Projekt: Poldi liest Verne

  • Ich bin gerade fertig geworden mit dem Roman bzw. der Reiseerzählung Claudius Bombarnac. Notizbuch eines Reporters.

    Hallo Poldi, den habe ich bisher nur in der Bearbeitung von Manfred Hoffmann (Verlag Neues Leben) gelesen ... ist aber 35 Jahre her oder so ... hatte mir damals ganz gut gefallen, was aber auch an der gekürzten Fassung liegen könnte :-)

  • Hallo Poldi, den habe ich bisher nur in der Bearbeitung von Manfred Hoffmann (Verlag Neues Leben) gelesen ... ist aber 35 Jahre her oder so ... hatte mir damals ganz gut gefallen, was aber auch an der gekürzten Fassung liegen könnte :-)

    Das will ich gerne glauben! Mir ging es als Kind ja genauso: Ich habe mit der Fischer-Taschenbuchausgabe (Bärmeier & Nikel) meine Leidenschaft für Jules Verne geweckt. Ich glaube kaum, dass ich heute ein Verne-Fan wäre, wenn ich als 12-Jähriger eine ungekürzte Hartleben-Ausgabe gelesen hätte. ;-)

  • Der nächste Roman ist Der Findling - darauf freue ich mich schon. Den hatte ich als Jugendlicher aus der Bücherei geliehen. Jetzt werde ich die Hartleben-Version lesen, die liegt mir in einer neutralen Privatbindung vor. Auch darüber werde ich berichten.

    Der Roman besteht aus zwei Teilen - mit dem ersten Teil bin ich gerade fertig. Ein wirklich schöner Roman! Es ist Vernes Hommage an Charles Dickens. Es macht besonders jetzt in der Vorweihnachtszeit Spaß, diesen Roman zu lesen. Viele "Warm-Ums-Herz-Momente" und dauerhaftes Mit-Erleiden der Erlebnisse des Findlings.


    Ein Wort noch zu den Hartleben-Ausgaben, die ja in Sütterlin geschrieben sind: Anfangs habe ich mich echt schwergetan mit Sütterlin. Bei mir unbekannten Eigen- oder Ortsnamen usw. habe ich immer noch Schwierigkeiten, das richtige Wort zu entschlüsseln. Zur Not sehe ich dann in der Pawlak-Ausgabe nach, wenn ich überhaupt nicht weiterkomme. Aber inzwischen klappt es ganz gut mit Sütterlin. Und die schönen Holzstiche, die ja in der Pawlak-Ausgabe fehlen, belohnen für die Mühe der "Übersetzung".

  • :D: ich hatte zur Sicherheit, damit ich nichts Verkehrtes sage, zuvor nochmal bei Wiki nachgeschaut ... Nein, nix Synonym - aber dieser Fehler wird heutzutage gerne gemacht, ich glaube ich selbst habe das in jüngeren Jahren auch getan ...

    :seemann: :baer:


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    I love you, you love me, ja wo lawe ma denn hi??

  • Fertig - was für ein tolles Buch! Meine absolute Empfehlung, das hat richtig Spaß gemacht, es zu lesen. Ein echter Verne-Roman, dem ich die volle Punktzahl gebe.


    Passend zum Inhalt des Romans beginnt heute in Deventer / NL das Charles-Dickens-Festival: Zwei Tage verwandelt sich das hübsche Städtchen in das viktorianische Zeitalter. Hier ein paar Impressionen unseres Besuchs aus dem Jahr 2019:



  • Es geht weiter mit Die Propeller-Insel. Aus meiner Erinnerung ein weit weniger spannender Roman im Vergleich zum Findling. In einer meiner Bücherbund-Ausgaben habe ich einen Zettel mit folgender Notiz gefunden: "Volker Dehs empfiehlt die Hartleben-Übersetzung. Übersetzung von Diogenes inakzeptabel."


    :) Nun, schnappe ich also meine Hartleben-Ausgabe und Fraktur ist wieder angesagt. ;)



    Da hat der Vorbesitzer mit Buntstiften rumgemalt - Blasphemie!


  • Ich bin jetzt mit dem ersten Teil der Propeller-Insel fertig - puuh! Anstrengend und langweilig, eine Mischung aus Phantastik und Naturbeschreibungen und eine Rahmenhandlung ist auch noch dabei. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dem Roman Kürzungen gut tun würden, mit anderen Worten: Ein Teil hätte gereicht. Aber gut, ich bleibe tapfer und melde mich, nachdem ich den Roman ausgelesen habe.

  • Ich schließe mich der Meinung an. Der Roman macht für mich einen Eindruck, als wenn es ein schnelles Auftragswerk war. Man nehme mehrere Reiseführer oder ein gutes Nachschlagewerk, würze das Ganze mit etwas Technik (nicht zu neu: mehr so gebräuchlich, dafür aber größer), dazu ein paar der üblich skurilen Figuren - das Ganze gut umrühren und fertig ist der neue Roman. So richtige Spannung wollte nicht aufkommen ...

  • Ich habe gerade den Roman Die Propeller-Insel beendet. Teil 2 war besser, aber trotz der dramatischen Ereignisse im Roman mochte beim Lesen so recht keine Spannung aufkommen. Damit ist dann auch alles gesagt.


    Es geht weiter mit Clovis Dardentor, hier habe ich noch überhaupt keine Ahnung, was auf mich zukommt. Ich bin gespannt!



    Auch hier habe ich eine gut erhaltene Hartleben-Ausgabe. Wie ich aber gerade feststellen musste, ist die Seite mit dem Frontispiz herausgerissen worden! :boese-schmollen: Also doch nicht so gut erhalten...?

  • Hm, ich habe jetzt knapp die Hälfte des Romans gelesen und weiß immer noch nicht so recht, worum es geht. Ein Reisebericht von Majorca mit einer drumherum ziemlich konstruierten Geschichte?!

    Ja, so kann man das wohl ausdrücken. Ein eher heiterer Stoff, der auf zwei Theaterstücken basiert, siehe hier:

    https://fr.wikipedia.org/wiki/…entor#Roman_et_vaudeville

    Le Voyage de monsieur Perrichon von Eugène Labiche und Édouard Martin wird im Roman sogar erwähnt:

    Quote

    — D’autant que maintenant qu’il t’a sauvé, il va t’adorer comme il m’adore, cet émule de l’immortel Perrichon !
    https://fr.wikisource.org/wiki/Clovis_Dardentor/Chapitre_XIV

    (– Um so mehr, als er jetzt, wo er Dein Retter geworden ist, Dich ebenso ins Herz schließen wird, wie schon vorher mich, dieser Nacheiferer des unsterblichen Perrichon! http://www.zeno.org/Literatur/…vis+Dardentor/14.+Capitel )


    Aber die Handlung ähnelt eher Vernes eigenem, zusammen mit Charles Wallut verfassten Stück Un fils adoptif. https://fr.wikipedia.org/wiki/Un_fils_adoptif

  • Ich bin durch mit dem Roman - endlich. Ich weiß nicht, ob ich schon mal einen schlechteren Verne gelesen habe.


    Hoffentlich ist der nächste Roman besser - aber eigentlich kann es nur besser werden: Der stolze Orinoco. Auch hier liegt mir wieder eine schöne Hartleben-Ausgabe zum Lesen vor. Das Lese-Projekt schreitet voran.



  • ja, Dardentor gehört zu den sehr schwachen Romanen. Aber auch der Orinoco - wenngleich er ein bisschen mehr der typischen verneschen Zutaten enthält und vor allem mit einem guten Atlas an der Seite ganz interessant ist - ist teils ziemlich langatmig und die Spannungsbögen doch eher flach... ist halt Spätwerk, dem guten Jules ging halt doch irgendwie die Luft aus ... Anderseits ist der Orinoco eines der wenigen Werke, in dem im Grunde eine Frau in der Hauptrolle steht, auch wenn dies zum Ende des Romans irgendwie untergeht.

    :seemann: :baer:


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