ein paar "Fehltreffer" dabei, da müsste man sich wieder in den drei genannten Zeitungen durchhangeln, um Anfang und Ende der Abdrucke zu finden.)

  • Hab's gefunden: Danziger Zeitung 7. Januar 1891, Abendausgabe. Einiges ist merkwürdig, z.B. warum hat Verne den Brief erst nach der Veröffentlichung in Deutschland selber veröffentlicht? Oder, stand der Zusatz mit Tissot wirklich in dem Brief? Oder, wenn der Westpreuße so saugrob geantwortet hat, warum erwähnt er das selbst nicht ?

    Ich würde stark dafür plädieren, den Zeitungsartikel in eine Nautilus XX aufzunehmen!Danziger Zeitung, 7. Jan. 1891, Abendausgabe, S. 1(4).pdf

  • Die beiden Sachen hier habe ich in Wolfgang Thadewalds Liste nicht gefunden (falls ich sie nicht übersehen haben)


    Der Südpol (Auszug aus "20.000 Meilen...")


    In: Laibacher Tagblatt


    12. Oktober 1874, S. 1

    19. Oktober 1874, S. 1

    20. Oktober 1874, S. 1

    21. Oktober 1874, S. 1-2

    22. Oktober 1874, S. 1-2


    Am 12. Oktober erschien eine Einleitung, vom 19.-22, Oktober ein Textauszug. Ich habe aber nicht abgeglichen, inwieweit dieser gekürzt/bearbeitet wurde.

    https://anno.onb.ac.at/cgi-con…id=lbt&datum=1874&zoom=33


    Die Abenteuer des Kapitän Hatteras


    In: Arbeiterwille (Unterhaltungs-Beilage)


    Ankündigung: 1. Dezember 1909, S. 3


    Roman in der "Unterhaltungs-Beilage"

    1. Dezember 1909

    bis

    23. Februar 1910


    insgesamt 71 Teile [die Zählung geht bis Teil 70, die Nummer 19 wurde doppelt vergeben, sowohl für die Fortsetzung am 22. Dezember als auch für die Fortsetzung am 23. Dezember 1909 und diese falsche Zählung bis zum Schluss beibehalten, der mit 20. nummerierte Teil ist eigentlich Teil 21. ...) Die "Unterhaltungs-Beilage" lag täglich außer montags bei. Am 26. Dezember und am 2. Januar erschien keine Ausgabe der Zeitung.


    https://anno.onb.ac.at/cgi-con…id=awi&datum=1909&zoom=33

  • Norbert: dass Vernes Brief in der Danziger Zeitung zwei Tage vor dem ersten bislang bekannten Abdruck von Vernes Brief in einer frz. Zeitung (Le Progrès de la Somme, Amiens, 9. 1. 1891) erschienen ist, kann man als Hinweis darauf werten, dass der Brief zuvor bereits in einer überregionalen frz. Zeitung abgedruckt worden ist, auf die sich die deutschen Übersetzungen beziehen und die es noch zu identifizieren gilt. Die Zeitungen haben damals gewohnheitsgemäß voneinander abgeschrieben, was die Anzahl der Nachdrucke erklärt.

    Ausschließen kann man schon mal als Quelle Le Temps, wo am 11. 1. 91 "nur" eine Zusammenfassung des Briefes erschienen ist.

  • Ja, das könnte natürlich sein. Der Westpreuße hat eine frz. Zeitung abonniert, liest da den Brief und nimmt das zum Anlass, an die Danziger Zeitung zu schreiben. Aber man müsste den frz. Abdruck finden, um sich sicher sein zu können.

  • Vielleicht ist es doch umgekehrt gewesen... Nachdem ich die wesentlichen großen Pariser Tageszeitungen durchgegangen bin, habe ich keine Wiedergabe des Briefes vor dem 9. Januar 1891 gefunden. Es ist ja eigentlich logisch, dass die Veröffentlichung von Vernes Brief auf den Empfänger zurückgeht, und nicht auf Verne (der die Antwort des Deutschen bereits im Jahr zuvor herausgegeben hatte). Da der Text seines Briefes in der deutschen Zeitung auch auf Französisch erfolgte, ist es durchaus möglich, dass die frz. Zeitungen just darauf angesprungen sind und abgeschrieben haben. Ein Hinweis ist die Veröffentlichung des Briefes in der Zeitung Petit Journal vom 9. 1., in dem die Wiedergabe des Briefes auf den Korrespondenten der Zeitung mit Hinweis auf "Berlin, 8. Januar" bezogen wird. Mal schauen, ob die Wiedergabe in der Danziger Zeitung die erste ist oder es eventuell noch einen früheren Abdruck gibt... Dass der Brief zuerst in einer deutschsprachigen Zeitung erschienen ist, damit hätte ich nun nicht gerechnet!

  • Ein Hinweis ist die Veröffentlichung des Briefes in der Zeitung Petit Journal vom 9. 1., in dem die Wiedergabe des Briefes auf den Korrespondenten der Zeitung mit Hinweis auf "Berlin, 8. Januar" bezogen wird.

    Wenn man bedenkt, dass der Artikel öfters nachgedruckt wurde (Maschu hat drei Nachdrucke gefunden, einen vom 9.1. (Rhein- und Ruhrzeitung)), könnte die Angabe vom Petit Journal wirklich ein wichtiger Hinweis sein: Darauf, dass der Artikel auch gleich am 8.1. schon in einer deutschen Zeitung nachgedruckt wurde, also nur einen Tag nach dem Erstabdruck in der Danziger Z., und dann tatsächlich die frz. Zeitungen genau darauf angesprungen sind, wie von dir gemutmaßt.

  • Die Nachdrucke in Deutschland sind (zumindest "Rhein- und Rhuhrzeitung", da habe ich schnell nachgesehen) sind ja mit der Angabe Berlin, 8. Januar, erschienen.


    Daher habe ich folgende Therorie:
    - 7. Januar: In der "Danziger Zeitung" wird der Brief veröffentlicht. Der Bericht sieht nach einem Original aus.
    - 7. Januar/8. Januar: Eine Berliner Agentur greift das Thema auf und verbreitet eine entsprechende Nachricht, möglicherweise in einem Korrespondenzblatt, das von Redaktionen abonniert ist
    - 9. Januar ff.: Aufgrund der Berliner Meldung berichten Zeitungen national (und international).

  • Sehr interessante Neuentdeckung, die wir, wenn ihr in den Recherchen zu einem finalen Punkt gekommen seid, in jedem Fall in die Nautilus setzen müssen. Sehr interessant dabei auch, was Norbert anspricht, nämlich bzgl. des Nachsatzes bzgl. Tissot, wie weit dieser auch schon mal anderweitig zitiert wurde oder nur ein Zusatz der Franzosen darstellen könnte ...

    :seemann: :baer:


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    I love you, you love me, ja wo lawe ma denn hi??

  • Der Nachsatz zu Tissot ist nicht Bestandteil des Briefes, sondern Kommentar der französischen Redaktion. Die Zuschreibung muss wohl missverständlich wegen des Druckbildes in der Nautilus Nr. 23 entstanden sein. Vernes Brief endet mit der Unterschrift, wie ich aus einer Photokopie des 1976 versteigerten Originals ersehen konnte, und entspricht auch sonst dem Abdruck

  • Maschu1's theoretische Chronologie scheint mir sehr plausibel.

    Korrigieren an meinem Artikel in der Nautilus muss ich auch die irrtümliche Annahme, die frz. Veröffentlichung des Briefes sei - wie bei der empörten Antwort des deutschen Arztes - auf Verne selbst zurückzuführen. Das schien mir damals nicht fragwürdig, weil der Artikel im Progrès de la Somme nach meinem damaligen Wissen der früheste Abdruck war und zudem in einer Zeitung der Stadt erfolgte, in der Verne wohnte. So war es auch mit anderen "offenen Briefen" geschehen, die zuerst in lokalen Zeitungen erschienen und später von anderen Publikationen weiter verbreitet wurden.

    Meine damalige Annahme setzte natürlich voraus, Verne habe eine Abschrift seines verschickten Briefes weitergereicht, aber die jetzige Entwicklung legt ja nahe, dass die Veröffentlichung auf den Empfänger zurückzuführen ist.

  • Hier nun ein paar weitere Einträge. Bei 80T von Desch ist es wohl besser, wenn es noch einen Eintrag für die zweite Variante gibt, um Verwirrung zu vermeiden. Bei Von der Erde zum Mond im Nebraska Staats-Anzeiger und Herold gibt es starke Indizien, dass es die Hillger-Übersetzung ist, aber es wäre gut, wenn das überprüft werden könnte. Norbert : Vor ein paar Tagen habe ich ja eine Mail zum Thema Hillger verschickt, auf eine ältere Diskussion antwortend, und da hattest du geschrieben, dass du den Roman in der Hillger-Ausgabe hast, oder täuscht mich meine Erinnerung? Schau doch mal nach, und vielleicht kannst du auch den Anfang des Romans abfotografieren und hochladen, das fände ich interessant. Wird Rudolf Damm als Übersetzer erwähnt? Hat jemand Zugriff auf die Unflad-Ausgabe?


    1.9 De la terre à la lune. Trajet direct en 97 heures 20 minutes:

    7-2 Von der Erde zum Monde – Direkte Fahrt in 97 Stunden 20 Minuten, in: Der Deutsche Correspondent, Baltimore, 18.11.1878 bis 14.1.1879 (38. Jg. Nr. 276 bis 39. Jg. Nr. 12), Übers. NN (Hartleben-Übers.) (online verfügbar)


    15-2 Von der Erde zum Mond, in: Nebraska Staats-Anzeiger und Herold, Grand Island, 27.5.1904 bis 22.7.1904 jeweils im zweiten Teil der Ausgabe (24. Jg. Nr. 39 bis 47), Übers. Wilhelm Thal (= Wilhelm Lilienthal) (Text übernommen von Hillger, s. Nr. 13, wobei Hillger normalerweise die Unflad-Texte übernahm, und dort ist als Übersetzer Rudolf Damm angegeben, s. Nr. 9) (online verfügbar)


    1.18:

    71-2 Reise um die Erde in achtzig Tagen, Verlag Kurt Desch (Welt im Buch) und Europäischer Kulturkreis, Wahlband 337 a, Wien-München-Basel, 1960, 246 S., Übers. NN. (Lizenzausgabe für Welt im Buch; Lizenzgeber Eduard Kaiser Verlag, Klagenfurt) (s. a. Nr. 64-2)

  • Thadewalds Einträge zu Hillger und Unflad:

    1.5 Nr. 8 (Übers. Walter Weilen) und 13 (Übers. nicht angegeben, ist aber Weilens Übersetzung, wenn auch gekürzt)

    1.9 Nr. 9 (Übers. Damm) und 13 (Übers. Thal)

    1.18 Nr. 10 und 21 (bei beiden: Übers. Damm)

    und auf S. 291 unter Wilhelm Thal ein Vorwort zu 80T.

    Bei 1.5 ist auch ein kurzes Vorwort enthalten, von Hermann Hillger, aber das scheint Thadewald nicht verzeichnet zu haben, ob nun aus Versehen oder absichtlich.


    Hier noch der Eintrag zum Arkansas Echo:

    1.9:

    15-3 Von der Erde zum Mond, in: Arkansas Echo, Little Rock, 10.6.1904 bis 5.8.1904 (13. Jg. Nr. 24 bis 32), Übers. Wilhelm Thal (= Wilhelm Lilienthal) (Text wie bei 15-2) (online verfügbar)

  • In einem anderen Thread ging es ja gerade um Meidinger … und – Überraschung – da fällt mir jetzt auf, dass Thadewald die geänderten Auflagen des Cascabel nicht verzeichnet hat:

    1.41 César Cascabel:

    1-2 Cäsar Cascabel, Meidinger, Berlin, 1906, 384 S., Übers. NN, Illustr. George Roux (2. Aufl. von Nr. 1 mit nur noch 65 Illustrationen statt 85; 3. Aufl. ca. 1919 weist nur geringe Unterschiede zur 2. Aufl. auf, ist aber durch ein abweichendes Deckelbild leicht zu erkennen)


    Edit:

    Vielleicht sind doch noch mehr Einträge nötig, Thadewald hatte ja zw. Meidinger und Meidingers Jugendschriften unterschieden, siehe weiter oben den Eintrag zu 20k.

  • Und hier noch der geänderte Eintrag zum Bericht über den Brief an den Westpreußen:

    11.2. b)

    Anonym: Ein Brief von Jules Verne über das deutsch-französische Verhältniß, im Artikel „Politische Uebersicht“, in: Danziger Zeitung, Danzig/Gdańsk, Abendausgabe vom 7.1.1891 (Nr. 18687) (online verfügbar) (auch in weiteren Zeitungen in geänderter Form abgedruckt, z. B. in: Rhein- und Ruhrzeitung, Duisburg am Rhein und Mülheim an der Ruhr, Abendausgabe vom 9.1.1891 (online verfügbar), mit dem abschließenden Kommentar: »Der westpreußische Freund der „Danz. Ztg.“ wird sich überzeugt haben, daß er ein wenig naiv gehandelt hat.«)

  • Und hier noch der geänderte Eintrag zum Bericht über den Brief an den Westpreußen:

    11.2. b)

    Anonym: Ein Brief von Jules Verne über das deutsch-französische Verhältniß, im Artikel „Politische Uebersicht“, in: Danziger Zeitung, Danzig/Gdańsk, Abendausgabe vom 7.1.1891 (Nr. 18687) (online verfügbar) (auch in weiteren Zeitungen in geänderter Form abgedruckt, z. B. in: Rhein- und Ruhrzeitung, Duisburg am Rhein und Mülheim an der Ruhr, Abendausgabe vom 9.1.1891 (online verfügbar), mit dem abschließenden Kommentar: »Der westpreußische Freund der „Danz. Ztg.“ wird sich überzeugt haben, daß er ein wenig naiv gehandelt hat.«)

    Passt!