Dass ich die Reisestipendien gelesen habe, ist schon einige Jahre her. Ich erinnere mich aber noch dunkel, dass der Roman nach dem vielversprechenden Anfang zwischenzeitlich ziemlich zäh geworden ist, wenn eine Insel nach der anderen besucht wird, ohne das wirklich was passiert. (Einen ähnlichen Eindruck hat bei mir auch die Propellerinsel hinterlassen.)
Projekt: Poldi liest Verne
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dass Volker darüber auch im Bulletin der SJV veröffentlicht hat, frag mich jetzt aber nicht in welcher Nummer.
Wahrscheinlich ist es BSJV Nr. 196, da spuckt die Suchfunktion einen Treffer aus http://www.societejulesverne.org/bulletin/TABLE_DES_MATIERES.pdf
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Ja, die Quellenangabe von Stahlelefant ist richtig, und der französische Text im BSJV entspricht im Großen und Ganzen meiner Einleitung zur amerikanischen Erstausgabe. ich hatte damals die Kommentierung übernommen, weil andere vorher kontaktierte Autoren abgelehnt hatten, ein Nachwort zu schreiben, weil sie mit dem Roman nichts anfangen konnten.
Für mich eine gewisse Herausforderung, denn ich muss sagen, dass ich den Roman auch zu den schwächsten von Verne zähle - daran hat sich bis heute nicht viel geändert -, aber wenn man sich intensiv mit den verschiedenen Aspekten von Entstehungshintergund, thematischer Verarbeitung usw. auseinandersetzt (was ja Voraussetzung für die Abfassung eines Nachwortes ist) stößt man immer auf Punkte, die das Werk - immer vor dem Hintergrund des gesamten Schaffens von Verne - bemerkenswert machen, auch wenn diese Aspekte dem heutigen Publikum nicht automatisch bewusst sind. Darauf hinzuweisen, dafür ist dann ja das genannte NACHwort da.Auf jeden Fall würde ich immer raten, dieses Nachwort bzw. den frz. Artikel erst NACH der Lektüre des Romans zu lesen (soweit diese denn durchgehalten werden konnte) und sich lieber ein eigenes Urteil über den Roman zu bilden. Da können die Meinungen - je nach Geschmack - schon gehörig auseinander gehen.Was mich betrifft, gehört der Roman jedenfalls nicht zu denen, die ich im Laufe meines Lebens noch ein viertes Mal lesen werde... Dreimal, das muss reichen!
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Ich bin mit dem ersten Teil fertig, bislang habe ich mich nicht gelangweilt. Was mir aber auffällt: Sonst endet der erste Teil eines JV-Buches immer mit einem "Knall", der neugierig darauf macht, wie es weitergeht. Das ist in diesem Fall nicht so. Ich lese aber trotzdem weiter
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Wie peinlich!
Was? Ist doch prima
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Fertig! Ich fand ihn gut - ok, zwischendurch ein kleiner "Insel-Hänger", aber dann doch wieder durchaus spannend! Zu den schwächsten Romanen würde ich die Reisestipendien nicht zählen, da bin ich anderer Meinung als Volker. Gut, man hätte das Ende natürlich nochmal spannender machen können, wenn es den Piraten gelingt, sich zu befreien und es zum "Endkampf" kommt - aber so bin ich auch ganz zufrieden.
Weiter geht es mit: Robur der Eroberer. Hier nehme ich die Übersetzung von Peter Laneus in einer Ausgabe des Deutschen Bücherbunds aus dem Jahr 1992, erstmalig 1970 bei Diogenes veröffentlicht.
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Zwischenbemerkung: Nach einer Reihe von vollillustrierten Hartleben-Ausgaben lese ich nun die ebenfalls vollillustrierte Version des Deutschen Bücherbundes. Hier ist mir aufgefallen, dass die Illustrationen direkt zum Inhalt des Buches passen. Das ist bei Hartleben selten der Fall! Oftmals nimmt ein Holzstich die Geschehnisse vorweg, die erst ein paar Seiten später passieren. Selten sind Inhalt und Illustration bei Hartleben übereinstimmend. Ist euch das auch schon aufgefallen? Und hat es euch auch schon beim Lesen gestört?
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Das ist bei Hartleben nicht anders als bei Hetzel und erfolgte aus drucktechnischen Gründen: immer am Anfang und am Ende einer Lieferung bzw. eines Druckbogens. Deshalb liegen sich dort immer zwei Illus gegenüber.
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Fertig! Beim erneuten Lesen ist mir doch eine starke Ähnlichkeit zu Kapitän Nemo aufgefallen. Es gibt einige Parallelen zum Roman 20000 Meilen unter den Meeren. Vielleicht gehe ich anderer Stelle mal näher drauf ein.
Es geht weiter mit der inhaltlichen Fortsetzung Der Herr der Welt. Hier verwende ich wieder eine Ausgabe des Bücherbundes aus dem Jahr 1991, übersetzt von Bernd Hagenau. Das scheint eine neue und exklusive Übersetzung gewesen zu sein, ich bin bislang davon ausgegangen, dass es diesen Roman bei Diogenes gab, aber das ist nicht der Fall, wie ich erstaunt feststellen musste.
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Den Roman habe ich vor ein paar Wochen in ebendieser Ausgabe auch gelesen. Für einen späten Verne liest er sich erstaunlich gut. Er kopiert mit der Entführung aber ein klein wenig den ersten Robur-Band.
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Ich habe auch den Kenntnissstand, dass Hagenau die Übersetzung für den Bücherbund angefertigt hat.
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Herr der Welt gehört in der Tat zu den drei oder vier Titeln, die 1991 als Neuübersetzungen für die Ausgabe des Deutschen Bücherbundes angefertigt wurden. Bei den anderen Titel handelt es sich um
- Kapitän Hatteras (Üb. Xénia Redenbach)
- Schwarz-Indien (Hans Hütt). Dazu kommt wohl noch Ein Kapitän von 15 Jahren, den ich aber nicht habe
Alle anderen Titel sind Lizenzausgaben des Diogenes-Verlags oder (ich glaube Sandorf, Geheimnisvolle Insel, Kurier und Keraban) mehr oder weniger gekürzte Altbearbeitungen des Bücherbundes.
Die Werkausgabe von Metzler/Weltbild gibt zwar an, dass die Romane dem Text von Hartleben entsprechen und nur der neuen Rechtschreibung angepasst wurden, gehen aber in der Textbearbeitung weit darüber hinaus. Man vergleiche nur die Textpassagen über Isaac Hakhabut in der Reise um die Sonnenwelt, aber auch die Textformulierung insgesamt.
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Danke für die Infos, Volker! Ein Kapitän von 15 Jahren wurde von Heiko Feiler übersetzt. Xenia Redenbach hat von Die Abenteuer des Kapitän Hatteras übrigens nur Teil 1 übersetzt, Teil 2 wurde von Martin Schoske übersetzt.
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Man vergleiche nur die Textpassagen über Isaac Hakhabut in der Reise um die Sonnenwelt
Danke für den Hinweis, muss ich mir mal anschauen.
Ich habe längst nicht alle Bände von Weltbild …
Die Werkausgabe von Metzler/Weltbild gibt zwar an, dass die Romane dem Text von Hartleben entsprechen und nur der neuen Rechtschreibung angepasst wurden, gehen aber in der Textbearbeitung weit darüber hinaus.
… denn als ich mir den Anfang eines Bandes einmal näher angeschaut habe, fielen mir gleich mehrere Verschlimmbesserungen auf, siehe hier:
Was Bücherbund angeht, kann man auf Andreas’ Seite schauen, da ist alles gelistet, mit Quellen- und Übersetzerangaben:
https://www.j-verne.de/verne_edit0_14.html
80T z. B. ist auch eine eigene Bücherbund-Übersetzung, von Gisela Geisler, siehe auch hier:
Ende der 60er, Anfang der 70er gab es beim Bücherbund bzw. Büchergilde Gutenberg eine kleine Reihe, 80T/Kurier/Keraban, diese Texte hat man dann natürlich auch für die späteren Hartleben-Cover-Reprints genutzt. Einigermaßen ungekürzt ist davon (d. h. von den drei genannten Titeln) wohl nur 80T. Am Anfang fehlt aber «À l’un des plus grands orateurs qui honorent l’Angleterre, succédait donc ce Phileas Fogg, personnage énigmatique,» https://fr.wikisource.org/wiki/Le_Tour_d…ours/Chapitre_1
siehe die Leseprobe:
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Schön, dass Poldis Leseaktivitäten im Sog noch so viele Interessenten finden und einen Austausch von Hintergrundinformationen ergaben. Mal sehen was noch so kommt ....
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In einer für mich absoluten Rekordzeit von nur 3 (!) Tagen habe ich Der Herr der Welt durchgelesen! Was soll ich sagen: Zum einen hatte ich die Zeit, zum anderen hat mich eine gewisse Spannung gefesselt. Gegen Ende des Buches wurde Kapitän Nemo erwähnt und ein ganzes Kapitel war eine Zusammenfassung des Romans Robur der Eroberer. Bin ich eigentlich der Einzige, der den Namen Horror für Roburs Gefährt bescheuert findet?
Nun gibt es eine kleine Verne-Pause und ich freue mich auf meinen ersten Roman von Robert Kraft: Der Herr der Lüfte. Das war vor einiger Zeit eine Empfehlung von Bernhard, der ich nun folge. In dem Buch finde ich einen Zettel, auf dem ich vermerkt habe: "Vor dem Lesen die Nautilus #28 und #31 lesen"
Ich bin gespannt! Für Robert Kraft habe ich übrigens ein eigenes Unterforum eingerichtet. Dort wird es nicht nur einen Bericht über diesen Roman geben, sondern hoffentlich auch weitere interessante Beiträge über den Mann, den man auch den "Deutschen Jules Verne" nennt.
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Viel Spaß! Das Buch ist faszinierend, besonders auch im Vergleich zu den bekanntesten Verfilmungen von 1960 und 2002. Wobei die nostalgische 1960er Version mein Favorit ist. Vielleicht aber nur, weil Jugenderinnerungen dran hängen.
Also: Erst Erst mal lesen und dann die bewegten Bilder dazu ...
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